Mönchengladbach. Ko Itakura kehrt mit Gladbach am Samstag nach Schalke zurück. S04-Sportdirektor Schröder und Borussia-Trainer Farke schwärmen von dem Japaner.

Marvin Friedrich und Ko Itakura spielten jüngst im Training von Borussia Mönchengladbach Hand in Hand. Trainer Daniel Farke hatte zwei Mannschaften aus Pärchen gebildet, die Profis durften sich während des Spiels auf kleine Tore nicht loslassen. Seite an Seite verteidigten Friedrich und Itakura, und beide hatten ganz offensichtlich großes Vergnügen an der unkonventionellen Übung in der Vorbereitung auf das Duell bei ihrem früheren Klub Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Friedrich verließ die Königsblauen bereits 2016, Itakura hingegen erst in diesem Sommer. Schon am zweiten Bundesliga-Spieltag kehrt der Japaner nach Schalke zurück.

In der ausverkauften Arena kommt es zu einem schnellen Wiedersehen mit einem Schalker Aufstiegshelden, einem Spieler, der in der vergangenen Saison dort zum Publikumsliebling geworden war. Die Königsblauen hatten Itakura 2021 vom englischen Topklub Manchester City inklusive Kaufoption ausgeliehen, konnten sich aufgrund der massiv eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten eine feste Verpflichtung aber nicht leisten.

Auf Schalke meistens in der Abwehrreihe

Stattdessen holte Gladbach Itakura für fünf Millionen Euro Ablöse, der 25-Jährige unterschrieb einen bis gültigen 2026 Vertrag. „Wir hätten ihn sehr gerne in Blau-Weiß gesehen“, sagt Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder, der sich dennoch über Itakuras gelungenen Einstieg bei Borussia freut: „Mir persönlich, uns allen hier, geht das Herz auf, wenn man Ko da sieht, wie er sich eingefügt hat, wie variabel er spielt.“

Sportdirektor des FC Schalke 04: Rouven Schröder.
Sportdirektor des FC Schalke 04: Rouven Schröder. © firo | firo

Vielseitigkeit zeichnet den 1,86 Meter großen Defensivmann aus: Er kann als Innenverteidiger oder Sechser agieren, der neue Gladbacher Trainer Daniel Farke setzte ihn während der Vorbereitung auf beiden Positionen ein. „Ich kann gar nicht sagen, was ich bevorzuge. Ich möchte einfach so viel wie möglich spielen und denke, dass ich der Mannschaft auf beiden Positionen helfen kann“, sagt Itakura. Beim 3:1 zum Liga-Auftakt gegen die TSG Hoffenheim überzeugte er in der Abwehrzentrale neben Nico Elvedi.

Itakura hatte 106 Ballkontakte – so viele wie kein anderer Spieler auf dem Platz. Er bereitete auch den Fallrückzieher-Treffer von Ramy Bensebaini per Kopfball vor. „Ko hat ein wirklich sehr, sehr gutes erstes Bundesligaspiel abgeliefert in seiner Rolle, die er auf Schalke auch viel gespielt hat, in der letzten Abwehrreihe“, lobt Farke. Der 45-Jährige sieht viele Qualitäten bei Itakura: „Er ist sehr ballsicher, zweikampfstark, antizipiert Dinge gut, ist schlau. Er ist in einem guten Alter und hat alle Anlagen, auf diesem Top-Level zu glänzen.“

Gladbach-Trainer Farke schwärmt von Itakura

Auf Schalke gehörte er in der vergangenen Spielzeit zu den Leistungsträgern. Mit viel Durchsetzungsvermögen und einem hohen Maß an Spielübersicht war er eine wichtige Säule des Teams. Er bestritt 31 Ligaspiele, erzielte vier Tore und hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg. „Er hat eine herausragende Zweitliga-Saison auf Schalke gespielt“, sagt Farke. „Das Bundesliga-Level ist trotzdem ein anderes. Er hat einen sehr, sehr guten Start gehabt, aber es geht auch darum, das immer weiter nachzuweisen. Wir sind überzeugt von seinen Qualitäten. Deswegen haben wir ihn auch verpflichtet.“ Er soll dabei helfen, dass die Gladbacher Mannschaft über Stabilität verfügt.

Gut gelaunt: Gladbach-Trainer Daniel Farke.
Gut gelaunt: Gladbach-Trainer Daniel Farke. © firo | firo

Schalke wird heute versuchen, Borussias Defensive mit Itakura zu knacken. Wie das möglich sein könnte? „Mal gucken. Er kennt meine Spielweise, ich seine auch. Das ist vielleicht ein Vorteil für mich“, sagt Schalke-Stürmer Marius Bülter und lacht. „Ich freue mich, ihn wiederzusehen.“

Itakura kommt gerne zurück. „Ich hatte eine gute Zeit bei Schalke, aber jetzt bin ich bei Borussia. Ich freue mich auf das Duell und werde alles dafür tun, dass wir dort gewinnen“, verspricht er. Für größere Sentimentalitäten sieht auch S04-Sportdirektor Schröder – zumindest während der Partie – keinen Anlass: „Ko ist jetzt unser Gegner. In den 90 Minuten möchten wir ihn bezwingen.“