Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat knapp fünf Wochen vor dem Bundesliga-Start seine Personalplanung abgeschlossen. Allen voran die Neuzugänge Max Kruse und Raffael sorgen für Zuversicht. Sportvorstand Max Eberl glaubt, dass die Neuzugänge den Fohlen-Sturm beleben können.

Vielleicht sind es die Sonnenstrahlen, vielleicht die Neuzugänge Max Kruse und Raffael, so ganz genau kennt Max Eberl die Gründe für die gute Laune von Trainer Lucien Favre auch nicht. "Es liegt sicher an allem", sagt Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor über das derzeit häufige Lächeln des Schweizers, das die Atmosphäre rund um den Borussia-Park spiegelt. Fünf Wochen vor dem Bundesliga-Start hat Gladbach seine Personalplanung bereits abgeschlossen - und alle Beteiligten wirken zufrieden.

Nicht zuletzt Max Eberl. "'Unsere Hausaufgaben sind zu 99 Prozent erledigt. Der Kader steht, wir haben keine Abgänge mehr zu realisieren und alle Zugänge getätigt, die wir uns vorgestellt haben", sagt Eberl. Damit beendet der 39-Jährige auch die Spekulationen etwa um Denis Tscheritschew von Real Madrid: "Wir haben in letzter Zeit viele Gerüchte kommentieren müssen. Aber wenn man unsere Offensive sieht, macht jede weitere ergänzende Verpflichtung in diesem Bereich keinen Sinn."

Raffael kann "sowohl Häuptling, als auch Indianer" sein

Nationalspieler Kruse (25) und der Brasilianer Raffael (28) sind es also, die am Niederrhein für Schwung sorgen und die Fans begeistern sollen. "Viele haben zuletzt die Attraktivität und Kreativität vermisst. Wir haben versucht, dieses Loch zu stopfen", sagt Eberl über die zwei Zugänge. Dritter Neuer ist der von Bayer Leverkusen ausgeliehene Mittelfeldspieler Christoph Kramer (22). Das war es schon mit Transfers - gerade in der Defensive setzt Gladbach diesmal auf Konstanz.

Wohin das führen soll? Möglichst in den Europapokal. "Wir wollen uns wieder auf einem einstelligen Platz bewegen, dann kann man um interessante Plätze mitkämpfen", sagt der Ex-Profi, der seit seinem Antritt im Oktober 2008 mit der Borussia sowohl Abstiegskampf als auch Champions-League-Qualifikation erlebt hat.

Die ersten vier Ränge, glaubt Eberl, sind derzeit an Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 und Bayer Leverkusen vergeben. Dahinter werde es eng. "Hamburg, Stuttgart, Hannover und Wolfsburg" seien mit Gladbach auf Augenhöhe.

Herrmann trainiert in Oranje

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Um in diesem Kampf zu bestehen, hat Eberl den Wunsch seines Trainers erhört und Raffael nach Gladbach gelotst. Den beidfüßigen Brasilianer hatte Favre schon beim FC Zürich und Hertha BSC in seiner Mannschaft, nun kommt es zur dritten Zusammenarbeit. Raffael könne auf dem Platz "sowohl Häuptling als auch Indianer" sein, so Eberl, also Anführer, aber auch mannschaftsdienlicher Spieler: "Er ist ein sehr angenehmer, ruhiger Mensch, er passt in unser System und auch in die Mannschaft."

Kruse "hat eine große Zukunft" vor sich

Und Max Kruse? Nach seinem Tor für die Nationalmannschaft im Juni gegen die USA sind die Erwartungen an den Shootingstar noch einmal gestiegen - nicht nur bei den Fans. "Er hat eine große Zukunft, er kann Tore vorbereiten und schießen. Deswegen sind die großen Hoffnungen berechtigt, und er geht gut damit um", sagt Eberl über Borussias neue Nummer 10.

Sogar Kruses Doppelpack gegen Gladbach im März (2:0) hat Eberl irgendwie gefallen: "Auch nach der frühen Bekanntgabe des Wechsels hat er alles für Freiburg gegeben, das ist charakterlich stark."

Kruse, Raffael, dazu etablierte Offensivkräfte wie Patrick Herrmann, Juan Arango oder Stoßstürmer Luuk de Jong (Eberl: "Wir brauchen eine echte Nummer neun"): Die Bundesliga-Eröffnung bei Triple-Sieger Bayern München kann kommen - Eberl sich nach getaner Arbeit eine kleine Auszeit gönnen. "Ich fahre vor dem Pokalspiel für zehn Tage nach Italien", sagt der Sportdirektor. Ernst wird es bei der Borussia schließlich wieder schnell genug. (sid)