Mönchengladbach. Am Mittwoch präsentierte Borussia Mönchengladbach den neuen Stürmer Luuk de Jong. “Ich bin der Überzeugung, dass die deutsche Liga dafür die richtige für mich ist“, sagte der 21-Jährige bei seiner Vorstellung.
Luuk de Jong schrieb Geschichte schon bevor er sich bei seiner Vorstellung erstmals im grünen Trikot von Borussia Mönchengladbach präsentierte. Mit einer Ablösesumme von angeblich 14 Millionen Euro geht der niederländische Nationalstürmer als teuerster Transfer in der Klub-Historie des fünfmaligen Meisters ein. Vor der Pressekonferenz am Mittwoch unterzeichnete der 21 Jahre alte Torjäger von Twente Enschede beim Bundesliga-Vierten der vergangenen Saison einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2017.
De Jong soll ein adäquater Ersatz für Marco Reus sein
"Er ist unser Wunschspieler. Ich kenne ihn schon seit Jahren und freue mich, dass wir solch einen Spieler nach Gladbach holen konnten", sagte Sportdirektor Max Eberl. "In Luuk de Jong bekommen wir einen hochtalentierten Angreifer, der trotz seiner erst 21 Jahre schon reichlich internationale Erfahrung mit dem FC Twente und der niederländischen Nationalmannschaft gesammelt hat". Somit hat die Borussia einen adäquaten Ersatz für den zum Double-Gewinner Borussia Dortmund abgewanderten Marco Reus (18 Tore und 13 Vorlagen) gefunden hat.
EM-Teilnehmer de Jong kommt mit nicht weniger beeindruckenden Referenzen. Der gebürtige Schweizer, der im Alter von vier Jahren in die Niederlande übersiedelte, erzielte in den letzten drei Spielzeiten in der niederländischen Ehrendivision in 75 Spielen für den FC Twente 39 Tore und traf dabei in der letzten Saison in 31 Einsätzen 25-mal.
"Ich wollte in die Bundesliga zu einem guten Klub, um mich weiterzuentwickeln. Ich bin der Überzeugung, dass die deutsche Liga dafür die richtige für mich ist", sagte de Jong bei seiner Vorstellung am Mittwoch und wunderte sich über den Medienauflauf bei seiner Präsentation. Er freue sich auf Gladbach als große Chance für den weiteren Verlauf seiner Karriere.
"Wir freuen uns sehr, dass der Transfer nun endlich über die Bühne ist und Luuk am Freitag mit ins Trainingslager am Tegernsee reisen kann", ergänzte Eberl, der durch die Erlöse aus den Transfers von Reus (17,1 Millionen Ablöse) und Dante (4,7/Bayern München) so viel Geld ausgeben konnte wie keiner seiner Vorgänger. Und sollte die Borussia die Qualifikation für die Champions League überstehen, würde die Gruppenphase weitere knapp 20 Millionen Euro garantiert in die Kasse spülen.
Vor de Jong kamen Dominguez, Xhaka, Hrgota und Mlapa
Insgesamt 19 Millionen Euro hat Eberl bereits investiert, um Dante in der Abwehr durch Alvaro Dominguez (8 Mio./Atletico Madrid), Roman Neustädter (ablösefrei zu Schalke 04) durch den Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka (8,5/FC Basel) und nunmehr Torjäger Reus durch de Jong zu ersetzen.
Gladbach treffsicher
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Der bisher teuerste Gladbacher Profi war 2006 der Argentinier Federico Insua (5 Mio. von den Boca Juniors). Doch dieser blieb nur ein Jahr, weil er die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Dieses Risiko ist bei de Jong weitgehend ausgeschlossen.
"Ich habe mit Trainer Favre mehrmals telefoniert. Wir haben darüber gesprochen, wie er spielen lassen will. Ich bin sicher, seine Philosophie mit schnellem Spiel in die Spitze passt perfekt zu mir", sagte de Jong, der von etlichen europäischen Top-Klubs umworben war und seinen Wechsel angeblich durch einen Verzicht auf 20 Prozent der ihm zustehenden Transfersumme ermöglichte.
Der Abstiegsaspirant hat sich innerhalb eines Jahres zu einem Klub mit Ambitionen gemausert. Selbst die ärgsten Kritiker im Umfeld des Klubs sind inzwischen verstummt. Der Gladbacher Ex-Profi und -Trainer Horst Köppel, der noch im vergangenen Jahr zusammen mit Stefan Effenberg versuchte, Präsident Rolf Königs und Sportdirektor Eberl zu stürzen, verkündete in der Sport Bild kleinlaut: "Die Note eins hat Eberl verdient. Spätestens mit der Verpflichtung von Stürmer de Jong muss man sagen: Besser kann man nicht einkaufen." (sid)
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