Duisburg. . Beim letzten Erfolg über den FC St. Pauli im Dezember 2002 war der heutige Trainer Ilia Gruev noch als Spieler für den MSV am Ball.
- Der MSV Duisburg trifft am Sonntag um 13.30 Uhr den FC St. Pauli.
- Beim letzten Erfolg über St. Pauli im Dezember 2002 war der heutige Trainer Ilia Gruev noch als Spieler für den MSV am Ball.
- Für Pauli-Abwehrmann Jeremy Dudziak ist die Partie eine besondere Sache.
Der MSV Duisburg wartet in der 2. Fußball-Bundesliga seit dem 29. November auf einen Sieg. Damals schlugen die Zebras den SV Sandhausen mit 3:0. Gegen den Sonntags-Gegner FC St. Pauli warten die Duisburger viel länger auf ein Erfolgserlebnis. Zuletzt besiegte der MSV die „Boys in brown“ im Dezember 2002 mit 2:1. Der heutige MSV-Trainer Ilia Gruev war damals noch als Spieler dabei. Er weiß also, wie es geht.
Damals stand die von Bernard Dietz betreute Mannschaft, für die Pavel Drsek und Marius Ebbers die Tore erzielten, auf dem sechsten Rang. Gut 13 Jahre später sucht der MSV verzweifelt Anschluss an den Relegationsrang. Die Situation hat sich am Freitagabend im Sinne der Duisburger verändert. Der SC Paderborn verlor sein Heimspiel gegen Spitzenreiter RB Leipzig mit 0:1. Somit kann der MSV morgen mit einem Sieg bis auf zwei Punkte zum Bundesliga-Absteiger aufschließen.
Der Vorletzte TSV 1860 München legt am Samstag ab 13 Uhr im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf vor. Da dürften die Duisburger Anhänger ausnahmsweise den Nachbarn aus der Landeshauptstadt die Daumen drücken. Am Sonntag legt der MSV dann in seiner Arena ab 13.30 Uhr nach.
MSV-Spieler sind nun Mitglieder
Am Ende haben die Ergebnisse der anderen Klubs keine große Bedeutung, wenn der MSV seine eigenen Hausaufgaben nicht macht. Auch wenn die Zebras den Punktgewinn in Fürth als Erfolgserlebnis verbuchen, bringen solche Ergebnisse das Team nur bedingt nach vorn. Ein Remis in Fürth mag im September ein Erfolg sein, im Februar ist es in der aktuellen Situation der Meidericher zu wenig.
Folglich ist der Druck, zum dritten Mal in der laufenden Saison einen Dreier zu landen, für den MSV auch am Sonntag groß. „Wir haben gegen jede Mannschaft eine Chance“, unterstreicht Ilia Gruev.
Der Bulgare kennt die Qualitäten der Kiezkicker: „Sie spielen sehr diszipliniert und lauern auf die Fehler der Gegner.“ Somit setzt auch Gruev auf taktische Disziplin und auf Fehlerminimierung.
Der Trainer ist hier auf ein glückliches Händchen bei der Besetzung seines defensiven Mittelfeldes angewiesen. James Holland ist gesperrt, die Wahl für den vakanten Platz auf der Doppel-Sechs neben Tim Albutat dürfte zwischen Neuzugang Baris Özbek und Kevin Wolze fallen. Auf der linken Außenbahn könnte Dennis Grote ins Team zurückkehren. Tomané wird voraussichtlich als einzige Sturmspitze auflaufen. Für den Portugiesen schlägt nach der kurzen Eingewöhnungszeit allmählich die Stunde der Wahrheit. „Ich erwarte Tore von ihm“, hatte der Trainer bei der Präsentation des Stürmers gesagt: Tomané bot bislang zwei gute Spiele sowie eine eher mäßige Vorstellung und wartet noch auf sein erstes Erfolgserlebnis.
Seit Freitag ist Tomané übrigens MSV-Mitglied. Und nicht nur er: Die Mannschaft trat geschlossen dem Verein bei. Kapitän Branimir Bajic: „Die ganze Mannschaft hat sofort ,Ja’ gesagt.“
Der FC St. Pauli will mit einem Sieg den Kontakt zum anderen, dem oberen, Relegationsrang wahren. Zuletzt bot das Team vom Millerntor wechselhafte Vorstellungen: Einem 1:0-Sieg über Aufstiegsaspirant RB Leipzig folgte eine 1:3-Pleite gegen den FSV Frankfurt. Pauli-Trainer Ewald Lienen stellt sich auf einen harten Kampf gegen seinen Ex-Klub ein: „Wir waren vor einem Jahr in einer ähnlichen Situation und sehr unangenehm zu bespielen, weil wir uns mit Händen und Füßen gewehrt haben. Bei den Duisburgern wird es nun genauso sein, was es für uns sehr schwer macht.“
Für Pauli-Abwehrmann Jeremy Dudziak ist die Partie eine besondere Sache. Als gebürtiger Duisburger, der das Fußballspielen bei Viktoria Beeck erlernte, ist er besonders motiviert. Nicht nur das: Dudziaks Onkel Uli Hanhart arbeitet beim MSV-Caterer. Die Familie verfolgt das Spiel am Sonntag aus der Loge von Feinkost Kersten. Unabhängig vom Ergebnis wird bei den Dudziaks am Sonntag gefeiert: Oma Bärbel wird 65, seine Uroma Henni 89 alt.