Mönchengladbach. . Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach spielt vielleicht nicht so elegant wie vor einem Jahr, aber sie holt die nötigen Resultate. Auch das 2:1 im Derby gegen Fortuna Düsseldorf war verdient. Nicht zuletzt dank des Durchhaltevermögens von Thorben Marx, der am Aufschwung der Borussia erheblichen Anteil hat.

Etwas respektlos gesagt: Das Auffälligste am Fußballer Thorben Marx war in seinem ersten Jahrzehnt als Profi häufig der Nachname. Neuerdings aber versteht Borussia Mönchengladbach, wie man aus einem Mann namens Marx Kapital schlägt: Man erlöst ihn von der Bank.

Und so steht Marx, Thorben, inzwischen nicht nur in der Startelf, sondern mehr und mehr im Blickpunkt. Beim Derby gegen Fortuna Düsseldorf symbolisierte der Mann mit dem prägnanten Nachnamen wie kein Zweiter die Borussia 2013: Das 2:1 versprühte nicht den großen Glanz der Vorsaison, aber Gladbach wühlt sich seit Wochen beharrlich aus dem Tabellen-Mittelfeld nach oben – punktgleich inzwischen mit Schalke, und auch dank Marx nah dran am großen internationalen Geschäft.

Gegen Düsseldorf bewies der 31-jährige Mittelfeldspieler vor allem Nehmerqualitäten. Nach einem Zusammenprall mit dem Düsseldorfer Dani Schahin musste Marx noch auf dem Platz fünfmal an der Stirn getackert werden. Die blutverklebten Haare und ein großes Pflaster trug er nach Spielschluss fast wie eine Trophäe. "Wir wollen doch noch ein paar Plätze gut machen", erklärte Marx tapfer.

Xhaka verdrängt

Der Aufschwung der Borussia ist nicht so sehr an ihrem Stil abzulesen, gegen Düsseldorf begann die Elf rauschend, fiel aber ebenso stark ab. Es ist mehr ein Aufschwung der Ergebnisse. Gladbach hat aus den letzten 13 Spielen 23 Zähler geholt, und es ist kein Zufall, dass Marx seitdem zur Startelf gehört.

Einige Zeit hat die Borussia nach nach dem Verlust von Dante, Roman Neustädter und einem so überragenden Fußballer wie Marco Reus nicht richtig funktioniert. Inzwischen hat Trainer Lucien Favre das System geändert und Marx, der Arbeiter, sorgt inzwischen für eine Stabilität in der Defensive, die Millionen-Einkauf Granit Xhaka offenbar nicht gewährleisten kann.

Überhaupt möchte Favre nicht über die vergangene Saison sprechen. "Das ist klar", pflegt der Schweizer in seinem französischen Singsang dann zu betonen. Gladbach mag weit entfernt sein vom Glanz des Vorjahres, aber die Elf fährt mit ihrer wieder erlangten Kompaktheit Resultate ein. "Es gibt noch viel zu tun", nickt Favre dann. So mag er das ja: viel auf dem Trainingsplatz zu erarbeiten.

Meier will das Positive mitnehmen

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Gegen Düsseldorf ging’s auch, weil die Fortuna es den Gladbachern anfangs so kinderleicht machte. Zwei dicke Abwehrbolzen schenkten den Borussen das frühe 2:0 durch Juanans Eigentor und Patrick Herrmanns Linksschuss. Düsseldorf verkürzte durch Schahins Handelfmeter kurz nach der Pause und sah danach gar nicht so schlecht aus. Doch weil Gladbachs Keeper Marc-Andre ter Stegen trotz aller Bemühungen des Aufsteigers keinen einzigen ernsthaften Torschuss abwehren musste, nahm Trainer Norbert Meier wie Kollege Favre nach Spielschluss Zuflucht im großen Ganzen: "Das Positive mitnehmen, nicht unterkriegen lassen", sagte Meier und fügte an: "Wir wollen ja nicht Deutscher Meister werden."

Ein Mann namens Marx hätte dazu vielleicht festgestellt: Geht auch nicht, die anderen haben zu viel Kapital. Aber dieser Marx hieß auch nicht Thorben mit Vornamen.