Aspach. . Nach dem 1:1 im Auswärtsspiel in Großaspach vergrößerte sich für den MSV Duisburg in der 3.Fußball-Liga der Abstand zu den direkten Aufstiegsplätzen.

Wer die Haupttribüne der Arena des Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach erreichen will, muss das Kanadische Blockhaus durchqueren. Dieses Holzhaus ließ Ulrich Ferber einst in Kanada ab- und in Aspach wieder aufbauen. Ferber, verheiratet mit Schlagersängerin Andrea Berg aus Krefeld, hat entscheidenden Anteil daran, dass die Fußballer aus dem 8000-Seelen-Dorf mittlerweile in der Lage sind, einem Team wie dem MSV Duisburg einen Punkt abzuknöpfen. Ingo Wald, Vorstandsvorsitzender des MSV, schwärmte vor dem Anpfiff: „Ein sympathischer Verein, eine tolle Atmosphäre. Hoffentlich bleiben die drin. Nur die Punkte nehmen wir heute mit.“ Nach 90 Minuten war Walds Laune getrübt. „Das ist zu wenig“, ärgerte sich Wald schon zur Pause. Da stand es schon 1:1. Es sollte bei diesem Resultat bleiben.

Cheftrainer Gino Lettieri saß nach dem Spiel frustriert im Klubraum des ansässigen Kegelvereins, der bei Heimspielen der SGS als Presseraum dient, und ärgerte sich über das Spiel seiner Mannschaft: „Aspach hat uns den Schneid abgekauft. Wir nehmen den Punkt mit – und gut ist.“

Wobei der Begriff „gut“ näher zu definieren ist – der MSV befindet sich vor dem letzten Spiel im Jahr nicht in der Komfortzone der Liga. Und gegen Großaspach ließen die Zebras bei zwei Unentschieden nun schon vier Zähler liegen. Lettieri wollte den Abstand zu den Spitzenplätzen bis zur Winterpause zumindest verteidigen. Nach dem Remis in Großaspach sind es nun vier Punkte bis zu Platz zwei und fünf Zähler zu Platz eins. So eng wie die Liga vor kurzem noch war, ist sie nicht mehr.

Harmlose Ochsen

Das Spiel begann für den MSV verheißungsvoll. Zlatko Janjic traf in der zweiten Minute die Latte, Kevin Wolze sechs Minuten später knapp neben den Pfosten. „Das erinnerte mich an das Hinspiel, als wir auch mehrfach Aluminium getroffen haben“, so Lettieri, der aber am Ende seiner Mannschaft kein gutes Spiel attestieren konnte – wie noch beim 1:1 im Hinspiel.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen. Meine Mannschaft hat gedacht, es ginge so weiter“, ärgerte sich Lettieri. Zlatko Janjic, der in der 27.Minute das 1:1 erzielte und damit das Elfmetertor der Gastgeber aus der 17. Minute egalisierte, wies auf den schweren Boden hin. „Wir mussten viel mit langen Bällen operieren“, erklärte der Duisburger Topscorer. Die langen Bälle landeten oft im Nirgendwo und nicht bei den Sturmspitzen Kingsley Onuegbu und Kevin Scheidhauer, die SGS-Trainer Uwe Rapolder im Vorfeld der Partie als „gefährliche Ochsen“ bezeichnet hatte. Davon war am Samstag nichts zu sehen.

Immerhin – der MSV Duisburg ließ beim 1:1 bei der SG Sonnenhof Großaspach aus dem Spiel heraus kaum etwas zu. Und wenn doch – dann war Zebra-Keeper Michael Ratajczak auf dem Posten.

Die Gastgeber gingen in der 17. Minute durch einen von Michele Rizzi verwandelten Foulelfmeter in Führung. Vor allem die Duisburger wunderten sich über den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Johannes Huber aus Bogen, der MSV-Abwehrspieler Thomas Meißner als Schuldigen ausmachte und dem Ex-Dortmunder die gelbe Karte zeigte.

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Meißner brachte SGS-Abwehrspieler Robin Schuster zu Fall. Nach dem Spiel verteidigte sich Meißner: „Er hat mich vorher gefoult, indem er mein Trikot gezogen hatte. Der Schiedsrichter hätte das nicht pfeifen müssen.“

Wolze bereitet 1:1 vor

Der MSV ließ sich von der frühen Führung der Gastgeber nicht beeindrucken und schlug zehn Minuten später zurück. Dabei zeigten die Zebras, dass sie in der Lage waren, Großaspach mit spielerischen Mitteln auszuhebeln. Kevin Wolze, der in der ersten Halbzeit im linken Mittelfeld unterwegs war – im zweiten Durchgang beorderte Gino Lettieri ihn in die Abwehrreihe – setzte sich auf der Außenbahn durch und bediente Zlatko Janjic, der mit einem platzierten Schuss aus 17 Metern seinen neunten Saisontreffer erzielte.

Weitere Offensivaktionen blieben allerdings in der Folgezeit Mangelware. In der Schlussminute gab es dann aber doch noch zwei Hochkaräter für die Gäste – jeweils nach Eckstößen. Erst scheiterte Thomas Meißner per Kopf an SGS-Schlussmann Kevin Kunz, dann parierte der Keeper einen Distanzschuss von Kevin Wolze.

Am Samstag treffen die Duisburger nun in ihrer Arena auf den FSV Mainz 05 II. Mittelfeldspieler Nico Klotz hofft auf einen Dreier: „Wir wollen mit einem positiven Erlebnis in die Pause gehen.“