Am Samstag legte sich Gladbachs Torhüter mit den eigenen Fans an. Obwohl, möglicherweise wollte der den Borussia-Anhängern ja nur einen versteckten Hinweis geben? Es soll ja vorkommen, dass die Gesten von Fußballern mitunter völlig falsch interpretiert werden ...

Dass Fußballer nicht immer zu Diplomaten taugen, das ist eine der Erkenntnisse dieses ­Wochenendes. Denn so glattgebügelt die Herren Profis ihre Antworten nach den Spielen auch in Kameras und Mikrofone flöten, auf dem Platz sieht die Welt doch ganz anders aus.

Jüngstes Beispiel dafür: Marc-Andre ter Stegen, der bislang in der Schublade mit der Aufschrift „Schwiegermutters Liebling“ steckte. Als die Fans von Borussia Mönchengladbach ihrem Unmut über die müde Vorstellung ihrer Mannschaft gegen Greuther Fürth mit Pfiffen Luft machten, quittierte der Torhüter das mit dem „Scheibenwischer“.

Dass es deswegen nun zu einem Bruch zwischen Mannschaft und Kurve kommen könnte, ist am Niederrhein kaum zu befürchten, gleichwohl aber sicherte sich ter Stegen so einen Platz auf der langen Liste der Publikums-beschimpfenden Fußballer, auf der sich auch schon so illustre Namen wie Jermaine Jones, Jens Lehmann oder auch Stefan „Stinkefinger“ Effenberg wiederfinden.

Apropos Stinkefinger! Einst war es Trainerfuchs Christoph Daum, der seinen Schützling Ulf Kirsten vor Ungemach bewahrte, nachdem dieser den Zuschauern in Duisburg ebenfalls den Mittelfinger entgegen gereckt hatte. Eine üble Beleidigung? Von wegen! „Er hat mir nur angezeigt, dass er in einer Minute ausgewechselt werden möchte“, erklärte Daum damals.

Ja nee, ist klar. Und ter Stegen wollte den Borussia-Fans nur anzeigen, dass es durchaus nicht schaden kann, sich ab und an das Gesicht zu waschen ...