Duisburg. . Am Samstag um 13 Uhr ist der MSV Duisburg auf der Alm zu Gast. Die Partie ist für die Zebras richtungweisend. Die Trainer loben sich gegenseitig.
- Gegner Arminia hatte die Punktprämien für den starken Saisonstart offenbar nicht eingeplant – ein echtes Luxusproblem
- Die Trainer Jeff Saibene und Ilia Gruev loben sich vor dem Duell am Samstag auf der Bielefelder Alm gegenseitig
- Ex-Kapitän Branimir Bajic und Angreifer Stanislav Iljutcenko bieten sich für eventuelle Änderungen der Startformation an
Von solchen Sorgen kann der MSV Duisburg nur träumen. Das Westfalen-Blatt in Bielefeld berichtete am Donnerstag: Die heimische Arminia habe sich ein wenig bei den Punkteprämien fürs spielende Personal verkalkuliert.
Mit einem wuchtigen Saisonstart hievten die Ostwestfalen zehn Punkte auf ihr Konto. Damit hatte bei der Finanzplanung für die ersten Saisonwochen nach Angaben der Zeitung keiner gerechnet. Am Samstag (13 Uhr, Schüco-Arena) kann der MSV dem Tabellendritten der 2. Fußball-Bundesliga helfen, dass dieses Luxusproblem nicht noch größer wird. Die Zebras nehmen einfach alle Punkte mit und ersparen der Buchhaltung weitere Überweisungen an die Kicker von Trainer Jeff Saibene. Schont das Konto!
Bei einer Niederlage reißt der Kontakt zur Arminia ab
Das hätte zudem den weitaus wesentlicheren Effekt, die Bilanz der Zebras aufzubessern, und zwar in der Tabelle. Vier Punkte aus vier Spielen und Platz elf sind ordentlich. Ein weiterer satter Schluck aus der Pulle wäre wichtig. Die Partie ist richtungsweisend. Die Zebras wollen gar nicht erst in die Nähe der Abstiegsränge tropfen. Zudem hatten die Meidericher das Kellerkind aus dem Vorjahr auf der „Kannste-hinter-dir-lassen“-Liste. Mit einem Sieg würde sich der Eindruck bestätigen. Bei einer Niederlage wäre die Arminia erst einmal weg.
Vor der Partie tauschen beide Trainer – passend zu einem Treffen auf Augenhöhe – handels- und branchenübliche Artigkeiten aus. Jeff Saibene will seine Elf nicht recht in der Favoritenrolle sehen und lobt die Spielstärke des MSV über die Außenseite. MSV-Coach Ilia Gruev sagt: „Bielefeld ist überragend in die Saison gestartet. Sie haben eine gute Mannschaft mit der Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Jeff Saibene hat einen richtig guten Job gemacht.“
Gruev hat bei seinen Studien eine aggressive, lauffreudige Spielweise eines gut abgestimmten Kollektivs ausgemacht. Entsprechend erwartet er eine hart umkämpfte Partie. Seine Jungs rennen ebenfalls gern und viel. Gut gespielt habe der MSV bisher, so Gruev. Jetzt geht es daran, Gutes besser zu machen. „Wir wollen das optimieren und nach einer guten Leistung auch Punkte sammeln“, so der Coach.
Iljutcenko gab eine Kampfansage ab
Ob er dabei erneut am Bestandspersonal festhält, verrät der Trainer natürlich nicht. Immerhin, er hat die Gunst der Auswahl. Niemand hat sich während der Länderspielpause eine Blessur zugezogen. Ganz im Gegenteil: Innenverteidiger Branimir Bajic meldete sich beim Auftritt im Test gegen Gladbach (1:2) als Alternative zurück. Stanislav Iljutcenko schoss gegen Speldorf zwei Tore, die man als Kampfansage im Rennen um die Spitzenposition verstehen kann.
Wenn es um Optimierung geht, dann stehen diese Positionen durchaus auf dem Fitnessprogramm: Das 1:2 gegen Darmstadt war sehr schlampig verteidigt und gab ein Beispiel dafür, dass die Zebras durch leichte Fehler dem Gegner zu Toren verhelfen. In Dresden ließ Simon Brandstetter eine klare Chance zur Führung aus. Die Konter gegen Darmstadt fuhren die Zebras nicht zielstrebig genug. Bei aller Freude am Vortrag – für eine sorgenfreie Zukunft mangelte es dem Ensemble ein wenig an Kaltherzigkeit.
Auch interessant
Gegen eine Mannschaft, deren Brust inzwischen so breit ist, dass der Zeugwart die Trikots eine Nummer größer rauslegt, ist genau diese schnörkellos nüchterne Dienstauffassung gefragt. Ilia Gruev spricht da gern von Seriosität. Der Coach war beim Pressegespräch am Donnerstag selbst ganz unaufgeregt, was vermuten lässt: Die 1:2-Niederlage gegen Darmstadt führt zu keinen größeren Umbaumaßnahmen im Team. Was man zudem weiß: Das Können des MSV reicht, um auf der Alm mindestens einen Punkt abzugrasen. Wunder muss man nicht herbeiflehen.
Dafür spricht auch die Statistik: Aus 20 Spielen bei der Arminia nahm der MSV 13 Mal was mit (6 Siege – 7 Unentschieden). Die letzte Partie in der Schüco-Arena verlor der MSV im Februar 2016 indes mit 1:2.
Zum Thema Hilfe fürs „geplünderte Prämienkonto“ noch so viel. Die Zebras sind ein Kassenmagnet. Mindestens 2000 MSV-Fans zahlen Eintritt beim Auswärtsspiel. Die Hausherren erwarten mehr als 20 000 Zuschauer.
So könnte die Aufstellung des MSV aussehen
Tor: Mark Flekken.
Abwehr: Tugrul Erat, Dustin Bomheuer, Gerrit Nauber, Kevin Wolze.
Mittelfeld: Lukas Fröde, Fabian Schnellhardt, Cauly Oliveira Souza, Moritz Stoppelkamp.
Angriff: Borys Tashchy, Simon Brandstetter.