Duisburg. . Der MSV trifft am Samstag auf den 1. FC Union Berlin. Bei Fabian Schnellhardt gab es am Freitag nur noch eine „Resthoffnung“ auf einen Einsatz.
Gegen den 1. FC Union Berlin ging zuletzt fast immer etwas. Im Hinspiel feierte Fußball-Zweitligist MSV Duisburg beim 2:2 an der Alten Försterei nach vier Auftaktniederlagen den ersten Punktgewinn. In der vergangenen Saison trennten sich beide Teams an der Wedau 1:1. Im März 2016 gewannen die Meidericher in schwieriger Lage 2:1. Auch aktuell ist die Situation angespannt. Um 13 Uhr geht es am Samstag in der Schauinslandreisen-Arena gegen die Eisernen aus Köpenick.
Erneut gilt: Der MSV steht unter Druck, zu punkten. Am besten dreifach. Um die Situation im Tabellenkeller erträglicher zu gestalten. Um vier Tage vor der Mitglieder-Versammlung (Mittwoch im Theater am Marientor) den Druck vom Kessel zu nehmen. Um beim guten Omen zu bleiben: Stanislav Iljutcenko traf in den letzten beiden Heimspielen gegen Union. Trainer Torsten Lieberknecht hätte nichts dagegen, wenn „Stana“ diese Serie heute fortsetzt.
„Habe das Fürth-Spiel verziehen“
Eine Woche nach dem Grottenkick in Fürth will und muss sich die Mannschaft besser präsentieren. Lieberknecht brach beim Pressegespräch am Freitag eine Lanze für sein Personal. Ja, sicher – in Fürth war der Trainer über die Darbietung – Lieberknecht spricht hier vor allem die erste Halbzeit an – verärgert. „Ich habe das Fürth-Spiel verziehen. Das Spiel ist abgehakt“, sagte der Coach, um im nächsten Satz die Spieler zu stärken: „Ich lasse nichts auf die Mannschaft kommen. Sie ist zu mehr fähig.“
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Der Coach machte deutlich, wie fragil die Lage derzeit ist, wie wichtig seine Rolle im Unternehmen Klassenerhalt ist: „Sie brauchen Unterstützung, sie brauchen Hilfe, sie brauchen einen, der vorangeht.“ Eben darin sieht der Fußball-Lehrer nun seine vorrangige Aufgabe.
Ob Fabian Schnellhardt sich an der Wiedergutmachung für das Fürth-Spiel beteiligen kann, ist wenig wahrscheinlich. „Es gibt noch eine Resthoffnung“, sagte Lieberknecht über den gesundheitlichen Zustand des Mittelfeldregisseurs. Schnellhardt musste zuletzt viel einstecken. Er kassierte schon im Pokalspiel gegen Paderborn einen Schlag am Oberschenkel, in Fürth geschah dies erneut. Erst kurzfristig wird sich entscheiden, ob es für einen Platz im Kader reicht. Das gilt auch für Lukas Daschner, der ebenfalls mit muskulären Problemen zuletzt beim Training fehlte.
Wiegel für Hajri
Als Schnellhardt-Ersatz steht Lukas Fröde bereit. Fröde saß zuletzt nur noch auf der Bank – eine ungewohnte Situation für den ehemaligen Stammspieler, der seit Saisonbeginn im Formtief steckt. „Er geht mit der Sache professionell um“, so Lieberknecht. Nun könnte Fröde im defensiven Mittelfeld ein Comeback feiern. Der Trainer bekräftigt aber, dass Fröde beim Weg aus dem Formtief Unterstützung von den Kollegen benötigt: „Er spielt eine gute Partie, wenn das Drumherum stimmt.“
Das „Drumherum“ hat sich in den letzten Wochen grundlegend verändert. Die Zebras waren zuletzt mit einem 4-1-4-1-System unterwegs. In Fürth brachte diese Spielweise keinen Ertrag, doch der Trainer verweist auf die beiden vorherigen Spiele: „Gegen Darmstadt haben wir beeindruckend gewonnen, gegen Paderborn hat nicht die schlechtere Mannschaft verloren.“
Fröde könnte also für Schnellhardt kommen. Mit Moritz Stoppelkamp steht für die Außenposition ein weiterer Spieler bereit, für den es zuletzt nicht nach Wunsch lief. Er könnte heute die Chance erhalten. Bei der Besetzung der rechten Verteidigerposition ist das Potenzial für Überraschungen limitiert. Andreas Wiegel wird den gesperrten Enis Hajri ersetzen.
Kleine Rückschläge bei Baffoe
Verstärkungen aus dem Lazarett sind kurzfristig nicht in Sicht. Borys Tashchy macht immerhin leichte Fortschritte. Joseph Baffoe, der wie Tashchy an einem Sehnenriss laboriert, erleidet hingegen immer wieder kleine Rückschläge, wie der Trainer erklärte. Christian Gartner war derweil schon punktuell im Mannschaftstraining dabei.