Duisburg. . Um 14 Uhr erfolgt in der Schauinsland-Reisen-Arena der Anpfiff gegen Lotte. Ein Sieg wäre mindestens ein großer Schritt Richtung 2. Liga.

  • Die Zebras wollen mit einem Sieg im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte einen großen Schritt Richtung 2. Liga machen
  • Ein 2:0 wie im Hinspiel wäre nach dem Geschmack von Trainer Ilia Gruev – auf eine Rote Karte könnte er diesmal gut verzichten
  • Nach Ablauf seiner Sperre winkt Kevin Wolze die Rückkehr in die Startelf, aber Enis Hajri hat seinen Job zuletzt gut gemacht

Auf dem Trainingsgelände des MSV Duisburg hängt ein großes Schild am Zaun. Die Aufschrift: „Kommt wieder!“ Die Zebras haben das Versprechen nach dem bitteren Abstieg in der Relegation gegen die Würzburger Kickers gegeben. Die (Spiel-)Tage sind angebrochen, dieses Versprechen einzulösen. Der Mai ist Erntezeit. Am Samstag um 14 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte gilt es, mit einem Sieg mindestens eine Vorentscheidung herbeizuführen.

Wer beim Pressegespräch in Meiderich in die Gesichter von Trainer Ilia Gruev und Sportdirektor Ivica Grlic schaute, entdeckte keine Fältchen des Zweifels. Vor dem Tag der Tage ist die Stimmung entspannt: Gruev scherzt sogar mit der MSV-Pressesprecherin Linda Kleine-Nathland, als sie den Wetterbericht für Samstag bekannt gibt: „21 Grad, sonnig.“ Von Nervenflattern oder gar Angst keine Spur.

Ivica Grlic erwartet ein kampfbetontes Spiel

Gruev wünschte sich ein ähnliches Ergebnis wie im Hinspiel. Da gab es ein 2:0. Eine Einschränkung wollte er machen: Mit elf Mann solle der MSV die Partie beenden. In Lotte sah Baris Özbek nach seinem Ausraster für sehr lange Zeit Rot. Gruev: „Wir wollen im Aufstiegsrennen am Drücker bleiben und Punkte machen. Ich bin voll überzeugt, dass wir alle Chancen haben, das Spiel zu gewinnen.“

Kevin Wolze könnte wieder in der Startelf stehen.
Kevin Wolze könnte wieder in der Startelf stehen. © Thorsten Tillmann

Ivica Grlic erwartet ein kampfbetontes Spiel und gießt dann einen Schluck Öl ins Feuer: „Ohne die Statistik genau zu kennen, glaube ich, das ist die unfairste Mannschaft, die immer wieder probiert, mit Gelb-Roten und Roten Karten den Gegner zu schwächen.“ Die Elf provoziere Platzverweise. Pressesprecher Martin Haltermann hat nachgeschaut: Mit 120 Karten – davon sechs Mal Rot und zweimal Gelb-Rot – belegt der Aufsteiger zudem den letzten Platz der Fairnesstabelle. Zum Vergleich: Das MSV-Personal sah bislang 77 Karten.

Zehn davon kassierte – alle in Gelb – Stanislav Iljutcenko. Der Stürmer des MSV mit acht Toren auf dem Konto fehlt heute. Da möchte man glauben, Kingsley Onuegbu – beim 3:0 in Oberhausen geschont – und zuletzt zweimal in Folge als Torschütze (ebenfalls acht Tore insgesamt) erfolgreich, sei gesetzt. Doch so hat man mit Ilia Gruev nicht gewettet. Gleich drei Varianten für die Offensive habe er im Kopf, sagt der Trainer. Simon Brandstetter, der in Oberhausen traf, darf hoffen. In die Liste mit den 77 Karten ist auch die Rote von Kevin Wolze beim 1:1 in Halle eingetragen. Die fällige Sperre hat der Mann für die linke Außenbahn abgesessen. Gegen Oberhausen sammelte er Spielpraxis. Ist er heute dabei? Wieder will sich der Coach nicht festlegen. Enis Hajri muss seinen Posten als Vertreter nicht notwendig räumen.

Ilia Gruev wirbt um Geduld

Doch was will man in die Glaskugel schauen? Es geht ohnehin weniger um die Aufstellung als um die Einstellung. Legen die Zebras wie in der zweiten Halbzeit in Aalen los, dann bekommt der Gast Schnupfen vom Zugwind, der ihm um die Nase weht. Schiebt der MSV – wie nun auch erlebt – erst mal eine ruhigere Kugel, dann könnte es fies von der Tribüne herunter pfeifen. Vorsorglich erläutert der Trainer noch einmal, warum seine Mannschaft erst mit Anlauf zu Tempo findet. Der Gegner wehre sich lange und nach Kräften. Erst wenn die Beine schwer werden, hat es das Zebra leicht.

Damit bittet er indirekt um Geduld bei den Fans. Er umwirbt sie sogar: „In Oberhausen haben uns die Fans großartig unterstützt. Das brauchen wir auch gegen Lotte.“ Für Samstag erwartet der MSV 18 000 Freunde. Ihre Anfeuerung wird heute gern genommen. Zur Not als Weckruf. Denn bei einem Rückstand auf dem Platz gilt ebenfalls: Der MSV kommt wieder.

So könnte die Startelf aussehen:

Tor: Mark Flekken.

Abwehr: Tugrul Erat, Dustin Bomheuer, Branimir Bajic, Kevin Wolze.

Mittelfeld: Tim Albutat, Fabian Schnellhardt, Andreas Wiegel, Ahmet Engin.

Angriff: Zlatko Janjic, Kingsley Onuegbu.