Mönchengladbach. 27 Torschüsse feuerte der BVB gegen Borussia Mönchengladbach ab, doch keiner wusste U21-Nationalkeeper Marc-Andre Ter Stegen zu überwinden. Nach dem 2:0-Sieg der Fohlen über Vizemeister Dortmund sprach Gladbach-Sportdirektor Eberl seinem Schützling ein Lob aus: “Er ist ein Torwart, der uns Spiele gewinnen kann.“

Immer wieder wischt sich Marc-André ter Stegen mit seinem türkisfarbenen Trikot durchs Gesicht. Der Schweiß verhinderte die klare Sicht auf das Geschehen. Immer wieder schüttelt ter Stegen seine großen, weißen Torwartpranken aus. Die Arbeitsgeräte des Gladbacher Torwarts müssen bereit sein für die nächste Angriffswelle von Gegner Borussia Dortmund. Denn eins war an diesem sonnigen Samstagnachmittag gewiss: Der nächste Sturmlauf des BVB kommt bestimmt.

Das Duell der beiden Borussias der Bundesliga war eine Partie, in der sich der deutsche U21-Nationalkeeper auszeichnen durfte und musste. Zeit, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, war ein Luxusgut für Borussia Mönchengladbachs Schlussmann. Sein Gegenüber, Roman Weidenfeller, hingegen erlebte über weite Strecken eine entspannte Partie.

Stranzl: "Was er kann, wissen wir alle"

Die Angriffsintervalle der Gäste aus Dortmund wurden nach einer kurzen Anfangsphase immer kürzer; die Begegnung spielte sich nach einer Viertelstunde fast ausschließlich in der Hälfte der Hausherren ab. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre, in der Granit Xhaka nach seiner abgesessenen Gelbsperre für den laufstarken Christoph Kramer begann, erlebte das erste Heimspiel der Saison, in der sie nicht taktangebend war. Die Musik machten die Schwarzgelben. Und Marc-André ter Stegen war die Projektionsfläche der Dortmunder Angriffsorchesters.

Der junge Gladbacher Torwart parierte die Schüsse von Marco Reus und Mats Hummels (16.), klärte spektakulär gegen Kevin Großkreutz (23.), fing scharfe Bälle im Strafraum ab und war beim Versuch von Nuri Sahin zur Stelle (40.) - immer wieder bejubelt von den Gladbacher Fans auf der Nordkurve in seinem Rücken, die ihn nach Abpfiff mit Sprechchören feierten. 17 Torschüsse sah der 21-Jährige auf seinen Kasten kommen, zur Pause glühten seine Handschuhe, doch überwinden konnte ihn der Champions-League-Finalist nicht. "Marc hat sich nicht beschwert", sagte Martin Stranzl nach Abpfiff. "Er freut sich doch, wenn er sich auszeichnen kann. Was er kann, wissen wir alle. Jeder hat heute seinen Teil beigetragen."

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In der Kabine bat ter Stegen wohl um etwas Abkühlung für seine hart beanspruchten Arbeitsgeräte, denn im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild etwas. Zwar musste der Schlussmann erneut gegen Lewandowski (48.) und den ehemaligen Gladbacher Reus (62.) parieren, aber sowohl die vielen Beine seine Vorderleute sorgten für Entlastung, als auch die Offensivabteilung, die es nach dem Seitenwechsel nun schaffte, punktuell Konter zu Ende zu spielen. Nach exakt einer Stunde sah ter Stegen aus weiter Entfernung, dass Außenverteidiger Oscar Wendt gar die Führung auf dem Fuß hatte. Viele Möglichkeiten der Gladbacher sah BVB-Torhüter Weidenfeller bis dahin nicht.

Eberl gibt "MAtS" die Note 1

Manchmal braucht es aber gar nicht viele Torchancen, um ein Spiel auf den Kopf zu stellen. Ein Pass auf Nordtveit in den Strafraum und ein Foul von Nationalspieler Mats Hummels sorgten für ein direktes Duell zwischen Weidenfeller und Max Kruse, der vom Punkt ungestört antreten durfte - und den Dortmunder überwand (82.). 1:0 für Gladbach und ter Stegen jubelt, reißt seine Torwartpranken in die Höhe. Nur vier Minuten später jubelten die Hausherren erneut. Raffael tauchte vor Weidenfeller auf und traf zum 2:0. Ter Stegen wischte sich den Schweiß von der Stirn, schüttelte den Kopf. Er hielt seine Borussia im Spiel, seine Handschuhe hatten sich in der Schlussphase etwas abgekühlt. "Marc hat heute ein überragendes Spiel für uns gemacht", lobte Sportdirektor Max Eberl, der ihm die Note 1 gab. "Er ist ein Torwart, der uns Spiele gewinnen kann."

Gladbach schlägt den BVB

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