St.Johann. . Manager und Geschäftsführer binden sich langfristig an die Zebras. MSV-Boss Marbach: “Wichtig, dass wir auch künftig auf diese Kontinuität setzen können.“
Ivica Grlic strahlte am späten Sonntagnachmittag mit der Tiroler Gebirgssonne um die Wette. Der Manager des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg macht aus den Zebras eine Lebensaufgabe. Der Verein verlängerte den Vertrag mit dem 39-Jährigen vorzeitig bis zum 30. Juni 2020. „Ich will nicht von einem Rentenvertrag sprechen, dafür ist Ivo ja noch zu jung“, schmunzelte Aufsichtsratschef Jürgen Marbach, „aber es ist schon ein großer Vertrauensbeweis. Ich finde diese lange Laufzeit im Fußball eher ungewöhnlich. Aber uns lag als Verein einfach viel daran, die Verlängerung so durchzuführen. Es ist wichtig, dass wir auch künftig auf diese Kontinuität setzen können. Das tut uns gut.“
Marbach spricht von freundschaftlichen Gesprächen
Nicht nur die fundierte Arbeit des Sportchefs, der den Posten im Herbst 2011 nach dem Weggang von Bruno Hübner mit einem Sprung ins eiskalte Wasser begonnen hatte, trieb den MSV Duisburg zur vorzeitigen Ausdehnung der Zusammenarbeit. Marbach: „Der eine oder andere Verein ist auf Ivo aufmerksam geworden.“ Zunächst gilt die Vereinbarung per Handschlag, zu Papier gebracht werden die ausgehandelten Details nach der Rückkehr ins Revier. Marbach: „Präsident Ingo Wald, Ivo Grlic und ich hatten ein extrem gutes Gespräch. Es ging drei Stunden um das große Ganze beim MSV. Und 15 Minuten um den Vertrag mit Ivo. Daran sieht man schon, dass es freundschaftliche Gespräche waren.“
Grlic setzt zwar manchmal sein Pokerface auf, „aber grundsätzlich halte ich nicht viel von Pokerei. Wir hatten sehr gute Gespräche, sind fair miteinander umgegangen. Wenn man einen neuen Vertrag bis 2020 erhält, dann muss man ein bisschen was richtig gemacht haben.“ Die Vereinbarung mit Ivica Grlic gilt für alle drei Profiligen, was beim einen oder anderen Duisburger Fan vermutlich ebenfalls großes Strahlen auslöst. Angenähert hatten sich der Verein und der ehemalige Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina schon vor einigen Wochen. Beim Thema Zukunftspläne lässt sich Grlic nicht locken. „Sicherlich haben wir Ziele. Ich sehe mich hier mit dem MSV nicht am Ende des Weges, andernfalls hätte ich auch nicht so lange verlängert. Der erste Step, den wir gemacht haben, war der Aufstieg. Dass zu schaffen, war sensationell und wirklich harte Arbeit von allen Beteiligten.“ Der zweite Schritt soll das Festigen im Fußball-Unterhaus sein. „Stabilisieren und in der Spielklasse zurückmelden“ nennt der Sportchef das. Und dann? Grlic hält den Ball flach: „Bundesliga, das ist jetzt noch Zukunftsmusik. Wir sind alleine in der Saison 2015/2016 in 90 Prozent der Fälle Außenseiter. Wichtig ist, auch bei Rückschlägen ruhig zu bleiben.“
Neben der Personalie Ivica Grlic hat der MSV auch die Zukunft von Geschäftsführer Bernd Maas geklärt. Der zum 30. Juni ausgelaufene Vertrag wurde um zwei Jahre verlängert. Das Arbeitsverhältnis gilt allerdings nur für die 2. Liga.