Duisburg. Fan-Ärger beim MSV Duisburg nach dem 3:2-Sieg gegen den FSV Frankfurt. In der kommenden Woche gibt es ein klärendes Gespräch bei den Zebras.
Es war ein Nachmittag, an dem die Geduld der Fans des MSV Duisburg auf eine wahre Bewährungsprobe gestellt wurde. Zunächst quälte die Mannschaft von Trainer Ilia Gruev das Gros der 12.839 Zuschauer mit erbärmlichem Gekicke. Dann wurde eine Szene nach dem Abpfiff zum alles beherrschenden Thema rund um das Stadion der Meidericher.
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Der durch die Mannschaft verweigerte Schulterschluss mit den Fans erregte die Gemüter und ließ die Frage aufkommen, was die Zebras ihrem Publikum in dieser Saison wohl noch alles zumuten wollten. Alle waren sich nach dem Schlusspfiff einig: eine Situation wie diese soll es nicht noch einmal geben. Dafür will die Mannschaft im direkten Austausch mit den Fans sorgen. Das hat Duisburgs Geschäftsführer Peter Mohnhaupt nach dem Spiel verkündet.
MSV-Team blieb nach dem Abpfiff weit vor der Tribüne stehen
Ein Treffen werde es geben, sagte der Funktionär. Ein Treffen, bei dem sich Mannschaftsrat und Fan-Gremium in die Augen schauen und aussprechen sollen. Noch sichtlich angefasst von dem, was sich nach dem Schlusspfiff zugetragen hatte, erklärte Mohnhaupt: „Die Mannschaft ist verunsichert. Nicht nur wegen des heutigen Spiels.“
Was war nach dem Abpfiff passiert? Als das 3:2 gegen den akut abstiegsbedrohten FSV Frankfurt besiegelt war, forderten die Fans des Tabellenführers, dass die Mannschaft zu ihrer Kurve komme, um doch anstandshalber den Spitzenplatz sowie die wichtigen drei Punkte gegen die Hessen zu feiern. Doch die Spieler blieben weit vor der Tribüne stehen, applaudierten höflich ins Publikum, um dann sofort wieder abzudrehen. Das war den Zuschauern zu wenig.
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Etwas mehr als 45 Minuten nach dem Spiel stand MSV-Präsident Ingo Wald im Stadion und versuchte sich mit einer Wertung dieser Szene. Der Unternehmer bemühte sich, beide Sichtweisen unter Berücksichtigung des angegriffenen Nervenkostüms des MSV in Einklang zu bringen. „Ich verstehe es, dass die Fans pfeifen, wenn sie unzufrieden sind. Aber wir brauchen die Unterstützung doch gerade dann, wenn es mal nicht läuft.“
Damit sprach der Präsident zwar nicht direkt an, was sich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff zugetragen hatte. Aber er ließ durchblicken, dass die ironischen Gesänge ebenso wie das gellende Pfeifkonzert auch ihm etwas zugesetzt hatten. Daher konnte auch er im Ansatz verstehen, dass die Mannschaft ihre Bedenken hatte, den knappen Sieg mit den zu diesem Zeitpunkt wieder euphorisch klingenden Anhängern ausgelassen zu feiern. Dennoch mahnte er: „Wir brauchen den Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft im Aufstiegskampf so sehr.“