Duisburg. . Am Montag entscheiden die Duisburger Kommunalpolitiker über eine Zahlung an die Stadiongesellschaft, um die Arena-Miete zu senken.
Am Sonntag steht das letzte Saisonspiel für den Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg beim Hamburger Sportverein (15.30 Uhr) an. Dann geht es für den Absteiger gegen den Nichtaufsteiger um einen Abschied mit Anstand – auch wenn diese Formulierung am Ende einer unterirdischen Spielzeit wie Hohn klingen mag. Das weitaus wichtigere Match für die Zebras steigt am Montag. Ohne Ball. Dann tagt am Burgplatz der Stadtrat. Es geht um eine Millionenhilfe der Stadt, um die Drittliga-Lizenz zu retten.
Im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung befassen sich die Kommunalpolitiker mit einer Beschlussvorlage unter dem Titel „Werterhaltung des Sportinfrastrukturvermögens Schauinsland-Reisen-Arena; hier: Einlage der Kommanditistin Stadt Duisburg in die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG, modifizierter Wirtschaftsplan 2019/2020.“
50.000 Euro Grundmiete
Laut eines Berichtes der Rheinischen Post geht es um eine Zahlung an die Stadionprojektgesellschaft in Höhe von einer Million Euro. Damit soll die Miete für die kommende Spielzeit von 2,2 Millionen Euro fast halbiert werden. Die Grundmiete soll von 600.000 Euro auf 50.000 Euro sinken.
Das Interesse der Stadt, dass der MSV im Kampf um die Drittliga-Lizenz seine Finanzierungslücke von rund drei Millionen Euro schließen kann, ist weniger der Liebe zum Verein geschuldet, sondern vielmehr eigenen Interessen. Im Falle eines Absturzes der Zebras in die Oberliga oder im Falle einer Insolvenz des MSV würde das Stadion an die Stadt fallen. Zudem gäbe es keinen Hauptmieter mehr.
Für die öffentliche Hand ist die Arena ohnehin eine kostspielige Angelegenheit. Wie berichtet, muss die Stadionprojektgesellschaft das marode Dach der Arena reparieren. Dirk Broska, Chef der Betreibergesellschaft, rechnet mit Kosten in Höhe von über zehn Millionen Euro. Die Erneuerung des Daches soll schrittweise in den nächsten fünf Jahren über die Bühne gehen. Die Stadt Duisburg ist mit 51 Prozent direkt und auch über eigene Töchter mit 51 Prozent an der Projektgesellschaft beteiligt.
Während der Ausgang des vorerst letzten Zweitliga-Spiels des MSV beim Hamburger SV naturgemäß ungewiss ist, deutet sich im Ratssaal ein aus Sicht der Meidericher positives Resultat an. Nach Informationen der Redaktion zeichnet sich eine Mehrheit für eine Zustimmung ab.
Der HSV kann Letzter werden
Für die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht gibt es noch einen letzten Reiz in dieser Saison. Sie kann mit einem Sieg beim HSV gleich zwei letzte Tabellenplätze verlassen. Verliert gleichzeitig der 1. FC Magdeburg gegen den 1. FC Köln, würden die Zebras die rote Laterne an den Aufsteiger abtreten.
Auch den letzten Platz in der Rückrundentabelle würden die Meidericher verlassen. Punktet zeitgleich die SpVgg Greuther Fürth gegen den FC St. Pauli, würde der Hamburger SV die Rückrunde als Tabellenletzter abschließen. Das dürfte sich vor einem halben Jahr niemand so ausgerechnet haben.