Mönchengladbach. Viele Varianten hatte Trainer Lucien Favre schon in der Offensive neben Neuzugang Luuk de Jong probiert. Gegen Olympique Marseille in der Europa League versuchte sich Patrick Herrmann in der Marco-Reus-Rolle als hängen Spitze und wusste zu gefallen. In der Einzelkritik macht das eine 2.
Noten von 2 bis 3,5: Diskutieren Sie mit uns über die Leistungen der Gladbacher Spieler im Europa-League-Duell gegen Olympique Marseille.
Die Einzelkritik zum Spiel der Gladbacher gegen Marseille in Textform
Marc-André ter Stegen: Gladbachs Schlussmann war auch gegen Olympique Marseille nicht immer der sichere Rückhalt. Vor allem bei Eckbällen offenbarte der Nationaltorwart erneut kleinere Wackler, die zum Beispiel in der 14. Minute zum 0:1-Rückstand hätten führen können. Fing sich aber und hatte letztlich bei zwei Torschüssen der Franzosen einen ruhigen Abend. Note: 3
Tony Jantschke (bis 35.): Der Rechtsverteidiger hatte einen kurzen Abend, der im Krankenhaus endete. Im Spiel hatte Jantschke nur einen kleinen Aussetzer (12.), stand sonst gut im Abwehrverbund. Riskiert bei seinem starken Ausflug nach vorne Kopf und Kragen und holte den Freistoß heraus, der zum 1:0 führte. Das bekam er aber wohl nicht mehr mit, denn der U21-Nationalspieler musste mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Note: 2,5
Martin Stranzl: Der Österreicher stand bis zur Auswechslung Jantschkes stabil im Abwehrzentum und organisierte seine Nebenleute. Wechselte dann auf die rechte Außenposition. Dort ist der baumlange Verteidiger lange nicht so wertvoll wie in der Mitte. Guter Auftritt auf ungewohnter Position. Note: 3
Alvaro Dominguez: Der Spanier stand wie Stranzl gut im Abwehrzentrum und war stets auf Ballhöhe. Bei Ecken mit kleineren Schwierigkeiten, die zum Glück für Gladbach nicht ins Gewicht fielen. Note: 2,5
Filip Daems: Borussias Mannschaftskapitän übernahm beim Handelfmeter Verantwortung und erzielte die wichtige 1:0-Führung für seine Farben. Im Spiel mit zwei Stellungsfehlern, die schwere Konsequenzen hätten nach sich ziehen können. Sonst stabil und ein guter Leader. Note: 2,5
Thorben Marx: Je mehr Spiele der Routinier macht, desto besser findet er sich wieder auf dem Platz zurecht. Marx organisierte mit Nebenmann Nordtveit den Raum vor der Abwehr und ließ die Franzosen dort nur selten zur Entfaltung komme. Nicht ganz passsicher. Note: 3
Havard Nordtveit: Der Norweger zeigte großen Willen vor dem Strafstoß. Er kämpfte um den Ball, brachte seinen Körper zwischen Gegner und Spielgerät und wollte die Situation unbedingt „heiß“ halten. Mit Erfolg. Funktionierte wieder gut mit Marx, aber auch mit Patrick Herrmann. Note: 2
Lukas Rupp: Der 21-Jährige bekam erneut die Chance auf der rechten Außenbahn und zeigte wieder großen Einsatz. Interpretiert seine Position aber eher defensiv, was dazu führt, dass von rechts weniger Flanken in die Mitte kommen. Tauschte die Position häufig mit Patrick Herrmann. Ballgewinne und –verluste halten sich die Waage. Note: 3,5
Juan Arango: Hatte Spaß daran, Patrick Herrmann auf „die Reise“ zu schicken und spielte immer wieder Bälle in die Schnittstelle. Das klappte nicht immer, aber der Ansatz war zu erkennen. Seine Freistöße und Distanzschüsse waren gegen Marseille harmlos – mit einer Ausnahme, die zum 1:0 führte. Note: 3
Patrick Hermann (bis 80.): Der U21-Nationalspieler durfte erstmals auf der Marco-Reus-Position agieren und zeigte, dass er das drauf hat. Machte Tempo, riss Lücken in die gegnerische Defensive und war unheimlich viel unterwegs. Vielleicht die Lösung für Favres Offensivproblem? Wurde mit Standing Ovations verabschiedet. Note: 2
Luuk de Jong (bis 65.): Dem Niederländer lag das Zusammenspiel mit Patrick Herrmann. Ließ sich immer wieder zurückfallen und holte sich sogar die Bälle am eigenen Strafraum. Zog sich bei seiner größten Torchance eine schmerzhafte Fleischwunde am Knie zu und musste verletzt ausgewechselt werden. Note: 3,5
Roel Brouwers (ab 35.): Kam kalt für den ausgeknockten Jantschke ins Spiel und fand sich sofort ein. Es rechnete sich, dass Favre schon so viele Innenverteidiger-Pärchen hat spielen lassen in dieser Saison. An der Leistung des Holländers gibt es kaum etwas zu beanstanden. Note: 2,5
Peniel Mlapa (ab 65.): Der Neuzugang von der TSG Hoffenheim kam, schnappte sich den Ball und hämmerte ihn in die Maschen. Viel besser kann ein fünfter Ballkontakt gar nicht sein. Der Stürmer hatte sogar noch einen zweiten Treffer auf dem Fuß, muss aber wohl der fehlenden Spielpraxis Tribut zollen. Sehr guter Auftritt des U21-Nationalspielers. Note: 2
Mike Hanke (ab 80.): Der Angreifer kam für Herrmann in die Partie und durfte 14 Minuten spielen. Fiel aber nicht weiter auf. Ohne Note.