Mönchengladbach. Sportdirektor Max Eberl hat Borussia Mönchengladbach verlassen. Der Klub hat etliche Baustellen. Diese Aufgaben gilt es jetzt zu lösen.

Für die offen ausgesprochenen Gründe seines sofortigen Ausstiegs als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach erhält Max Eberl viel Zuspruch aus der Fußball-Branche. Sein Abgang nach 13 Jahren als Manager stellt die Verantwortlichen allerdings auch vor große Probleme, wie diese einräumten. So geht es nun bei Eberl und der Borussia weiter.

Eberls Zukunft

Ein möglicher Wechsel des 48-Jährigen zu einem anderen Klub ist nach der Darstellung seiner gesundheitlichen Probleme erstmal vom Tisch. „Wenn irgendwer glaubt, ich mache das, weil ich einen Vereinswechsel will – vergesst das. Ich will einfach raus“, sagte Eberl in der emotionalen Pressekonferenz am Freitag, in der er seinen Rücktritt öffentlich machte. Der frühere Profi nimmt erstmal eine – längere – Auszeit. „Ich will einfach mit dem Fußball gerade nichts zu tun haben.“

Die Nachfolge

Die soll verhältnismäßig schnell geregelt werden. „Wir werden uns nicht viel Zeit geben“, sagte Klubchef Rolf Königs. Kein Thema ist eine dauerhafte Beförderung von Steffen Korell, der bislang als Leiter der Scouting-Abteilung wichtigster Mitarbeiter Eberls war. „Wir werden uns extern umschauen“, sagte Königs weiter. Intern habe man sich bereits auf Kandidaten und ein Vorgehen geeinigt. Eberl ist in diese Pläne eingeweiht. „Ich glaube, dass der Klub da auf einem sehr, sehr guten Weg ist“, urteilte er.

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Die Kandidaten

Hartnäckig hielt sich der Name von Dieter Hecking, von dem sich Eberl und die Borussia vor knapp drei Jahren als Trainer noch trennten. Hecking blieb Eberl freundschaftlich verbunden. Der frühere Borussen-Profi und aktuelle Sportvorstand des Zweitligisten 1. FC Nürnberg dementierte die Gerüchte aber am Samstag: „Es gibt keine Gespräche mit Gladbach. Ich bin Vorstand in Nürnberg und kein Trainer, der auf gepackten Koffern sitzt. Der Vertrag bis 2023 ist bindend“, sagte Hecking der Bild. Auch Jörg Schmadtke gilt als Kandidat. Der Düsseldorfer steht beim VfL Wolfsburg vor einer ungewissen Zukunft und war einst in Gladbach Co-Trainer. Kein Thema ist hingegen derzeit der ebenfalls genannte Rouven Schröder vom FC Schalke 04.

Weitere Baustellen

Kurzfristig steht erstmal das Ende der Transferfrist am Montag an. Die Gladbacher müssen den qualitativ starken, aber schwierigen Kader dringend umbauen. Zuletzt hoffte der Klub, mit Abgängen von Matthias Ginter, Denis Zakaria, Marcus Thuram oder Alassane Pléa noch einige Millionen einnehmen zu können, um neue Stars holen zu können. Laut italienischen Medienberichten soll Juventus Turin nun für Zakaria ein konkretes Angebot in Höhe von 7 Millionen Euro vorgelegt haben. Es scheint durchaus möglich, dass Gladbach den Schweizer Nationalspieler bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar für diese Summe abgibt.

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Dass ausgerechnet jetzt kein Sportdirektor mehr da ist, sehen die Bosse aber nicht als Problem an. Kurzfristig soll der ohnehin im Thema befindliche Korell diese Punkte abarbeiten. Ein möglicher Nachfolger von Eberl wäre aber auch nach dem Ende des Transferfensters sehr schnell gefordert. Das Team ist nach sieben Niederlagen aus den vergangenen neun Pflichtspielen im Abstiegskampf angekommen. Die kommenden beiden Spiele bei Arminia Bielefeld (5. Februar) und gegen den FC Augsburg (12. Februar) werden wegweisend – auch für Trainer Adi Hütter. (dpa/fs)