Duisburg. Durch das 2:4 gegen Ingolstadt ist der direkte Klassenerhalt für Duisburg in weite Ferne gerückt. Nun steht der MSV auch gegen Köln unter Druck.

Das wird wieder teuer. Im Februar flog Torsten Lieberknecht in Fürth aus dem Innenraum, der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg musste später 2000 Euro Strafe an den Deutschen Fußball-Bund überweisen. Beim 2:4-(0:1)-Debakel der Zebras im Kellerduell gegen den FC Ingolstadt am Samstag schickte Schiedsrichter Robert Kempter den Coach nach 61 Minuten auf die Tribüne. Dort hatte Lieberknecht Gesellschaft. Auch Sportdirektor Ivica Grlic musste nach einem Wortgefecht mit den Spielleitern den Innenraum verlassen.

Die Nerven liegen bei der sportlichen Leitung des MSV Duisburg blank. Die Zebras verloren ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf und zieren nun wieder das Tabellenende. Der direkte Klassenerhalt ist in weite Ferne gerückt – nur noch der Relegationsplatz ist aktuell in Reichweite.

Baffoe in dder MSV-Abwehr überfordert

In den vergangenen Monaten verloren die Zebras zahlreiche Punkte durch strittige und falsche Schiedsrichter-Entscheidungen. Am Samstag entlud sich die Wut von Trainer und Manager allerdings im falschen Moment. Der Elfmeterpfiff von Kempter in der 61. Minute gegen den Duisburger Joseph Baffoe war berechtigt. Der Winterneuzugang kam beim Stand von 1:1 im Strafraum ohne gegnerische Einwirkung zu Fall und berührte den Ball dabei mit der Hand. FCI-Stürmer Dario Lezcano verwandelte zum 2:1 (61.)

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Baffoe, der sein letztes Pflichtspiel verletzungsbedingt im Oktober 2017 unter Torsten Lieberknecht für Eintracht Braunschweig bestritten hatte, war als Ersatz für den gesperrten Kapitän Gerrit Nauber und den verletzten Dustin Bomheuer in der Innenverteidigung am Ball. „Ich musste mich abstützen, ich wäre ansonsten aufs Gesicht gefallen“, rechtfertigte sich der Schwede.

Nicht nur das kuriose Handspiel verhagelte dem 26-Jährigen vor 14.127 Zuschauern das Zebra-Debüt. Er war in der Innenverteidigung überfordert und an drei der vier Gegentreffer beteiligt. So nahm er beim Kopfballtor zum 0:1 durch Lezcano (31.) im Strafraum nur die Zuschauerrolle ein.

MSV-Stürmer ljutcenko erzielt Ausgleich

Nach der Pause schlug der MSV blitzschnell zurück. Schon nach 18 Sekunden köpfte Stanislav Iljutcenko zum Ausgleich ein. Die Duisburger schöpften Hoffnung, gerieten dann aber durch den Handelfmeter ins Hintertreffen.

Turbulent wurde es in der Schlussphase. Sonny Kittel traf in der 89. Minute zum 3:1. In der dritten Minute der Nachspielzeit verkürzte Kevin Wolze mit einem Freistoßtor auf 2:3. Zwei Minuten später machte Thomas Pledl mit dem 4:2 für die Gäste den Sack zu. Somit feierte der neue FCI-Trainer Tomas Oral einen Einstand nach Maß.

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Bereits am Mittwoch geht es für die Zebras weiter. Spitzenreiter 1. FC Köln kommt zum Nachholspiel an die Wedau. Auch als krasser Außenseiter stehen die Duisburger unter Druck, punkten zu müssen. „Vielleicht kommt dann das Spielglück zurück“, hofft MSV-Präsident Ingo Wald. Der 61-Jährige erinnert an das Hinspiel im Oktober: „Damals hat uns niemand etwas zugetraut und wir haben das Spiel gewonnen.“