Duisburg. . Der MSV Duisburg ist durch das 2:2 gegen Hansa Rostock auf den vierten Platz zurückgefallen. Besonders die Rostocker Nadelstiche schmerzten.
Karsten Baumann sprach nach dem Spiel am Ostersonntag von Nadelstichen. Nadelstiche, die Hansa Rostock beim 2:2 (1:1) im Drittliga-Fußball-Spiel beim MSV Duisburg setzen konnte. Die Zebras hoffen, dass sie am Saisonende nicht noch einen weiteren Nadelstich von ihrem Ex-Trainer spüren werden.
Sollten nach dem letzten Spieltag ein oder zwei Punkte fehlen, um Zweiter oder Dritter zu werden, wird der Blick zurück gerichtet sein. Auf Spiele gegen Mainz, Großaspach und Regensburg. Oder eben auf jene Heimpartie gegen Rostock. Mit Baumann, dem Trainer, dem die Verantwortlichen des MSV nicht mehr zutrauten, die Zebras zum Aufstieg zu führen.
Aber so weit ist es noch nicht. „Die Mannschaft hat sich um den Lohn gebracht, den Sieg verschenkt. Aber wir können es aus eigener Kraft noch schaffen“, stellte Sportdirektor Ivica Grlic nach der Partie, die 15.639 Zuschauer – darunter rund 2000 Hansa-Fans – sahen, fest.
MSV-Trainer Lettieri bemühte das Positive
Baumann-Nachfolger Gino Lettieri bemühte sich nach dem Spiel, das Positive herauszuheben. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, so Lettieri. Der MSV spielte druckvoll, machte Tempo, hatte viel Ballbesitz – der Coach sah viele Vorgaben erfüllt. Aber eben nicht alle. Zweimal führte der MSV, zweimal kassierte das Team nur wenig später den Ausgleich.
Bei beiden Gegentreffern machte Torwart Michael Ratajczak keine gute Figur. Der Treffer zum 1:1 von Sabrin Sburlea – Branimir Bajic hätte den Rumänen auf dem Weg zum Treffer stoppen müssen – fiel nicht in die Kategorie der unhaltbaren Bälle. Und beim 2:2 durch Halil Savran war Ratajczak im Strafraum auf falschen Wegen unterwegs. MSV-Mittelfeldspieler Zlatko Janjic hatte auch den Überblick verloren. Er köpfte den Ball mit dem Hinterkopf an die Latte, Savran nickte anschließend zum 2:2 ein. „Es gab kein Kommando“, hätte Janjic zurückgezogen, wenn „Rata“ ihm ein entsprechendes Signal gegeben hätte.
Diskussionswürdige Wechsel
Die Zebras, die durch einen erneut starken Martin Dausch und durch Kingsley Onuegbu zweimal in Führung gingen, hatten noch 35 Minuten Zeit, erneut einen eigenen Treffer nachzulegen. Dass ihnen das nicht gelang, relativiert Lettieris Einschätzung von einem „richtig gutem Spiel“. Zwei Distanzschüsse (Wolze und Dausch) und ein Hochkaräter aus kurzer Distanz durch Michael Gardawski in der Nachspielzeit waren die letzten drei gefährlichen Aktionen, die die Gastgeber noch zu Wege brachten.
Diskussionsstoff lieferten die Wechsel des Trainers in der zweiten Halbzeit. Lettieri brachte in der 70. Minute Kevin Scheidhauer und entschied sich damit für die Brechstange und gegen das spielerische Element, für das Pierre De Wit steht. Der Mittelfeldmann, der in der 82. Minute dann doch noch in die Partie kam, wollte sich hinterher an den Diskussionen nicht beteiligen: „Das spielt keine Rolle, der Trainer muss bestimmte Sachen nicht erklären.“
Albutat bleibt zuversichtlich
„Ich kann nur dreimal wechseln“, begründete Lettieri nach der Partie den Fakt, dass er nicht auch Dennis Grote als zusätzliche Offensivwaffe in der Schlussphase einsetzte. Seine Wahl fiel auf Michael Gardawski, der dem Trainer Recht hätte geben können, wenn er seine Torchance in der dritten Minute der Nachspielzeit genutzt hätte.
Der MSV Duisburg ist nun nur noch Vierter. Dabei hätte er mit einem Sieg bis auf einen Punkt zum Tabellenzweiten Holstein Kiel aufschließen können. Mittelfeldspieler Tim Albutat sieht die Zebras trotzdem weiterhin gut im Rennen: „Wir haben den Gegner dominiert. Das ist uns so in der Hinrunde nicht oft gelungen. Wir sind stärker geworden.“ Der 22-Jährige setzt in den restlichen sieben Partien auf ein starkes Selbstvertrauen der Duisburger: „Wenn wir so weiterspielen, werden wir unsere Punkte holen und uns unseren großen Traum erfüllen.“