Duisburg. Der MSV Duisburg steigt erfolgreich in den Testspielreigen ein. Gegen den SV Wanheim 1900 waren auch zwei Gastspieler am Ball.
Zuspruch wirkt für Ingo Wald in diesen Tagen wie Balsam. Ein Fan lobte den MSV-Präsidenten am Sonntag am Rande des ersten Testspiels des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg beim SV Wanheim 1900: „Ihr besinnt euch wieder auf euer Leitbild. Das finde ich gut.“ „Alles ist noch ein wenig holprig“, relativierte das Wald später. Auf dem Platz lief es für die Zebras hingegen rund, da war nichts holprig. Der MSV gewann am Honnenpfad das Spiel gegen den A-Kreisligisten mit 12:0 (8:0). Als Zugabe für die 1300 Zuschauer gab es nach dem Spiel noch ein Elfmeterschießen. Hier war es knapper. Der MSV siegte 5:4.
Die stattliche Zuschauerzahl belegt: Die Neugierde ist bei den MSV-Anhängern groß. Nach den ersten 90 Wettkampf-Minuten bleiben aber noch viele Fragen offen. Der Zweitliga-Absteiger bot nur 13 Feldspieler und zwei Torhüter auf – zwei Akteure davon waren nur als Gastspieler am Ball.
Der eine war Torhüter Tobias Trautner. Der Mann von den Sportfreunden Lotte war in der zweiten Halbzeit ähnlich beschäftigungslos wie bei den sieben Bank-Einsätzen für seinen Ex-Klub in der vergangenen Saison. Leroy-Jacques Mickels hingegen konnte sich hingegen eindrucksvoll in in Szene setzen. Der Stürmer, der in der letzten Saison für den Oberligisten SSVg Velbert in 26 Spielen 19 Tore erzielte, eröffnete am Honnenpfad den Torreigen. Schon nach zehn Sekunden war Mickels erfolgreich, am Ende kam der 23-Jährige auf vier Treffer.
„Er spielte in der Spitze, weil wir noch keinen klassischen Stürmer dabei hatten“, erklärte MSV-Trainer Torsten Lieberknecht, der den Gastspieler eher auf den Außenbahnen sieht. Tobias Trautner, Sohn des ehemaligen Bundesliga-Torhüters Eberhard Trautner (VfB Stuttgart), und Leroy-Jacques Mickels sollen ihr Können in den nächsten Tagen weiter im Training unter Beweis stellen.
„Vernünftiger Aufgalopp“
Die tapferen Wanheimer kamen nicht einmal in Reichweite eines Torerfolges. SVW-Trainer Gino Barbetti ging trotzdem zufrieden nach Hause. „Das war eine schöne Erfahrung. Das werden die Jungs nicht mehr vergessen“, sagte der Coach. Der A-Ligist nutzte das Match zudem, um einige verdiente Spieler zu verabschieden.
Beim MSV wurde hingegen bereits alles verabschiedet, was zu verabschieden ist. Torsten Lieberknecht richtet den Blick nach vorne und war mit dem Verlauf des ersten Spiels zufrieden: „Man durfte noch nicht so viel erwarten. Das war ein vernünftiger Aufgalopp.“
Das nächste Testspiel steht am kommenden Freitag, 21. Juni, auf dem Programm. Dann sind die Meidericher beim Landesligisten SV Sonsbeck im Einsatz.