Duisburg. . Seine Patellasehnenprobleme beenden das Jahr 2014 vorzeitig für Dennis Grote. Und das sind nicht die einzigen Sorgen von MSV-Trainer Gino Lettieri.

Gino Lettieri lehnt Jammerei grundsätzlich ab. Selbst, wenn die personelle Lage noch so angespannt ist, hält sich der Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg meistens zurück, anstatt sich mit gesenktem Haupt die Ausfallliste anzusehen. „Das ist nicht meine Art. Das bin nicht ich“, sagt der Familienvater. Ausnahmen bestätigen ab und an aber die Regel. Kurz vor Weihnachten würde der MSV-Coach auf seinem Wunschzettel vermutlich nur die kurze Zeile eintragen: „Keine Verletzungssorgen.“

Für das letzte Spiel des Jahres 2014 gegen die Reserve des FSV Mainz 05 (Samstag, 14 Uhr/bei uns im Live-Ticker) steht zwar Tim Albutat nach abgebrummter Gelbsperre wieder im defensiven Mittelfeld zur Verfügung, aber trotzdem überwiegen die Hiobsbotschaften, die Lettieri und Manager Ivica Grlic auf den Tisch flattern.

"Wir schleppen Dennis jetzt seit zweieinhalb Monaten mit durch"

Spielführer Steffen Bohl, der nach seinem Muskelfaserriss als eine Art Überraschung für das Mainz-Spiel zumindest im Hinterkopf eine Rolle spielte, wird kein Comeback feiern. Lettieri: „Das Risiko, Steffen jetzt zu bringen, wäre extrem hoch. Wir sind nicht bereit, es einzugehen. Wenn ihm jetzt gegen Mainz etwas passieren sollte, dann wäre er sechs Wochen lang weg vom Fenster. Deswegen lassen wir es lieber.“

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Mit Dennis Grote verabschiedet sich ein weiterer eigentlicher Stammspieler als Alternative. Beim ehemaligen Münsteraner sind die Patellasehnen-Beschwerden, die ihn bereits im Herbst zu einer Zwangspause zwangen, wieder aufgetreten. „Wir schleppen Dennis jetzt seit zweieinhalb Monaten mit durch“, bilanziert der Duisburger Fußballlehrer, „es kam ja nicht von ungefähr, dass er zuletzt meistens von der Bank aus ins Spiel gekommen ist. Dennis konnte seine guten Leistungen, die ihn zu Saisonbeginn ausgezeichnet haben, nicht mehr so abrufen. Das sind Dinge, die uns brutal abgehen.“

Grote wird sich neuer Spritzenkur unterziehen

Wie die Patella-Probleme möglicherweise zu bändigen sind, hat Grote in Absprache mit der medizinischen Abteilung herausgerarbeitet. „Dennis wird eine erneute Spritzenkur bekommen. Die Schonzeit zwischen der Kur und den Einsätzen war beim letzten Mal zu kurz. Die Ärzte haben uns gesagt, dass wir mit entsprechender Schonung gute Chancen haben, die Sache in den Griff zu bekommen“, hofft Lettieri diesmal auf eine erfolgreiche Behandlung.

Marcel Kaffenberger (rechts) trainierte zuletzt beim MSV mit. Ivo Grlic: „Ein junger, interessanter Mann.“.
Marcel Kaffenberger (rechts) trainierte zuletzt beim MSV mit. Ivo Grlic: „Ein junger, interessanter Mann.“. © imago/Eibner

Über den Jahreswechsel wird sich Dennis Grote einer erneuten Spritzenkur unterziehen. Michael Gardawski steht für das Duell mit den 05ern ebenfalls nicht zur Verfügung. Der Bluterguss in der Wade erweist sich als so hartnäckig, dass eine Operation nicht ausgeschlossen ist. „Das Blut fließt nicht ab. Wenn sich daran nichts ändert, können Schäden entstehen. Die weitere Vorgehensweise entscheidet sich im Wochenverlauf“, erläutert Lettieri.

MSV schielt auf den Spielermarkt

Noch weitaus schlimmer erwischt hat es Erik Wille. Der 21-Jährige weilt derzeit in München bei einem Spezialisten. „Erik muss operiert werden, das steht fest. Die ganze Sache hat mit seinem Hüftgelenk zu tun. Das ist eine Verschleißerscheinung“, bringt Lettieri Licht ins Dunkel. Wille hatte mit zwei langwierigen Muskelfaserrissen bereits lange Zeit in der Reha verbracht. „Wahrscheinlich sind seine Verletzungen durch die Einschränkungen im Hüftgelenk überhaupt erst zustande gekommen“, vermutet der Duisburger Coach. Dem von Eintracht Frankfurt geholten Wille droht somit wieder eine monatelange Ausfallzeit.

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Ivo Grlic: „Das ist schade. Wir hoffen trotzdem, dass viele unserer Verletzten bald zurückkommen. Wir schreiben keinen Spieler ab.“ Dafür schweift der Blick über den Spielermarkt. Zuletzt war der defensive Mittelfeldmann Marcel Kaffenberger (20/FSV Frankfurt) Trainingsgast. Grlic: „Einen Spieler live vor Ort zu sehen, ist weitaus besser, als sich ein Video von ihm anzuschauen. Marcel ist ein junger, interessanter Mann, der mir schon länger bekannt ist.“