Mönchengladbach. . Was sich ziemlich kurios liest, ist statistisch bewiesen. Marc-André ter Stegen, Torwart von Borussia Mönchengladbach, wurde von den Statistik-Experten von “Opta Sports“ in die Top-Elf Europas aufgenommen. Zuletzt patzte der deutsche Nationalkeeper aber gewaltig.
Bei den besten Spielern Europas denken Fans und Fachleute natürlich zuallererst an die Spieler des FC Bayern München. Zwei nationale Titel gewonnen und dazu den kontinentalen Thron der Champions League bestiegen. Viel mehr geht nicht. Da aber nicht nur Spieler des Triple-Siegers in Europas Top-Elf auftauchen können, sind die nächsten Reflexe, den FC Barcelona zu nennen, spielt doch der kleine Zauberer Messi in den Reihen der Katalanen. Und Cristiano Ronaldo von Real Madrid darf natürlich auch nicht fehlen. Doch einen Spieler erwartet man im Kreise der ganz Großen nicht. Marc-André ter Stegen, Torwart von Borussia Mönchengladbach.
Hohn nach Eigentor von ter Stegen
Erinnert man sich an den vergangenen Sonntag und das kuriose Eigentor des Torhüters vom Niederrhein im Länderspiel gegen Jürgen Klinsmanns USA (3:4), dann wäre ter Stegen maximal ein Kandidat für die „Deppen“-Elf des Jahres. Der Gladbacher versuchte eine ungefährliche Situation fußballerisch zu lösen, stolperte ohne Bedrängnis am Ball vorbei und bugsierte das Spielgerät dann schließlich in der neunten Minute ins eigene Tor. Der 20 Jahre alte Schlussmann verkroch sich anschließend in seinem Kasten, wollte am liebsten im Boden versinken. Klinsmann, Bundestrainer Joachim Löw und Borussias Torwarttrainer Uwe Kamps spendeten dem Nationaltorwart Trost und versuchten ihn wieder aufzubauen.
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Vielleicht hilft ter Stegen aber auch die Nachricht, dass er Europas bester Torwart ist. Was sich nach dem vergangenen Wochenende ziemlich kurios liest, ist statistisch bewiesen. Ter Stegen wurde von den Statistik-Experten von "Opta Sports" in die Top-Elf Europas aufgenommen – neben etlichen Bayern-Spielern und weiteren Superstars des europäischen Fußballs. Länderspiele fließen bei "Opta Sports" nicht mit in diese Bewertung ein.
Kein Platz für Roman Weidenfeller
Ter Stegens Datenblatt liest sich nach einer guten Saison, die Gladbach auf dem achten Tabellenrang beendete, entsprechend gut. 3047 Minuten stand der Keeper in der gerade ablaufenden Spielzeit auf dem Feld, listet Eurosport.de auf. Dabei zeigte er 116 Paraden und hielt 71 Prozent der Bälle, die auf sein Tor kamen. Außerdem konnte er das Leder 105-mal festhalten - soviel wie kein anderer Torhüter. Ter Stegen verwies mit dieser Leistung Gorka Iraizoz von Athletic Bilbao, sowie Manuel Neuer vom FC Bayern München auf die Plätze.
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Borussia Dortmunds Schlussmann Roman Weidenfeller, der laut BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für die DFB-Elf nominiert werden sollte, sucht man in Europas Elf vergebens. Dabei führte Weidenfeller den deutschen Vizemeister nach einer erneut überragenden Saison ins Finale der Königsklasse.
Dem Gladbacher wird das egal sein. Nach seinem Patzer erhielt er Rückendeckung auch von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. Und die Wertschätzung ter Stegens ebbt derweil auch in Europa nicht ab. „Arena-online, die deutsche Tageszeitung für die nördliche Costa Brava“, schrieb am Mittwoch auf ihrer Internetseite, dass der 20-Jährige von Barcelonas Ex-Torwart-Trainer Juan Carlos Unzué gelobt wird und ter Stegen seiner Meinung nach „perfekt zu Barça passen“ würde.
Zudem stärkte Fohlen-Sportdirektor Max Eberl seinem Keeper am Mittwoch den Rücken. "Marc-Andre hat bereits in diversen Medien geäußert, dass er definitiv in Mönchengladbach bleiben wird. Dem brauche ich nichts mehr hinzuzufügen", sagte Eberl dem Sport-Nachrichtensender Sky Sport News HD und schob allen Transfergerüchten damit einen endgültigen Riegel vor.
Europas Elf - zusammengestellt von "Opta Sports"
TOR:
Marc-André ter Stegen (Borussia Mönchengladbach)
ABWEHR:
Philipp Lahm und David Alaba (Bayern München), Chico Flores (Swansea City), Giorgio Chiellini (Juventus Turin)
MITTELFELD:
Franck Ribéry (Bayern München), Santi Cazorla (FC Arsenal), Arturo Vidal (Juventus Turin), Xavi (FC Barcelona)
ANGRIFF:
Lionel Messi (FC Barcelona), Cristiano Ronaldo (Real Madrid)
26 Spieler stehen bei Gladbach für die Saison 2013/2014 unter Vertrag
Tor: Marc-André ter Stegen (bis 2015), Janis Blaswich (2014), Christofer Heimeroth (2014)
Abwehr: Roel Brouwers (2014), Álvaro Domínguez (2017), Martin Stranzl (2014), Filip Daems (2014), Oscar Wendt (2014), Tony Jantschke (2015), Julian Korb (2015)
Mittelfeld:, Thorben Marx (2015), Havard Nordtveit (2016), Alexander Bieler (2015), Granit Xhaka (2017), Lukas Rupp (2014), Juan Arango (2014), Patrick Herrmann (2016), Amin Younes (2016), Christoph Kramer (2015), Kevin Holzweiler (2014), Matthias Zimmermann (2014)
Sturm: Branimir Hrgota (2016), Luuk de Jong (2017), Peniel Mlapa (2016), Max Kruse (2017), Sven Michel (2015)
Trainer: Lucien Favre (2015)
Sportdirektor: Max Eberl (2017)
Borussias Zu- und Abgänge
Zugänge: Max Kruse (SC Freiburg), Christoph Kramer (Bayer Leverkusen/VfL Bochum, ausgeliehen bis 2015)
Aus der eigenen Jugend stößt hinzu: Sven Michel (2015), Kevin Holzweiler (2014)
Diese ausgeliehenen Spieler kehren zurück: Matthias Zimmermann (SpVgg Greuther Fürth, 2014)
Abgänge: Alexander Ring (HJK Helsinki, war ausgeliehen), Tolga Cigerci (VfL Wolfsburg, war ausgeliehen), Mike Hanke (SC Freiburg), Mathew Leckie (FSV Frankfurt, war ausgeliehen), Igor de Camargo (TSG Hoffenheim, war ausgeliehen), Niklas Dams (Ziel unbekannt)
Wer kommen könnte: Raffael (FC Schalke/Dynamo Kiew), Ja-Cheol Koo (FC Augsburg/VfL Wolfsburg)
Wer gehen könnte: Matthias Zimmermann
Die Saisonvorbereitung von Borussia Mönchengladbach
Alle Termine der Saisonvorbereitung im Überblick:
- 24.6. Trainingsauftakt (11 Uhr)
- 30.6. Spiel beim VfL Rhede (16 Uhr)
- 6.7. Spiel gegen Lierse SK (16 Uhr in Wegberg-Beeck)
- 11.-18.7. Trainingslager in Rottach-Egern
- 13.7. Spiel beim FC Ingolstadt (19 Uhr)
- 20./21.7. Telekom-Cup im BORUSSIA-PARK mit Borussia Mönchengladbach, Bayern München, Borussia Dortmund, Hamburger SV (Sa., 16.45 Uhr: Borussia – HSV; Sa., 18.30 Uhr: Bayern – Dortmund: So., 16.45 Uhr: Spiel um Platz 3; So., 18.30 Uhr: Finale)
- 27.7. Spiel bei Celtic Glasgow (15 Uhr)