Mönchengladbach. . Luuk de Jong traf für Borussia Mönchengladbach zum zähen 1:0-Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht Greuther Fürth. Nach dem Platzverweis von Matthias Zimmermann spielte Gladbach ab der 66. Minute in Überzahl. Mit dem Sieg bleibt das Team von Trainer Favre im Rennen um die internationalen Tabellenplätze.

Borussia Mönchengladbach bleibt weiter im Rennen um das internationale Geschäft. Durch den zähen und hart umkämpften 1:0-Sieg gegen den Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth schiebt sich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre auf den sechsten Rang vor.

Während die Gäste aus dem Frankenland schon Planungssicherheit haben und sich wieder mit der Zweiten Liga vertraut machen müssen, sieht die Situation am Niederrhein anders aus. Klar ist, die Borussia wird auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen; aber kommt dazu auch wieder eine Reise durch Europa? Und wenn ja, vielleicht sogar in der Königsklasse? Mit dem Pflichtsieg gegen die Kleeblätter aus Fürth hat Mönchengladbach die Option offen gehalten. Dieser tabellarische Unterschied war aber über 70 Minuten auf dem Platz nicht zu sehen.

In der Halbzeitpause kamen Gladbach-Fans auf den Videoleinwänden zu Wort und tippten den Ausgang der Partie der eigenen Mannschaft gegen die Spielvereinigung. Ergebnisse von 2:0 bis 6:0 wurden genannt und eigentlich war nur die Höhe des Siegs die Frage. Da hatten die Fans aber die ersten 45 Minuten nicht gesehen.

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Gladbachs Oscar Wendt wurde ausgepfiffen

Die Gäste aus dem Frankenland spielten nämlich mutig nach vorne und standen Kompakt im Mittelfeld, ohne sich defensiv einzuigeln. Borussia Mönchengladbach war eine Halbzeit sichtlich überrascht von der Spielweise der Gäste, ein Tabellenunterschied von zehn Plätzen war zwischen den Hausherren und Fürth nicht zu sehen. Im Gegenteil. Die Mannschaft vom neuen Trainer Frank Kramer agierte mutig und setze Gladbach schon früh im Spielaufbau unter Druck und kam zudem gefährlich vor das Tor von Marc-André ter Stegen. Sercan Sararer (16.), Thanos Petsos (16.) und Felix Klaus (20.) hatten die Führung für den Ligaletzten auf dem Fuß.

Erst nach 25 Minuten schaffte es die Borussia, spielerische an den gegnerischen Strafraum zu kommen, zwingend war es aber nicht, was Gladbach ablieferte. Patrick Herrmann versuchte es mehrfach aus der zweiten Reihe, in Bedrängnis brachte er Wolfgang Hesl damit aber nicht (32., 37., 41.).

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Eng wurde es für Oscar Wendt auf der linken Seite. Der Schwede legte sich schon früh mit den Anhängern auf der Gegengerade an, ließ sich sogar in der 38. Minute zu einer unschönen Geste hinreißen und wurde fortan gnadenlos ausgepfiffen von den eigenen Fans auf der Tribüne. Damit war dann im zweiten Abschnitt Schluss, als Wendt vor der Haupttribüne spielte.

Fürths Matthias Zimmermann sah innerhalb von vier Minuten Gelb-Rot

An dem Spielverlauf ändert sich aber nur marginal etwas. Die Süddeutschen spielten weiter mutig nach vorne, konnten am Gladbacher Strafraum fast nach belieben kombinieren und kamen durch Klaus (50.) und Petsos (58.) zu guten Möglichkeiten. Den Fohlen bot sich dank der offensiven Spielweise der Fürther Platz zum Kontern. Doch wie auch schon in Freiburg scheitertet Herrmann im Strafraum aus halblinker Position. Kurz zuvor hatte Amin Younes nach starkem Dribbling die beste Chance für sein Team - aber der Youngster verzog knapp (52.).

Nach 66. Minuten schwächten sich die Gäste selbst: Der von Gladbach an Fürth ausgeliehene Matthias Zimmermann sah binnen vier Minuten die Ampelkarte und seine Mannschaft musste den Punkt in Unterzahl über die Zeit bringen. Oder vielleicht sogar den Dreier? Alvaro Dominguez klärte nur 60 Sekunden nach dem Platzverweis eine Großchance von Abdul Rahman Baba. Torwart ter Stegen war bereits geschlagen. So blieb es aber beim torlosen Unentschieden - bis Oscar Wendt seinen Auftritt hatte. Ausgerechnet der mit Pfiffen bedachte Außenverteidiger bereitete die Führung der Borussia vor. Seine Flanke in den Rückraum nutze der fleißige Stürmer Luuk de Jong, der zuvor eine Chance kläglich vergab (53.), zum erlösenden 1:0. Beim Jubel musste eine Werbebande dran glauben, an der der Vorlagengeber seinen Frust abbaute.

Nach 90 Minuten wurde aus Frust erleichterter Jubel über den Sieg gegen starke und aufopfernd kämpfende Fürther. Die Borussia darf weiter von Europa träumen, muss dafür aber den Dreier gegen die Kleeblätter im Spiel beim VfB Stuttgart bestätigen.