St.Johann. . Der Mittelfeldspieler Martin Dausch lobt im Trainingslager des MSV Duisburg in St.Johann den Teamgeist. “Wir sind im Großen und Ganzen eine geile Truppe.“
Beim Unternehmen Aufstieg war Martin Dausch das entscheidende Puzzleteil für den MSV Duisburg in der 3. Fußball-Liga. „Wir haben ihn in einer Nacht- und Nebelaktion geholt. Als wir die Chance gesehen haben, Martin zu bekommen, haben wir alles daran gesetzt. Und das ohne Fremdfinanzierung“, sagt Duisburgs Geschäftsführer Bernd Maas. Möglich war der Schachzug auch, weil die Merchandising-Einnahmen explodierten. 1,65 Millionen Euro nahmen die Zebras in der 3. Liga ein. „Das war der zweitbeste Umsatz in der MSV-Geschichte. Auch deswegen ist uns so ein Transfer überhaupt aus eigener Kraft gelungen“, so Maas.
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Dausch hat einen Schritt zurück und jetzt wieder einen nach vorne gemacht. In der 2. Liga will er mit den Zebras unter allen Umständen drinbleiben. „Wir brauchen die 40 Punkte“, sagt der 29-Jährige, „wenn wir das packen, ist alles gut. Es gäbe nichts Schlimmeres, als mit Duisburg nach nur einer Saison wieder abzusteigen.“
Um in der neuen Liga zu überleben, verlangt das Trainerteam den Zebraprofis alles ab, baut aber auch gelegentliche Verschnaufpausen ein. Der Mittelfeldspieler sagt: „Die Trainingssteuerung ist ganz okay. Eine Sommervorbereitung ist ganz klar anstrengender als ein Wintertrainingslager, weil es da nicht mehr um konditionelle Dinge geht. Was wir hier machen, ist im normalen Rahmen. Es gibt viel Arbeit im taktischen Bereich.“
Keine Kraft für Faxen
Nach zwei Einheiten pro Tag lassen die MSV-Spieler den Abend geruhsam ausklingen. Dausch: „Wir sitzen meistens mit mehreren Leuten auf dem Zimmer gemütlich zusammen. Für Faxen ist dann einfach keine Kraft mehr da.“
Dass Coach Gino Lettieri bis zum Umfallen taktische Abläufe pauken lässt und auf mehr Ballbesitz und weniger Rückpässe im Spiel pocht, kann „Dauschi“ nachvollziehen. „Der Trainer ist ein Perfektionist. Gino versucht, uns die Sachen näher zu bringen. Es ist nicht immer einfach, das alles wie gewünscht umzusetzen. Manchmal sieht man die Fehler, die man da macht, selbst nicht.“
Im Ligabetrieb sollen sich die Fehlerquellen der Duisburger auf ein Minimum reduzieren. Die meisten Gegner werden dem Neuling qualitativ überlegen sein. Cleverness, Flexibilität, Schnelligkeit und erneut starke Physis sollen die MSV-Speerspitzen beim Kampf um den Klassenverbleib werden. „Der Grundplan“, gibt Dausch einen Einblick, „steht bei uns. Wir sind mit unseren Neuzugängen variabler geworden, müssen uns aber erst finden. Selbst zum Ende der Drittligasaison haben nicht alle Abläufe geklappt. Das dauert seine Zeit.“ Der Ex-Aalener verspricht: „Zum Start gegen den 1. FC Kaiserslautern werden wir topfit sein!“
Dass es momentan im Training kräftig auf die Stäbe gibt und zwischendurch auch mal verbal die Fetzen fliegen, findet der zweifache Familienvater normal. „Kleine Rangeleien gehören in der Vorbereitungsphase dazu. Das ist normal, das sollte man nicht überbewerten. Alle wollen 2. Liga spielen, sich beweisen und zum Stamm gehören. Wir sind im Großen und Ganzen eine geile Truppe.“
Dausch ist ein Kandidat für die MSV-Kapitänsbinde
Dausch schiebt nach: „Fast die ganze Mannschaft war nach dem Aufstieg auf Mallorca. Hier in Österreich haben wir einen freien Nachmittag mit 19 Mann im Freibad verbracht. Alle haben Volleyball gespielt und Spaß gehabt. Ich sehe hier keine Probleme. Die gute Stimmung müssen wir mitnehmen.“
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Martin Dausch, der neben dem noch amtierenden Spielführer Steffen Bohl und „Papa“ Branimir Bajic zu den Kandidaten für das neue Kapitänsamt zählt, will auch in der kommenden Saison mit Leistung vorangehen. „Ich fühle mich besser als im vergangenen Winter. Logisch, die Spielpraxis nimmt eine entscheidende Rolle ein. 100 Trainingseinheiten sind nicht so intensiv wie 90 Ligaminuten. Am Anfang war es für mich schwierig beim MSV, ich musste die neuen Spieler kennenlernen, hatte selbst wenig Einsatzzeiten. Jetzt bin ich topfit.“
Das soll sich auf dem Rasen entsprechend ausdrücken. Dausch will aber nicht überdrehen. „Es ist immer eine Gefahr, wenn man sich zu viel Druck macht. Man muss sich selbst treu bleiben. Ich versuche, mein Bestes zu geben. Ich haue mich für den MSV voll rein. Mehr wird nicht drin sein.“
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Bei der Frage nach dem Titelfavoriten muss der 29-Jährige keine Sekunde überlegen. „RB Leipzig.“ Dausch: „Die Leipziger geben viel Geld aus, spielen guten Fußball. Gespannt bin ich auf Greuther Fürth mit dem neuen Trainer Stefan Ruthenbeck. Zehn, zwölf Mannschaften werden mit dem Ziel in die Saison gehen aufzusteigen.“ Für den MSV sind solche Ambitionen noch ganz weit weg. „Wir wollen den Weg einschlagen, wieder eine feste Größe in der 2. Liga zu werden. Über mehr als den Klassenerhalt müssen wir jetzt gar nicht nachdenken.“