Duisburg. . Der Punkt aus Aue wird nur wertvoll, wenn der MSV Duisburg am Freitag das Schlüsselspiel gegen Aufsteiger 1. FC Magdeburg gewinnt.
Torsten Lieberknecht schürt die Hoffnung. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg formulierte nach dem 0:0 in Aue die nächste Aufgabe: „Die Jungs sind so auf das Spiel vorzubereiten, dass sie richtig Lust auf ein Fußball-Spiel haben.“ Wenn das gelinge, dann bleibe er dabei: „Dann werden wir unseren Weg gehen und das Ziel, das wir uns gesetzt haben, erreichen.“ Die nächste Stufe die steile Kellertreppe hoch wird am Freitagabend erreicht. Dann treffen die Zebras um 18.30 Uhr daheim auf Aufsteiger 1. FC Magdeburg.
Wäre schon schön, wenn die Kicker in diesem Schlüsselspiel richtig Lust hätten. Es wäre aber bereits im Sinne des Fußball-Gotts, wenn sie einfach pflichtschuldig ihrer Arbeit nachgingen. Präsident Ingo Wald spricht da von „Kämpfen, Kratzen und Beißen.“ Abstiegskampf ist nämlich selten lustig, dafür immer harte Arbeit.
Vor zwei Jahren gab es ein 0:0
Schon einmal hat sich der 1. FC Magdeburg über Karneval mit dem MSV getroffen. Vor zwei Jahren gab es ein 0:0, mit dem der Tabellenführer MSV in der dritten Liga gut leben konnte. Der MSV als Tabellenletzter in der zweiten Liga kann das nicht. Sportdirektor Ivica Grlic machte bereits vor der Abreise aus dem Erzgebirge deutlich: „Nur ein Sieg zählt.“ Ein Lächeln rutschte ihm dabei nicht übers Gesicht. Das war sehr ernst gemeint.
Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt beurteilte das ganz ähnlich: Nur wenn man gegen Magdeburg nachlege, sei der Punkt aus Aue wirklich was wert. Die Tabelle offenbart die Brisanz: Der Neuling hält das rettende Ufer. Gelingt dem MSV der Dreier, reißt man den Gast zurück in den Strudel. Mit einem Zähler können die Gäste durchaus leben. Bei einer Niederlage verlöre der MSV den Konkurrenten außer Sicht.
Mithin, der Punkt beim Gastspiel in Aue war eben nur ein Schritt in die richtige Richtung, wie es Schnellhardt formulierte. Sein Kollege Moritz Stoppelkamp sagte über den Schlussspurt mit elf Spielen: „Wir müssen die Heimspiele alle gewinnen, denn wir haben es selbst in der Hand. Alle Konkurrenten kommen zu uns.“
MSV hat fünf Punkte Rückstand auf Rang 15
Der Trainer will dafür in „Ruhe die nächsten Dinge angehen.“ Dazu gehört es, die Partie in Aue aufzuarbeiten. Der Tenor bei allen Beteiligten lautete: „War schon gut, aber nicht gut genug.“ Oder anders gesagt: In der Hinrunde wäre so ein 0:0 ein Erfolg gewesen, für den 23. Spieltag war es zu wenig. Es gelingt einfach kein echter Baufortschritt. Als Torsten Lieberknecht nach dem achten Spieltag kam, war der MSV Tabellenletzter mit zwei Zählern und hatte fünf Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Rang. 15 Spieltage später ist der MSV Tabellenletzter mit 17 Zählern und hat fünf Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Rang.
Der Kampfgeist stimmte, die Zebras ließen in der Abwehr wenig zu, auch wenn die Hausherren die größte Chance des gesamten Spiels hatten. Das Zusammenspiel der Mannschaft des Vorjahres, verändert allein durch Havard Nielsen und Torhüter Felix Wiedwald, passte. So kann man auswärts auftreten. Den Laden sauber halten und hoffen, dass vorne einer reinfällt. Dann blieb endlich mal die Null stehen. Das war auch die Voraussetzung für das Zwischenhoch im November. Zudem hatten die Zebras ein paar hübsche Varianten bei den Standards geprobt. Das war positiv. Das rechtfertigt Ivica Grlic’ Einschätzung: „Ich glaube daran.“ Gemeint war der Klassenerhalt.
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Stoppelkamp rechtfertigt das Vertrauen
Die Rote Karte gegen Lukas Fröde zwingt jedoch erneut zum Umbau. Und, ein Torjäger lässt sich einfach nicht finden. John Verhoek nutzte seine Rolle als Joker erneut nicht, um sich in Position zu bringen. Moritz Stoppelkamp durfte zurück in die Stammformation, rechtfertigte das Vertrauen mit einer engagierten Vorstellung. Alles, was gut nach vorn funktionierte, ging über ihn. Das Schusspech bleibt ihm weiter treu. Cauly Oliveira Souza sucht weiter nach der richtigen Mischung aus Solist und Teamspieler. Über Stanislav Iljtucenko kann man sagen: Er haut sich immer rein. Indes, er haut zu selten einen Ball rein.
Nachsicht mit dem Personal hatte Trainer Torsten Lieberknecht für sich reklamiert. Wie groß der Druck ist, und dass das die Beine nicht eben lockerer macht. Diese Geduld braucht das Team auch am Freitag. Niemand darf zu viel verlangen. Nur eben den Dreier.