Duisburg. . Der neue Torhüter des MSV Duisburg absolvierte vier Spiele für den Iran und gehörte 2014 zum WM-Aufgebot. Davari kommt ablösefrei aus Bielefeld.

  • Torhüter Daniel Davari wechselt von Arminia Bielefeld zum MSV
  • Bei der Weltmeisterschaft 2014 gehörte er zum Kader des Iran
  • Beim MSV nimmt der 29-Jährige den Kampf gegen Mark Flekken auf

Wo Daniel Davari seinen Spitznamen her hat, weiß er nach eigenem Bekunden nicht mehr. Der Name soll auch nicht Programm sein. „Diva“ nennen sie den neuen Torhüter des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Der Keeper will vielmehr in den nächsten zwei Jahren bei den Zebras unter Beweis stellen, dass auf ihn im Tor Verlass ist. Der MSV verpflichtete den 29-Jährigen ablösefrei von Ligakonkurrent Arminia Bielefeld.

Wie jeder ambitionierte Torhüter wird Davari nicht antreten, um nur ein Mann für die Bank zu sein. Es liegt in der Natur der Sache, dass er dem MSV-Stammtorwart Mark Flekken (24) den Kampf ansagen wird. MSV-Trainer Ilia Gruev darf sich freuen, dass sich beide Torhüter einen Konkurrenzkampf liefern und somit beide die Spannung hochhalten werden.

In Brasilien auf der Bank

Der neue Mann kommt mit einer interessanten Vita nach Duisburg. Für Eintracht Braunschweig bestritt er 29 Bundesliga-Spiele. In der Saison 2014/15 sollte er bei den Grasshoppers Zürich Nachfolger des heutigen Dortmunder Torhüters Roman Bürki werden. In Zürich bestritt er aber nur neun Ligaspiele, hinzu kamen zwei internationale Einsätze.

International kann ihm ohnehin kein Duisburger Spieler das Wasser reichen. 2014 war Daniel Mohammad Davari, so sein kompletter Name, Teilnehmer an der Weltmeisterschaft in Brasilien – für den Iran. Sein Vater stammt aus Persien, deshalb ist der gebürtige Gießener für die Asiaten spielberechtigt. Bei der Weltmeisterschaft kam er allerdings nicht zum Einsatz und erlebte die drei Vorrundenspiele der Iraner nur von der Bank aus. Davari kommt auf vier Länderspiele für den Iran.

Daniel Davari (rechts) im iranischen Nationaltrikot vor dem WM-Spiel gegen Argentinien vor drei Jahren mit Feldspieler Reza Ghoochanneijhad .
Daniel Davari (rechts) im iranischen Nationaltrikot vor dem WM-Spiel gegen Argentinien vor drei Jahren mit Feldspieler Reza Ghoochanneijhad . © imago

Zur Saison 2015/16 wechselte der Torhüter zu Arminia Bielefeld, kam dort in seinem Debüt-Jahr aber nur zu einem Einsatz. In der gerade abgelaufenen Saison schlug seine Stunde erst nach einem Trainerwechsel.Der neue Coach Jeff Saibene machte ihn zum 24. Spieltag zur neuen Nummer eins. Allerdings lief es für Davari in den folgenden acht Partien nicht immer nach Plan. Er musste den Platz im Tor für die letzten drei Spiele wieder seinem Konkurrenten Wolfgang Hesl überlassen.

Nun auf der Duisburger Seite

Nun sucht Daniel Davari seine neue Chance beim MSV. Als gegnerischer Torhüter konnte er in der Vergangenheit bereits Eindrücke von der Atmosphäre in der MSV-Arena sammeln. „Ich freue mich, jetzt auf der Duisburger Seite zu stehen“, sagt der Ballfänger.

Sollte sich Davari beim MSV behaupten, könnten die seit 2014 abgekühlten Drähte zum iranischen Verband wieder glühen. Es könnte sich für ihn lohnen: Der Iran hat die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Russland im kommenden Jahr bereits in der Tasche.