Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach steht nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg über AEL Limassol bereits am vorletzten Spieltag in der K.o.-Runde der Europa League. Der eingewechselte Igor de Camargo war mit einem Doppelpack der Matchwinner für die Gladbacher.

Borussia Mönchengladbach spielt auch im Jahr 2013 auf der europäischen Bühne mit und überwintert in der Europa League. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre erledigte dabei ihre Hausaufgaben und schlug AEL Limassol im heimischen Borussia-Park in einer zähen Partie mit 2:0. Zeitgleich profitierten die Gladbacher vom 1:0-Sieg von Fenerbahce Istanbuls bei Olympique Marseille.

Nach dem zähen 0:0 im Hinspiel auf Zypern hat sich bei den Kontrahenten einiges getan. Bei den Gastgeber hat sich seit dem September eine erste Elf herauskristallisiert, die den Fohlen Stabilität gibt. Vor allem Routinier Thorben Marx hat großen Anteil daran. Aus der Stammformation gab der Schweizer Coach allerdings Youngster Lukas Rupp gegen Limassol eine Verschnaufpause. Für ihn durfte Alexander Ring auf der rechten Offensivposition spielen. Außerdem meldete sich Rechtsverteidiger Tony Jantschke zurück. Roel Brouwers rückte wieder auf die Bank und Martin Stranzl dafür in die Innenverteidigung.

Schwacher Auftritt der Gladbacher in der ersten Halbzeit

Beim zyprischen Meister war in den vergangenen zwei Monaten personell etwas mehr passiert. Jorge Costa löste Pambos Christodoulou als Cheftrainer ab und seitdem gewann Limassol drei der vier Ligaspiele. Allerdings reiste der Portugiese mit Verletzungssorgen an den Niederrhein. Edwin Ouon, Gilberto und Djilly Vouho fielen aus, Christos Theofilou, Maykon und Jorge Monteiro hatten noch nicht die Luft für 90 Minuten.

Lucien Favre erwartete auch deshalb eigentlich "tief stehende" Gäste, die ihr Augenmerk "auf Konter legen". Die Wahrheit sah anders aus. Die Gäste spielten von der ersten Minute an munter mit, hatten schon nach 23 Sekunden die erste Chance und profitierten von etlichen Fehlern der Borussen. Thorben Marx und Marc-André ter Stegen machten mit ihren Abspielfehlern und waghalsigen Aktionen zudem den Gegner unnötig stark. In der eigenen Offensive gelang den Hausherren - wohlwollend gesagt - fast nichts. Ein Schüsschen von Mike Hanke (24.), ein Freistoß von Juan Arango (37.) und eine Direktabnahme von Ring (45.) sollten die holprigen Höhepunkte in einer schwachen ersten Halbzeit sein. Pfiffe geleiteten die Mannschaften in die Kabine. Zu diesem Zeitpunkt führte Fenerbahce mit 1:0 in Marseille - mit einem eigenen Sieg wäre Gladbach sicher in der K.o.-Runde.

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"Ich schau' nicht mehr zurück" hallte es in der Halbzeit musikalisch durch die Stadionlautsprecher. Das sollte auch die Anweisung von Favre an seine Männer sein: Den schwachen Auftritt im ersten Abschnitt vergessen und auf den wichtigen Dreier spielen. Die Borussen kamen tatsächlich etwas aktiver aus der Pause, erspielten sich zwischen der 47. und 58. Minute gleich vier gute Möglichkeiten. Aber Herrmann (47., 57.) und Arango (55., 58.) gingen fahrlässig mit den Chancen um. Die Gäste auf der anderen Seite kamen immer wieder gefährlich vor der Tor von ter Stegen. Favre brachte Peniel Mlapa für den angeschlagenen Ring (62.), Granit Xhaka für den indisponierten Marx (72.) und Igor de Camargo für Hanke (74.) und setzt damit auf mehr Offensive.

Ein richtiges Signal und endlich effektiv. Zuerst konterten die Hausherren über Herrmann, der von Luciano Bebe nur durch eine Notbremse zu stoppen war. Rot und ein Freistoß an den Außenpfosten waren die Folge (Arango, 77.) und dann stach der Joker, der bei den Fohlen für die ganz wichtigen Tore zuständig ist. Nordtveit legte für den belgischen Brasilianer de Camargo auf und der Angreifer vollendete aus spitzem Winkel ins lange Eck (79.). In der Nachspielzeit verwertete der Stürmer dann noch eine Herrmann-Flanke zum 2:0-Endstand. Die Erlösung nach langem Geduldsspiel für die Gladbacher.