Duisburg. . Der frühere MSV-Coach in Diensten des FC St.Pauli sagte nach dem 2:0-Sieg seines Teams: „Es tut mir in der Seele weh“. Die Zebras bleiben Letzter.
- Der frühere MSV-Coach triumphierte mit dem FC St. Pauli in seiner alten Heimat mit 2:0
- Lienen sagte nach dem Spiel: „Es tut mir in der Seele weh“.
- Die Zebras bleiben Letzter.
Ewald Lienen sagt sehr viel nach dem Spiel. Dafür ist der Trainer des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli bekannt. Eine detaillierte Analyse, die mit einer hochemotionalen Note endet. „Es tut mir in der Seele weh“, sagt Lienen mit Blick auf die Situation „seines“ MSV Duisburg. Der FC St. Pauli führte den Zebras am Sonntag in ihrer Arena als fünftes Gästeteam in dieser Saison maximale Schmerzen zu. Nach der 0:2 (0:0)-Niederlage ist die Welt der Meidericher nun noch ein wenig trostloser als sie es vorher schon war.
War es das nun? Natürlich nicht. „Noch haben wir genug Spiele, um die fünf Punkte aufzuholen“, sagte Steffen Bohl, der am Sonntag die Kapitänsbinde trug, weil Innenverteidiger Branimir Bajic aufgrund eines Schlages gegen die Wade im Abschlusstraining passen musste.
Wie lange „Baja“ ausfällt, soll am Montag ein MRT aufzeigen. Steffen Bohl suchte nach dem Abpfiff gemeinsam mit Kevin Wolze das Gespräch am Fanzaun und registrierte dort keinesfalls nur böse Worte. Bohl: „Die Fans haben positiv aufgenommen, dass wir auf dem Platz alles reingehauen haben.“
Fehlende Durchschlagskraft
Das galt vor allem für Neuzugang Baris Özbek, der den gesperrten James Holland im defensiven Mittelfeld vertrat und im nächsten Spiel am Mittwoch in Frankfurt auf dieser Position Tim Albutat, der gestern seine fünfte gelbe Karte kassierte, vertreten wird. Es wäre für den Deutsch-Türken ein perfekter Tag gewesen – wenn denn der MSV gewonnen hätte. Der Neuzugang brachte vor der Abwehr die „dreckige Note“ ins Spiel und übernahm Verantwortung. „Ich habe versucht, die Bälle zu erobern und zu verteilen“, so Özbek, der für sich noch Luft nach oben sieht: „Mit jedem weiteren Spiel werde ich stärker werden.“
Aus Duisburger Sicht wäre es schön, wenn das auf die komplette Mannschaft zutreffen würde. Doch auch gestern krankte das Spiel in der Offensive. „Da fehlt einfach die Durchschlagskraft“, stellte auch der frühere Co-Trainer Gerd Merheim fest. MSV-Trainer Ilia Gruev hatte vor dem Spiel an den Stellschrauben gedreht und auf der Außenbahn nicht nur erneut Kevin Wolze das Vertrauen geschenkt, sondern auch auf der rechten Seite Giorgi Chanturia, zuletzt Dauerreservist, eingesetzt.
Beide Flügelspieler hatten Probleme, zumal der Treffer zum 0:2 in der vierten Minute der Nachspielzeit auf die Kappe von Wolze ging. Das zentrale Problem war jedoch in der Zentrale auszumachen. Zlatko Janjic war einmal mehr komplett von der Rolle. Schwache Standards, keine Impulse. Gut möglich, dass er am Mittwoch in Frankfurt nur auf der Bank sitzen wird. Elf Minuten vor dem Abpfiff brachte Gruev Victor Obinna. Der Nigerianer hatte zwar Glück, nach einer Kung-Fu-Einlage nicht vom Platz geflogen zu sein, er war aber mit einem satten Distanzschuss in der Nachspielzeit mit der gefährlichsten Aktion des Spiels zur Stelle.
Tomané bleibt ohne Torerfolg
Das wiederum spricht nicht für Stürmer Tomané, der auch im vierten Spiel ohne Torerfolg blieb. Allmählich muss sich der Portugiese daran messen lassen, ob er dem Gegner den entscheidenden Schlag verpassen kann.
Dazu waren am Sonntag nur die Gäste in der Lage, dabei entfachten auch die „Boys in Brown“ kein Offensivfeuerwerk. Doch in der entscheidenden Aktion war Marc Rzatkowski mit dem 0:1 zur Stelle. „Ein blöder Kullerball“, wie Baris Özbek befand.
Ewald Lienen nahm den Sieg gerne an, will aber nun „dem MSV alle Daumen drücken.“ Lienen: „Der MSV muss einfach mal mit einem Sieg diese Schleife verlassen.“