Duisburg. Zweitligist MSV Duisburg schwebt in Abstiegsgefahr. Bei einem erneuten Abstieg würde der MSV wieder vor großen finanziellen Problemen stehen.

Als Ingo Wald in den Kabinentrakt trat, suchte er einen Ansprechpartner. Und fand diesen in Sportdirektor Ivo Grlic. Der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg wollte wissen, was da gerade passiert war. Vorausgegangen war eine enttäuschende Leistung der Zebras gegen den SV Sandhausen (0:2). Minutenlang unterhielten sich die beiden Funktionäre, bis der Dialog gesprengt wurde. Trainer Ilia Gruev kam hinzu, erklärte wild gestikulierend seine Sicht der Dinge. Szenen die verdeutlichen, dass man selbst noch auf der Suche nach dem 'Warum?' ist. Sie verdeutlichen aber auch, dass man nach wie vor als Einheit zusammensteht.

MSV-Präsident Wald vertraut Trainer Ilia Gruev

„Ich vertraue Ilia Gruev“, sagte Wald anschließend auf die Personalie des Trainers angesprochen. „Der Trainer und die Mannschaft können mit dem Druck umgehen. Das haben sie in der vergangenen Saison gezeigt, als der Aufstieg alternativlos war. Da war der Druck sogar größer als momentan.“ Damals gelang es dem 48-jährigen Trainer den Erwartungen gerecht zu werden. Nun muss er beweisen, dass er auch Abstiegskampf beherrscht.

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Doch das hätte eigentlich gar nicht nötig sein müssen. Anfang März war noch alles sonnig an der Wedau, man klopfte gar ganz oben an. Doch dann folgte ein Spiel, dass sich als richtungsweisend herausstellen sollte: Das 0:5-Debakel bei Holstein Kiel. Seitdem konnten die Zebras kein Spiel mehr gewinnen, holten nur noch einen Punkt aus fünf darauffolgenden Spielen. „Der März war ein schlimmer Monat für uns“, sagte Wald. „Der Bruch ist in Kiel entstanden. Von dieser Niederlage haben wir uns nie so ganz erholt.“

Erholen müssen sich die Meidericher aber schleunigst. Immerhin geht es um den Klassenerhalt. Die Abstiegsränge rücken immer näher. „Ich habe Angst davor, dass die Verkrampfung zu groß wird. Es darf keine Kopfsache werden“, gestand der Vorstandsvorsitzende und ergänzt: „Wir müssen die Ruhe bewahren.“

Die Ruhe im Umfeld dürfte in der Tat mitentscheidend darüber sein, in welche Richtung es für den MSV gehen wird. Die Zebras müssen die eigenen Fans wieder mit ins Boot holen. Nach der Nicht-Leistung gegen Sandhausen quittierten die Anhänger die Darbietung der eigenen Mannschaft mit Pfiffen. Und über allem steht da ja noch der finanzielle Aspekt. Bei einem erneuten Abstieg in die 3. Liga würde der MSV Duisburg erneut vor großen finanziellen Problemen stehen. Deshalb fordert Wald auch klipp und klar: „Wir dürfen nicht absteigen!“