Duisburg. Am Sonntag trifft der MSV Duisburg im Pokal auf die SpVgg Greuther Fürth. Der Gästetrainer sieht sein Team nicht in der Favoritenrolle.

Das kennt Joseph-Claude Gyau. Der Mittelfeldspieler steht mit seinem Team auf dem letzten Platz. Für den 26-Jährigen wird mit seinem Wechsel in die Major League Soccer also nicht alles besser. Gyau, der beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg in den Streik getreten und nicht mehr aus seinem USA-Urlaub zurückgekehrt war, hat in den Staaten nun einen Verein gefunden. Er spielt ab sofort für den FC Cincinnati, abgeschlagenes Schlusslicht der Eastern Conference. Am Sonntag wird Gyau im Kellerduell beim Vorletzten Columbus Crew SC sein Debüt für seinen neuen Klub geben.

Am letzten Tag der Transferfrist im US-Profifußball ging der Wechsel über die Bühne. Endlich. Die Geschichte hatte sich in den letzten Wochen wie Kaugummi gezogen. Der MSV darf sich nun über eine Ablösesumme freuen. Über die Höhe sei Stillschweigen vereinbart worden, ließ MSV-Sportdirektor Ivica Grlic verlauten. Zuletzt standen rund 350.000 Euro im Raum.

Havard Nielsen kehrt zurück

Ein anderer Spieler aus der Abstiegsmannschaft wird hingegen schon am Sonntag wieder in der Duisburger Arena sein. Havard Nielsen – an ihm lag es sicherlich nicht, dass die Zebras nun in der 3. Liga spielen – tritt um 18.30 Uhr mit dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth zum Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal an.

Weiterhin Streifen, diesmal aber in grün und weiß: Havard Nielsen (links) kehrt am Sonntag mit Greuther Fürth nach Duisburg zurück
Weiterhin Streifen, diesmal aber in grün und weiß: Havard Nielsen (links) kehrt am Sonntag mit Greuther Fürth nach Duisburg zurück © portfoto Zink / WoZivia www.imago-images.de

Der Norweger, der in der Rückrunde auf Leihbasis für den MSV gespielt hatte, war nach seinem Duisburger Engagement zu seinen Stammverein Fortuna Düsseldorf zurückgekehrt. Beim Bundesligisten hatte Nielsen jedoch keine Perspektive mehr, sodass er bei den Franken anheuerte. Nielsen, der für den MSV vier Tore und einen Assist erzielte, kam beim Kleeblatt in den beiden Saisonspielen jeweils als Einwechselspieler zum Einsatz – einmal in der 72. und einmal in der 90. Minute.

Der Fürther Trainer Stefan Leitl verbindest mit dem MSV gute Erinnerungen. Er feierte am 9. Februar im Heimspiel gegen die Zebras sein Debüt am Ronhof und einen 1:0-Sieg. Leitl blickt gerne auf dieses Spiel zurück, für die nun anstehende Pokalpartie am Sonntag hat es für ihn aber keine Bedeutung mehr. „Am Sonntag erwartet uns ein ganz anderer MSV Duisburg. Das ist für uns ein sehr schweres Los. Wir fahren nicht als Favorit dorthin“, sagte der 41-Jährige am Donnerstag bei der Pressekonferenz der Fürther.

„Wir sind vorgewarnt“, sagte Leitl mit Blick auf die bisherigen Auftritte der Zebras in der 3. Liga. Vor allem Moritz Stoppelkamp konnte beim Fürther Trainer einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: „Das ist ein Spieler, der derzeit stark performt.“

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Die Fürther starteten mit zwei überraschenden Ergebnissen in die Zweitliga-Saison. Zum Auftakt setzte es eine 0:2-Heimniederlage gegen den FC Erzgebirge Aue. Am zweiten Spieltag trumpfte Fürth mit einem 3:1-Auswärtssieg beim FC St. Pauli auf.

Neuzugang noch nicht dabei

In Duisburg müssen die Fürther auf ihren Mittelfeldmotor Sebastian Ernst, der sich auf St. Pauli eine Fußverletzung zugezogen hat, verzichten. Mit Branimir Hrgota, zuletzt Eintracht Frankfurt, verpflichteten die Fürther noch einen Stürmer, Trainer Leitl sprach am Donnerstag von einem „herausragenden Transfer“. Da der Schwede ohne Saisonvorbereitung in Fürth anheuerte, ist er für das Spiel am Sonntag noch kein Thema.

Neben Havard Nielsen kommt Fürth mit zwei weiteren ehemaligen Zebras nach Duisburg. Verteidiger Marco Caligiuri spielte von 2005 bis 2007 für den MSV. Und Sportdirektor Rachid Azzouzi war von 1989 bis 1995 für die Zebras am Ball.