Duisburg. . Enis Hajri köpfte den MSV in der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg. Er sprach von wegweisenden Signal im Abstiegskampf.

Der 1. März war vor acht Jahren ein traumhafter Tag für den MSV Duisburg. Damals zogen die Zebras durch einen 2:1-Sieg über Energie Cottbus ins DFB-Pokal-Finale ein. Im Jahr 2019 war es der Tag des Enis Hajri. Der 35-Jährige köpfte den MSV in der zweiten Minute der Nachspielzeit gegen den 1. FC Magdeburg zum 1:0 (1:0)-Sieg. Damit kletterten die Meidericher vorübergehend auf den Relegationsrang 16.

Als es nach einem 0:0, das dem MSV im Abstiegskampf nicht weitergeholfen hätte, aussah, war Enis Hajri zur Stelle. Er schraubte sich nach einem mustergültigen Freistoß von Kevin Wolze im Strafraum in die Höhe und köpfte den MSV zum Sieg. „Das war wegweisend, ein klares Signal an alle anderen, dass wir noch da sind“, schickte der Torschütze nach dem Spiel eine Kampfansage an die Konkurrenten im Abstiegskampf.

Dass Hajri am Freitag überhaupt am Ball war, lag daran, dass Dustin Bomheuer verletzungsbedingt passen musste, Der Innenverteidiger hatte am Freitag das Abschlusstraining mit muskulären Problemen abgebrochen. Eine MRT-Untersuchung brachte keinen Befund. Für das Spiel reichte es dennoch nicht. Somit kam Defensiv-Allrounder Enis Hajri in der Innenverteidigung zum Einsatz. U-19-Spieler Vincent Gembalies stand als Ersatz für die Innenverteidigung erstmals im Profikader.

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht setzte auf ein 4-1-4-1-System. Tim Albutat ersetzte den gesperrten Lukas Fröde auf der Sechs. Havard Nielsen war als Spitze im Einsatz.

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Duisburgs Engin trifft den Pfosten

Der MSV tat sich von Beginn an schwer. Die Zebras waren zwar offensiv ausgerichtet, ihnen gelang es aber zunächst nicht, Magdeburg dauerhaft unter Druck zu setzen. Havard Nielsen kam in der fünften Minute einen Schritt zu spät und verpasste somit aus kurzer Distanz den Ball. In der 17. Minute setzte sich Ahmet Engin auf der linken Seite des Strafraums durch, erwischte FCM-Torwart Giorgi Loria aus spitzem Winkel auf dem falschen Fuß, traf aber nur den Pfosten.

Mehr Chancen erspielte sich der MSV im ersten Durchgang nicht. Die Zebras taten sich schon im Spielaufbau schwer. Zahlreiche Rückpässe, gefährliche Doppelpässe vor dem eigenen Tor – es fehlten die Ideen.

Magdeburgs Beck im Krankenhaus

In der 22. Minute rasselten Enis Hajri und FCM-Stürmer Christian Beck im Magdeburger Strafraum mit den Köpfen zusammen. Hajri wurde „getackert“ und musste sein blutverschmiertes Trikot wechseln, die Gäste den Spieler, den es böse erwischt hatte. Per Krankenwagen ging es für Beck in der Halbzeitpause mit Verdacht auf eine schwere Gesichtsverletzung ins Krankenhaus. „Das war für uns ein gebrauchter Tag“, fasste Gäste-Trainer Michael Oenning die Dinge später aus seiner Sicht zusammen.

In der 22. Minute prallten Enis Hajri und Stürmer Christian Beck zusammen.
In der 22. Minute prallten Enis Hajri und Stürmer Christian Beck zusammen. © firo / Volker Nagraszus

Der Ausfall des Torjägers brachte Magdeburg aber nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Der Aufsteiger erspielte sich Vorteile und Chancen. Felix Lohkemper traf nach einem Fehlpass von Andreas Wiegel die Latte (39.), MSV-Schlussmann Felix Wiedwald konnte einen Schuss von Rico Preißinger nicht festhalten (42.), und Gerrit Nauber rettete gegen Charles-Elie Laprevotte mit der Brust (45.).

In der zweiten Halbzeit tat sich der MSV im Offensivspiel weiterhin schwer. Cauly Oliveira Souza verbuchte in der 67. Minute eine Kopfballchance. In der regulären Spielzeit konnten die Meidericher nicht mehr für größere Gefahr vor dem Magdeburger Tor sorgen. An der Strafraumgrenze war meistens Endstation.

Enis Hajri brachte den MSV mit seinem Kopfballtor zurück ins Geschäft. Nach dem Sieg befindet sich nun auch Konkurrent Magdeburg, der nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den MSV aufweist, wieder in Reichweite.

Torsten Lieberknecht freute sich, dass mit Kevin Wolze und Enis Hajri „zwei Urgesteine des MSV“ für das Tor des Tages sorgten. Auf die Frage, was er an Enis Hajri besonders schätze, antwortete Lieberknecht bei der Pressekonferenz: „Seine Durchgeknalltheit.“