Duisburg. . Vor zwei Jahren stieg Christopher Schorch mit dem MSV Duisburg auf. Nun kehrt er mit dem FSV Frankfurt am Samstag an die Wedau zurück.

  • Vor zwei Jahren stieg Christopher Schorch mit dem MSV Duisburg auf
  • Mit dem FSV Frankfurt steht er nun vor dem Absturz in die Viertklassigkeit
  • Der MSV Duisburg will sich auf der Zielgeraden nicht mehr stoppen lassen

Als Christopher Schorch zum letzten Mal in der Duisburger Arena am Ball war, knallten die Sektkorken. Vor zwei Jahren stieg der MSV Duisburg mit einem Sieg über Holstein Kiel in die 2. Fußball-Bundesliga auf. Am Samstag kehrt der Abwehrspieler an die Wedau zurück, und er weiß bereits fünf Spieltage vor dem Saisonende, dass für ihn in dieser Spielzeit kein Sekt mehr sprudeln wird.

Der FSV Frankfurt, der in der 3. Fußball-Liga am Samstag um 14 Uhr beim MSV (in der Konferenz live im WDR-Fernsehen und im Internet unter www.wdr.de) spielt, wird im Zuge seines Insolvenzantrages absteigen.

Schorch, der beim MSV vor zwei Jahren keinen Vertrag mehr erhielt, wechselte im vergangenen Sommer von Drittliga-Absteiger Energie Cottbus zum FSV Frankfurt. Bei den Hessen gehört Schorch, der nach dem Trainerwechsel nun wieder mit Ex-MSV-Coach Gino Lettieri zusammenarbeitet, zu den Stammkräften, absolvierte 24 Ligaspiele für den FSV.

Die Vorfreude überwiegt

Angesichts des zu erwartenden Abzuges von neun Punkten aufgrund des Insolvenzantrags ist der Abstieg des FSV besiegelt. Nicht nur Trainer Gino Lettieri erwartet trotzdem vollen Einsatz, auch Christopher Schorch will nichts abschenken. „Wir stehen bei unseren Fans in der Pflicht“, sagt Schorch. Die Frage ist nur, wie viele FSV-Fans die Reise an die Wedau noch antreten werden. Das 1:1 im letzten Heimspiel gegen den VfL Osnabrück sahen nur noch gut 2800 Zuschauer.

© Thorsten Tillmann

MSV-Spieler Thomas Bröker geht davon aus, dass er mit seinen Kollegen heute auf eine Mannschaft treffen wird, die noch alles geben wird: „Die Spieler werden sich nicht hängen lassen. Die wollen die Gelegenheit nutzen, sich für andere Vereine zu empfehlen.“

Bröker selbst muss sich nicht empfehlen. Er gehört bei den Meiderichern wieder zum Stammpersonal. Die Spielpraxis tat dem Mittelfeldmann zuletzt gut. Fünf Spieltage vor dem Saisonende rückt das große Ziel immer mehr in den Fokus. „Die Vorfreude überwiegt“, empfindet Bröker nicht den großen Druck. „Wenn du so lange oben stehst, willst du dir das auch nicht mehr nehmen lassen“, geht der 32-Jährige selbstbewusst in das Spiel.

Vier Niederlagen in Folge

Heimspiele gegen den FSV Frankfurt waren in den letzten Jahren aus Duisburger Sicht kein Vergnügen. Die letzten vier Partien gegen den FSV verlor der MSV in seiner Arena. Den letzten Sieg gab es beim 5:0 im Januar 2010 – inklusive des berühmten Phantomtores von Christian Tiffert.

Die schwarze Heimserie gegen das Team vom Bornheimer Hang will der MSV am Samstag beenden. Zu den spannenden Fragen im Vorfeld zählt diese: Wer wird den gesperrten Linksverteidiger Kevin Wolze vertreten? „Ich habe zwei Alternativen“, sagt MSV-Trainer IliasGruev.

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Dustin Bomheuer gehört laut Gruev nicht zum Kandidatenkreis. Er ist ohnehin in der Innenverteidigung besser aufgehoben. Und der letzte „Ausflug“ auf die Außenbahn war schmerzlich. Der heutige Gästetrainer Lettieri stellte ihn in der Zweitliga-Saison bei der 2:3-Niederlage bei Union Berlin als Außenverteidiger auf. Bomheuer brach sich damals die Nase. Gruev wird sich zwischen Fabio Leutenecker und Enis Hajri entscheiden.

Schnellhardts Rolle

Im Mittelfeld wird Fabian Schnellhardt die zentrale Rolle spielen. Die Frage ist nur, ob defensiv oder offensiv. Auf der Sechs sieht Gruev Schnellhardt keineswegs als verschenkt an. „Er ist ein sehr großer Balleroberer“, sagt der Coach. Allerdings lief es zuletzt in Halle erst im Sinne des Spitzenreiters, als Schnellhardt in der zweiten Halbzeit vorrückte.

Im Angriff spricht aktuell vieles für das Duo Stanislav Iljutcenko/Zlatko Janjic, das die letzten vier Treffer für den Tabellenführer erzielte.