Mönchengladbach. „Die erste Halbzeit gehörte Nürnberg, die zweite uns“, sagte Gladbachs Granit Xhaka nach dem 3:1-Sieg gegen den „Club“. Borussen-Trainer Lucien Favre stellte fest: „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt.“ Die Stimmen zum Spiel.
Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): Nürnberg ist in der ersten Halbzeit 66 Kilometer gelaufen. Es war klar, dass sie das Tempo in der zweiten Halbzeit nicht mehr gehen können. Sie haben aber in der ersten Halbzeit eine große Leistung gebracht und das hat mich nicht überrascht. Sie haben viel Qualität in der Mannschaft. Mit dem 0:1 zur Pause konnten wir noch zufrieden sein. In der zweiten Halbzeit sind wir dann viel Risiko gegangen. Manchmal zu viel. Wir hatten heute auch Glück, aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt.
Tony Jantschke: Man muss anerkennen, dass die Nürnberger das unglaublich stark gemacht haben. Sie haben gut gepresst. Von sechs Heimspielen haben wir vier überragend gewonnen, das kann man aber nicht bei jedem Spiel erwarten.
Zum Phantomtor: Ich bin Freund vom amerikanischen Sport. Ich bin für jede Technik, die es gibt. Im amerikanischen Sport ist das Gang und Gebe und unterbricht den Spielfluss auch nicht. Ich kann da aber nur für mich sprechen und für keinen anderen. Ich habe das aber auch nicht zu entscheiden.
Max Kruse: Letzte Woche habe ich zwei wichtige Tore gemacht. Heute hat Juan einen überragenden Tag erwischt. Es ist wichtig für das Team, dass es viele Spieler gibt die Spiele entscheiden können. Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwer getan, Nürnberg hat es sehr gut gemacht. Wir wussten aber, dass sie das Tempo nicht 90 Minuten gehen können. Es gibt solche Spiele, die nicht verlaufen wie man sich das vorstellt, aber in diesen zeigt sich dann auch die Klasse der Mannschaft. Wir haben es gut gemacht, hatten natürlich auch ein bisschen Glück. Ich weiß nicht ob der Ball über den Linie war aber wir hätten auch einen Elfmeter bekommen können. So etwas gibt es im Fußball nun mal.
Martin Stranzl: Wir waren gewarnt und wussten was uns erwartet. Wir haben gut angefangen, aber haben etwas zu viel versucht und den einen oder anderen Fehler gemacht. Nach dem Rückstand ist die Mannschaft gut zurückgekommen. Wir haben in der Kabine gesagt, dass sich Chancen ergeben werden und wir die Geduld nicht verlieren dürfen. Man muss die Situationen erzwingen und das haben wir gemacht. Es geht nicht immer alles spielerisch, man muss sich auch mal in Spiele reinbeißen.
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Patrick Herrmann: Es war vielleicht unser schlechtestes Heimspiel bisher, aber wir haben die drei Punkte und das ist was zählt. Nürnberg hat bewiesen, dass sie eine gute Mannschaft haben. Sie haben enormes Pressing gespielt und dass ist natürlich kräftezehrend. Das Tor tat gut. Ich hab einfach mal draufgehauen und dann geht er halt rein.
Gladbach schlägt Nürnberg
Granit Xhaka: Die erste Halbzeit gehörte Nürnberg, die zweite gehörte uns. Es war ein schweres Spiel, aber letztlich ein verdienter Sieg. Juan macht das erste Tor überragend und das zweite auch, auch wenn es ein Eigentor war. Meine Aktion war sicher kein Elfmeter, ich habe den Ball gespielt und dass kann Drmic auch bestätigen. Wir haben bisher alle Heimspiele gewonnen. Wir werden sicherlich auch mal einen Punkt liegen lassen, aber freuen uns erstmal. Die drei Punkte waren enorm wichtig für uns.
Max Eberl (Sportdirektor): Es war schwer heute. Der Gegner hat uns in der ersten Halbzeit den Schneid abgekauft und wir konnten froh sein nur mit 0:1 in die Pause zugehen. In der zweiten Halbzeit war es besser. Wir haben eine gute Moral und Körpersprache gezeigt. Wir waren offensiv ausgerichtet, haben den Druck erhöht und die Tore erzwungen. Ob es verdient ist oder nicht, lass ich mal dahin gestellt.
So analysieren die Nürnberger die Niederlage in Gladbach
Gertjan Verbeek (Trainer 1. FC Nürnberg): Bis zur Halbzeit war ich sehr zufrieden. Ich habe der Mannschaft in derKabine auch gar nicht viel gesagt. Wir wolten das 2:0 machen und hätten sogar einen Elfmeter bekommen müssen als Xhaka Drmic gefoult hat. Das Phantomtor nehme ich dem Schiedsrichter nicht übel. Das kann er nicht sehen. Wir haben Platini, er ist der Boss und muss entscheiden. Ich begreife es nicht, ein Videobeweis muss sein. Wenn uns am Ende der Saison ein Punkt fehlt und wir absteigen, dann kann das nicht sein.
Emanuel Pogatetz zum Phantomtor: Das ist natürlich bitter. In unserer Situation ist jeder Punkt enorm wichtig. Ich denke wirklich, dass wir uns bei dieser Leistung keinen Vorwurf machen können.