Bayern-Tanz geht weiter - Gladbach bäumt sich nur kurz auf
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Mönchengladbach. Der Triple-Sieger FC Bayern München startete mit einem ungefährdeten 2:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach und ohne Anlaufschwierigkeiten in die Rückrunde der Bundesliga-Saison 2013/2014. Die Borussia erlitt ihre erste Heimniederlage.
Nur ein einziges Spiel ist in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga absolviert, und all die Skeptiker, die schon seit vielen Wochen über Langeweile im Titelrennen schimpfen, werden nach dem ziemlich ungefährdeten 2:0-Sieg des FC Bayern bei Borussia Mönchengladbach wieder aufschreien. Es wird weitere Kommentare über schottische oder weißrussische Verhältnisse geben, wo immer der selbe Klub ungefährdet Meister wird. Aber dieser Vergleich hinkt, denn in diesen Ligen gibt es keine drei weiteren Plätze, die die Teilnahme an der Champions League möglich machen. In der Bundesliga verspricht dieser Bereich der Tabelle große Dramen in den kommenden Wochen. Und für diesen Wettbewerb war diese Niederlage der Gladbacher nach Stand der Dinge erheblich relevanter, als fürs Titelrennen.
Denkpause für Mandzukic
Die Bayern hingen benötigten auch an diesem Abend nur eine kurze Selbstfindungsphase in den ersten fünf Minuten bis sie zu ihrem dominanten Ballbesitzfußball fanden. In dieser sehr frühen Phase hatten die Gladbacher eine dieser kleinen Gelegenheiten, die man wohl nutzen muss, wenn man die beste Mannschaft der Welt ernsthaft in Bedrängnis bringen möchte. Nach einem langen Ball stand Manuel Neuer etwas zu weit vor seinem Tor, mit einem Kopfballheber von Max Kruse wäre der Nationaltorhüter überwindbar gewesen, doch diese Idee hatte Gladbachs Stürmer nicht. Und dann fand die rot-weiße Maschinerie ihren Rhythmus.
Pep Guardiola hatte für den angeschlagenen Franck Ribéry Xherdan Shaqiri aufgestellt, außerdem spielte Mario Götze im Angriffszentrum vor der hängenden Spitze Thiago. Mit diesen vielen wendigen und wuseligen Spielern hatte die Mönchengladbacher Defensive Probleme. Der groß gewachsene Mario Mandzukic, den viele Experten eigentlich habe zu schlecht trainiert, verriet Sportdirektor Matthias Sammer, der Kroate musste zur Strafe in München bleiben.
Die erste Chance hatte dann auch Götze, der nach einer schönen Vorlage von Thomas Müller nur den Pfosten traf (5.), und nur zwei Minuten später war es dann plötzlich ganz still auf der Gladbacher Nordkurve. Nach einem ganz ähnlichen Spielzug hatte Götze noch mehr Platz im Strafraum, und diesmal schob er den Ball aus zehn Metern ins Tor (7.).
Ein kleines Aufbäumen
Es gibt ja die These von dem Treffer, der einem bis dahin torlosen Spiel gut tut, auf diese Partie traf diese Stammtischweisheit nicht zu. Denn die Borussia wirkte nun eingeschüchtert, während die Münchner immer souveräner wirkten. Doch nach und nach erholten die Gladbacher sich von diesem ernüchternden Beginn. Nach 34 Minuten forderte Juan Arango Manuel Neuer mit einem etwas zu unplatzierten Freistoß heraus, nach 40 Minuten traf Max Kruse nach einer Einzelaktion den Pfosten.
Aber dieses kleine Aufbäumen endete mit dem Schlusspfiff der ersten Halbzeit. Nach der Pause stand das Münchner Kollektiv wieder stabil, und in der 53. Minuten fiel dann das 2:0. Zuvor hatten diverse Münchner in einer chaotischen Situation im Strafraum aufs Gladbacher Tor geschossen, bis der finale Versuch von Thiago an Granit Xhakas Oberarm landete. Thomas Müller verwandelte den folgenden Handelfmeter zum 2:0 (53.).
All die Optimisten, die nach dem 0:3 in Salzburg gehofft hatten, die Bayern seien doch schlagbar und möglicherweise noch ins Wanken zu bringen auf ihrem Weg zum Meistertitel waren nun ernüchtert. Und der Torschütze schmunzelte nun: „Vielleicht ganz gut, dass wir zuletzt gegen Salzburg einen auf den Deckel bekommen haben.“
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