Duisburg. . Der Aufstiegstrainer des MSV Duisburg ist am Samstag mit dem FSV an der Wedau zu Gast. Die Hessen kann der 50-Jährige nicht mehr retten.
- Die Mission von Gino Lettieri in Frankfurt scheiterte, bevor sie richtig begann
- Am Samstag kehrt der Trainer mit dem FSV an seine alte Wirkungsstätte zurück
- Vom Aufstieg des MSV in die 2.Bundesliga ist der 50-Jährige überzeugt
Bei der Frage, wie es ihm geht, zögert Gino Lettieri. Also noch einmal. „Wie geht es Ihnen – abseits der Dramen des FSV Frankfurt?“ Der 50-Jährige lächelt hörbar am Telefon, Galgenhumor schwingt mit: „So weit ganz gut.“ Beruflich läuft es aktuell aber gar nicht gut. Gino Lettieri hatte sich die Rückkehr auf die Trainer-Bühne anders vorgestellt.
Auch interessant
Vor fünf Wochen trat der frühere Trainer des MSV Duisburg sein Amt am Bornheimer Hang an. Danach überschlugen sich bei den Hessen die Ereignisse. Erst trat das Präsidium zurück, in der vergangenen Woche meldete der FSV Frankfurt Insolvenz an und wird vor dem Saisonende einen Abzug von neun Punkten erhalten. Der Abstieg aus der 3. Fußball-Liga ist damit besiegelt, Lettieris Mission endete, bevor sie richtig angefangen hat.
Fünf Spiele in der Kreisliga
Nun kehrt der 50-Jährige am Samstag für 90 Minuten zum Spiel gegen den MSV nach Duisburg zurück. Zweimal hat er seine ehemalige Truppe in dieser Saison gesehen. „Um mich in der 3. Liga auf dem Laufenden zu halten“, wie der Trainer sagt. Im November 2015 beurlaubte ihn der MSV in der 2. Bundesliga. 16 Monate dauerte es für ihn bis zur Rückkehr ins Geschäft.
Über die Enttäuschung über seine Entlassung in Duisburg spricht er nicht. Aber er sagt, dass das lange nachwirkte. Zwischenzeitlich schnürte sich Lettieri sogar die Fußballschuhe. Zu Saisonbeginn absolvierte er fünf Partien für den Bayreuther Kreisligisten SV Gesees. Weil er noch Spaß am Spiel hatte und so den Kopf freibekommen konnte, wie Lettieri unlängst der Frankfurter Rundschau erklärte.
Vertrag bis zum Saisonende
Lettieri war guter Dinge, als er im März in Frankfurt anheuerte, wollte mit dem FSV den Klassenerhalt schaffen. Jetzt ist er darum bemüht, sich mit seiner Mannschaft anständig zu verabschieden. Er will in den letzten Spielen der Saison nichts abschenken – natürlich erst recht nicht in Duisburg.
Das Gemüt seiner Spieler kann Lettieri aber trotzdem nicht aufhellen. „Natürlich wirkt sich das alles auf die Spieler aus. Es belastet dich, wenn du weißt, dass du in wenigen Wochen keinen Job mehr hast.“ Auch Lettieri weiß noch nicht, was er künftig machen wird. Er hat beim FSV nur bis zum Saisonende unterschrieben.
Vom Aufstieg des MSV Duisburg ist Lettieri überzeugt. „Wenn nicht der MSV – wer soll dann aufsteigen“, nehmen die Zebras für Gino Lettieri eine Sonderstellung in der 3. Liga ein. Wenn demnächst beim MSV die Korken knallen werden, dann wird Lettieri zwei Jahre zurückschauen. Beim letzten Aufstieg des MSV Duisburg feierte er den größten Erfolg seiner Trainerlaufbahn.