Duisburg. . Der Allrounder Kevin Wolze verpasste beim MSV bislang noch keine Spielminute. Außerdem ist er einer der Toptorjäger der Zebras - mit zwei Treffern.
- Der Allrounder Kevin Wolze verpasste beim MSV bislang noch keine Spielminute.
- Außerdem ist er einer der Toptorjäger der Zebras - mit zwei Treffern.
- Eine andere Statistik ist hingegen gehaltvoller und sagt mehr über die Qualität eines Kevin Wolze aus.
Kinderpressekonferenz beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Im Presseraum der Arena steht ein ausgewogener Imbiss für die Kids bereit: Schokoküsse und Rohkost. Auf dem Podium sitzen Cheftrainer Ilia Gruev und die Spieler Kevin Wolze und Dennis Grote. Bei der Frage aller Fragen grinst Wolze über beide Backen. Die kleine Coralie will wissen: „Warum schießt ihr so wenige Tore?“ Kevin Wolze grinst weiter, er fühlt sich nicht angesprochen: „Ich kann dazu nichts sagen. Ich bin Toptorjäger.“
Auch Ilia Gruev grinst. Auch wenn er es lustiger finden würde, wenn er einen echten Toptorjäger in seinen Reihen hätte. Am vergangenen Freitag erzielte Wolze in Fürth seinen zweiten Saisontreffer und führt damit die interne Torjägerliste gemeinsam mit Steffen Bohl, Kingsley Onuegbu, Rolf Feltscher und Thomas Bröker an. Mehr Breite als Spitze.
Nur zwei weitere Spieler können das vorweisen
Eine andere Statistik ist hingegen gehaltvoller und sagt mehr über die Qualität eines Kevin Wolze aus. Der 25-Jährige absolvierte nicht nur alle 22 Punktspiele für die Zebras, er ging in allen Partien über die komplette 90-Minuten-Distanz. Neben Wolze können das in der 2. Bundesliga nur zwei Feldspieler vorweisen: Christopher Schindler vom TSV 1860 München und Arne Feick vom 1. FC Heidenheim.
„Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich bisher alle Spiele komplett bestritten habe. Das ist positiv, ich freue mich, dass ich konstant meine Leistung bringen kann“, weiß Wolze allerdings, dass die Serie sehr schnell reißen kann. Aktuell steht der frühere Wolfsburger bei vier gelben Karten, bei der fünften wird es ihn mit einer Sperre erwischen.
Option als Holland-Ersatz
Ilia Gruev überrascht die Wolze-Bilanz nicht. „Ich habe ihn schon vor drei Jahren beim MSV als vielseitigen Spieler erlebt. Er kann nicht nur auf der Außenbahn effektiv sein, sondern auch auf der Sechs.“ Für den Part im defensiven Mittelfeld kommt er am Sonntag ebenfalls infrage, da James Holland gesperrt ist. Für Gruev ist Wolze hier eine Option. Auch das Debüt von Neuzugang Baris Özbek spielt in den Gedankenspielen des Trainers eine Rolle.
Gedanken macht sich Gruev auch über Victor Obinna. Der Nigerianer, der seit Weihnachten in Folge einer Knie-Operation auf Eis lag, feierte am Dienstag beim internen Test gegen die U 23 (6:1) sein Comeback. Wenngleich Gruev glaubt, dass das Spiel gegen St. Pauli für den 28-Jährigen für einen Platz im Kader „wahrscheinlich zu früh kommt“, will sich der Bulgare noch alle Optionen offen halten. Gruev: „Wir sind mit Victor ständig im Gespräch.“
„Mannschaft ist intakt“
Der erste Punktgewinn im Kalenderjahr soll den Zebras zusätzlichen Rückenwind geben. Dennis Grote griff dabei gestern ganz hoch in die Tasten. „Der Glaube, dass wir es schaffen können, ist nicht nur groß, er ist riesig“, gab der in Fürth nicht berücksichtigte Mittelfeldspieler gestern zu Protokoll. Dass ausgerechnet Wolze auf seiner Position spielte und das Duisburger Führungstor erzielte, freute „Grotex“, zumal Wolze beim Jubel sofort zu Grote lief. Gruev: „Das zeigt, dass die Stimmung gut ist, dass die Mannschaft intakt ist.“
Hoffnung gibt Grote zudem, dass die Konkurrenz aus München und Paderborn im Gleichschritt punktet oder nicht punktet. Grote: „Das Schneckenrennen geht weiter. Entscheidend ist, dass wir endlich einen großen Schritt machen.“
MSV holt den ersten Punkt 2016