Duisburg. Der MSV Duisburg machte mit dem 4:1-Sieg gegen Jahn Regensburg den Klassenerhalt perfekt. Ex-MSV-Profi Baris Özbek hatte nicht daran geglaubt.

Da saß er nun, der Trainer. Oben auf dem Podium, bereit um sich auf der Pressekonferenz etwas von der Seele zu reden. Nach dem 4:1-Erfolg über Jahn Regensburg hat der MSV Duisburg sein Saisonziel erreicht. Der Klassenerhalt ist geschafft. In der kommenden Saison wird an der Wedau erneut Zweitliga-Fußball gespielt. Aber Ilia Gruev konnte sich nicht so wirklich freuen.

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Denn die Stunde des großen Triumphs konnte der Deutsch-Bulgare nicht still genießen. Er musste dem MSV-Umfeld noch etwas mit auf den Weg geben. „Ich kenne die Fans und die Medien. Und es wird in Duisburg immer dasselbe sein“, begann er. „In der vergangenen Saison waren wir ab dem neunten Spieltag ununterbrochen Tabellenführer. Und als wir mal ein paar Partien nicht gewonnen hatten, herrschte anscheinend sofort Angst bei uns. Nein, hier regiert keine Angst. Hier regiert Zuverlässigkeit, Souveränität und Ruhe! Das müssen alle mal merken.“

Gruev: "Wir können stolz sein"

Obgleich die Zebras zwischen dem 25. und dem 30. Spieltag sechs Partien in Folge nicht siegreich gestalten konnten, sei der Klub immer sehr souverän durch die Saison marschiert. „Klar haben sich die Leute Gedanken gemacht, das ist normal“, sagte Gruev. „Aber wir waren nicht einmal auf einem Abstiegsplatz. Wir können stolz und zufrieden auf diese Saison sein. Mehr habe ich nicht zu sagen.“

Hatte er doch. Einen kurzen Gruß in Richtung seines ehemaligen Spielers Baris Özbek wollte der Fußballlehrer dann doch noch abschicken. Der Türke hatte ihn vor einigen Wochen für seine Arbeit kritisiert, sagte, dass „der MSV mit Gruev nicht die Klasse halten wird. Nur mit Ritualen und Aberglauben kannst du keine Spiele gewinnen.“ Nun konnte Gruev definitiv eines widerlegen: Er hat den Klassenerhalt geschafft. „Und das obwohl ich heute meine Rituale vergessen habe“, sagte der Trainer.

Aber da war ja auch noch ein Spiel. Und zwar kein allzu unwichtiges. Darüber hatte Gruev dann auch noch etwas zu berichten: „Es wird sich in der Geschichte der 2. Bundesliga nicht mehr wiederholen, dass alle drei Aufsteiger so stark sind“, erklärte der Deutsch-Bulgare. „Es war unser Wunsch gegen Regensburg den mathematischen Klassenerhalt zu schaffen. Und ich freue mich riesig darüber, dass die Mannschaft unseren Plan in die Tat umgesetzt hat.“

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Für die halbe Liga geht es noch um den Klassenerhalt

Abschalten sollten die Zebras nun dennoch nicht. Denn die kommenden Partien gegen Greuther Fürth und den FC St. Pauli sind zwar für den MSV nicht mehr entscheidend - dafür aber für viele andere Mannschaften. Es geht weiterhin für die halbe Liga um den Klassenerhalt. Um sich der Wettbewerbsverzerrung nicht schuldig zu machen, sollten die Meidericher die Begegnungen also nicht abschenken. „Ich kann nicht garantieren, dass wir beide Spiele gewinnen“, sagte Gruev. „Aber in der vergangenen Saison haben wir nach unserem Aufstieg 5:1 gegen Zwickau gewonnen. Man sollte sich keine Gedanken darüber machen. Wir werden die Spiele seriös angehen."