Duisburg. Nach dem 3:2-Erfolg über den FSV Frankfurt verweigerte die Mannschaft des MSV Duisburg den Schulterschluss mit den Fans. Ein Kommentar.

  • Der MSV Duisburg besiegte am Samstagmittag den FSV Frankfurt mit 3:2
  • Trotzdem verweigerte die Mannschaft des MSV den Schulterschluss mit den Fans
  • Ein Kommentar

Ja, es ist verständlich, dass die Fans des MSV Duisburg nach diesem Spiel gegen Frankfurt genervt sind

Es ist verständlich, dass sie ihre Mannschaft für einen Grottenkick abstraften. Ein Grottenkick mit einer Dauer von 45 Minuten, nach deren Ende die Fans, angetrieben von beißender Selbstironie und Wut über eine in Phasen bemitleidenswerte Darbietung, sangen: „Oh wie ist das schön.“

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Es ist verständlich, dass die Mannschaft nach dem Spiel für ihre Entscheidung, nicht zu den Fans zu gehen, ausgepfiffen worden ist. Denn: abgesehen von dem Lied vor der Pause und den deutlich hörbaren Pfiffen war auch im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt einmal mehr Verlass auf die Anhänger. Vor ihnen hätte die Mannschaft eigentlich geschlossen den Hut ziehen müssen. Die Empörung war trotz des 3:2-Sieges über Frankfurt groß. Und an manchem Stammtisch dürfte am Samstagabend wohl nicht nur einmal die vom Verein nicht gehörte Forderung gestellt worden sein, dass das Team ihren Anhängern doch bitte den Eintrittspreis erstatte.

Aufstiegsrennen ist für den MSV Duisburg ein Vabanquespiel

Diese Anhängerschaft, in einer Verfassung wie in den letzten Wochen, ist auch und vor allem in der 2. Bundesliga das Faustpfand der Meidericher. Doch dass auch ihre Nerven angespannt sind, ist der Tatsache geschuldet, dass das Aufstiegsrennen für den MSV wahrlich ein Vabanquespiel ist. Dass dann bei Fehlpässen und kläglichen Torschüssen gepfiffen wird – wer mag es verdenken?

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Es ist jedoch ebenso verständlich, dass die Spieler nach der Demütigung durch die Fans beleidigt sind und auf deren Nähebedürfnis zunächst befremdlich reagieren. Doch nach diesem Sieg, den die Zebras auch dem direkten Umdenken ihrer Anhänger – sie peitschten das Team unmittelbar nach dem Wiederanpfiff bedingungslos nach vorn – zu verdanken hatten, hätte die Mannschaft anders reagieren müssen.

Sie hätte demonstrativ den Schulterschluss suchen und in die Kurve gehen müssen.

Damit hätten die Spieler einen symbolischen Akt über die eigenen Befindlichkeiten gestellt. Wie es ihre Fans in der gesamten Saison getan haben. Und sie mussten schon Schlimmeres ertragen.