Duisburg. . Die Zebras spielen am Sonntag beim FC Erzgebirge Aue und wollen die Talfahrt stoppen. Ex-MSV-Spieler Christian Tiffert hat andere Pläne.

Die Fahrt ins Erzgebirge kann sehr lange dauern, deshalb geht Trainer Ilia Gruev auf Nummer sicher. Am Samstag-Vormittag trainieren die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg noch einmal in Meiderich, ehe sie in den Mannschaftsbus steigen, um in den Osten der Republik zu reisen. Ab 13.30 Uhr wollen die Zebras am Sonntag im Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue ihre Talfahrt beenden. Um das zu erreichen, hat der Trainer in denn letzten Tagen „viel im psychologischen Bereich gearbeitet“.

Zu diesem Paket gehörte am vergangenen Montag auch der Besuch im Theater am Marientor. „Die Mannschaft hat auf der Jahreshauptversammlung gut zugehört“, versichert Gruev. Präsident Ingo Wald und Geschäftsführer Peter Mohnhaupt hatten am Montag eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen eines Abstiegs gewarnt.

2017 standen die Ohren auf Durchzug

Ob es beim kickenden Personal tatsächlich angekommen ist? Im vergangenen Jahr standen die Ohren auf Durchzug. Am Tag nach der Jahreshauptversammlung mit ebenfalls eindringlichen und warnenden Worten lieferten die Zebras bei der 0:1-Niederlage in Rostock eine der schlechtesten Saisonleistungen ab. Das muss aus Sicht der Duisburger diesmal besser laufen.

Einen besseren Lauf als MSV hat Gastgeber Aue. Das Team aus dem Erzgebirge verlor zwar zuletzt 0:2 in Bielefeld, hatte aber zuvor drei Siege in Folge und acht Partien ohne Niederlage hingelegt. „Wir wissen, was uns da erwartet. Aue wird mit viel Leidenschaft spielen“, sagt Gruev, der genau diese Leidenschaft auch von seinen Spielern einfordert.

Kann mit dem Druck umgehen: Ex-MSV-Spieler Christian Tiffert (rechts) sammelte mit Aue in den letzten Wochen viele Punkte ein.
Kann mit dem Druck umgehen: Ex-MSV-Spieler Christian Tiffert (rechts) sammelte mit Aue in den letzten Wochen viele Punkte ein. © Sportfoto Zink / WoZi

Aue kletterte dank der jüngsten Ergebnisse aus dem Tabellenkeller, ist in der engen Liga dennoch weiterhin gefährdet. „Wir können mit Druck umgehen“, gibt sich Mittelfeldspieler Christian Tiffert, der von 2007 bis 2010 auch beim MSV unter Vertrag stand, selbstbewusst. Sein Trainer Hannes Drews spricht zudem von einer „offenen Rechnung“. Bei der 0:3-Hinspielniederlage sah er eine der schlechtesten Leistungen seines Teams.

Nicht nur Drews wird sich im Vorfeld des Wiedersehens mit der ersten Partie beider Teams in der Hinrunde befasst haben. Cauly Oliveira Souza stellte mit einem Doppelpack Weichen auf Sieg. Dies könnte für den Duisburger Coach ein Grund sein, den flinken Brasilianer erstmals nach dem Winter wieder von Anfang an zu bringen.

Sehnsucht nach dem Führungstor

Ob Christian Gartner ebenfalls ein Mann für die Startformation ist, ließ Gruev im Vorfeld der Partie offen. „Es ist egal, wann er zum Einsatz kommt. Ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann“, sagt der Duisburger Trainer, der Gartner am vergangenen Samstag nach 45 Minuten für Fabian Schnellhardt brachte. Ein Wechsel im Denkzettelformat war das.

Christian Gartner, der im Winter zum Kader stieß, weiß, worauf es ankommt. Der Österreicher hofft, dass die Zebras in Aue besser als zuletzt ins Spiel kommen. „Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen werden, wenn wir in Führung gehen“, so der Mittelfeldspieler.

Abgesehen vom Ausfall des Langzeitverletzten Tim Albutat fahren die Meidericher ohne personelle Sorgen ins Erzgebirge.