Hamburg. . Borussia Mönchengladbach verlor beim Kurzturnier um den Telekom Cup in Hamburg auch die zweite Partie. Am Sonntag unterlag die Elf von Trainer Lucien Favre dem Hamburger SV mit 1:3. Torwart Christofer Heimeroth und Abwehrspieler Roel Brouwers patzten.

Während sich auf der Alster die Wassersportler vergnügten und vergnügungssüchtigen Familien auf dem Hamburger Sommer-Dom bei Zuckerwatte und Alsterwasser in die Fahrgeschäfte drängten, gingen zwei Fußballklubs keine zehn Kilometer entfernt in der HSV-Arena ihrer Arbeit nach. Im Spiel um den dritten Platz beim Telekom Cup unterlag Borussia Mönchengladbach dem HSV mit 1:3.

Nach der knappen Pleite im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München am Vortag schickte Gladbachs Trainer Lucien Favre gegen den HSV fast eine komplett andere Elf auf das Feld - nur Julian Korb und Raffael durften erneut auflaufen. "Mir ist es wichtig, dass jeder Spieler eine Stunde Belastung in den Beinen hat", sagte der Schweizer am Samstag. Die WM-Teilnehmer Christoph Kramer, Granit Xhaka, Yann Sommer und Fabian Johnson fehlten auch am Sonntag in Hamburg.

Raffael erzielte für Borussia Mönchengladbach das 1:1

Bei schwül-warmen Sommertemperaturen erwischten die Gastgeber einen Blitzstart. Nach der ersten Ecke sprang Jaques Zoua höher als Bilal Sezer und köpfte den Ball über die Linie (3.). Unglücklich für Borussias Schlussmann Christopher Heimeroth, der den Ball von der Latte an den Rücken bekam und nicht mehr richtig reagieren konnte. Nur 61 Sekunden später aber stellte Raffael auf 1:1. Patrick Herrmann wurde am Strafraum gefoult, der Brasilianer schnappte sich aber schnell den Ball und traf aus halbrechter Position - da griff die Vorteilsregel.

Die Akteure auf dem Feld konnten das Tempo nach der rasanten Anfangsphase nicht halten, das Spiel verflachte. Hamburg hatte etwas mehr Ballbesitz und war die aktivere Mannschaft, Gladbach wartete ab und reagierte nur. Das allerdings nicht immer souverän.

Torwart Heimeroth stand in der 21. Minute erneut im Fokus, als Nico Brandenburger mit dem Atem von Tolga Arslan im Nacken das schlechte Anspiel den Keepers nicht verarbeiten konnte. Rafael van der Vaart nutzte die Vorlage und erzielte locker aus 23 Metern Entfernung die erneute Führung für die Hansestädter. Wie auch schon im Spiel gegen die Bayern führte so ein unnötiger Fehler zu einem Gegentor. Favres Laune war dementsprechend und wurde nur durch die Möglichkeiten von Raffael gehoben. Seine Chance in der 26. Minute war eine Blaupause zum 1:1, diesmal allerdings war der Winkel etwas für spitz für den Gladbacher. Kurz vor der Halbzeit versuchte er es noch mal von der linken Position, scheiterte aber an der Latte.

In der Pause nahmen beide Trainer einige Wechsel vor und die Elf vom Niederrhein war gefordert, den Rückstand zu egalisieren. Gegen den Deutschen Meister klappte das am Vortag gut und die Fohlen scheiterten erst im Elfmeterschießen. Allerdings fehlte der Mannschaft im zweiten Abschnitt der Biss, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Mit mehr Ballbesitz im Spiel, schaffte es Gladbach nicht, sich Chancen zu kreieren und gefährlich für das Tor von HSV-Torwart René Adler zu kommen. Das Team von Coach Mirko Slomka indes wartete ab und suchte den schnellen Weg durch Konter in den Strafraum.

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Bei den Gästen aus NRW fehlten das Tempo, die Passsicherheit und die Ideen. Nach einer ansprechenden Leistung gegen die Bayern, wird Favre auch nach dem Hamburg-Spiel wichtige Erkenntnisse gesammelt haben. Unter anderem sicherlich auch die Tatsache, dass es im Defensivverhalten nicht immer passte. Die Norddeutschen kamen zu häufig über die Außen durch und der eingewechselte Ivo Ilicevic setzte die Kugel zehn Minuten vor Schluss an den Pfosten (50.).

Drei Minuten später vertändelte Innenverteidiger Roel Brouwers dilettantisch den Ball vor dem eigenen Strafraum. Milan Badelj schnappte sich das Spielgerät und bediente den freistehenden Kerem Demirbay in der Mitte - das 3:1 war die Entscheidung der Partie. Die Borussia fährt mit zwei Niederlagen aus Hamburg zurück nach Mönchengladbach und testet schon in einer Woche beim niederländischen Klub Twente Enschede - diesmal über die reguläre Spielzeit und dank der dann zurückgekehrten WM-Fahrer mit einer anderen Elf als bei der Pleite gegen den HSV.

So spielte Borussia Mönchengladbach:

Heimeroth - Korb (31. Hahn), Jantschke, Brouwers, Daems - Brandenburger, Sezer - Herrmann, Hazard - Raffael (31. Younes), Ritter

So spielte der Hamburger SV:

Adler - Diekmeier (54. Tah), Kacar , Westermann , Jansen (31. Jiracek) - Skjelbred (16. Arslan) , Badelj - Zoua, van der Vaart (31. Demirbay) , Stieber (31. Ilicevic) - Rudnevs (46. Steimann)