Mönchengladbach. Das Spiel zwischen Bayern und Gladbach könnte ausfallen. Die Münchener haben mittlerweile neun Corona-Fälle – und diskutieren mit der DFL.

Ein eisiger Wind pfiff am Mittwochvormittag über das Trainingsgelände von Borussia Mönchengladbach. Das Trainerteam um Coach Adi Hütter trug dicke Jacken und Handschuhe, rund 50 Zuschauer sahen eine Einheit mit nur 15 Feldspielern. Nicht dabei waren unter anderem Denis Zakaria, Joe Scally, Mamadou Doucouré und Keanan Bennetts nach ihren positiven Corona-Tests. Gladbach hat derzeit vier Covid-Fälle zu beklagen – der FC Bayern mittlerweile neun, in München nahmen deshalb gestern lediglich zehn Feldspieler am Training teil.

Bemerkenswerterweise war Max Eberl dann am Mittwochmittag der Mann, der die Öffentlichkeit über einen Wunsch des Rekordmeisters informierte: „Der FC Bayern würde das Spiel gerne absetzen“, verriet Borussias Sportdirektor auf einer Pressekonferenz. Ob der Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga zwischen den Bayern und Gladbach am Freitag (20.30 Uhr/Sat. 1 und DAZN) angepfiffen wird, erscheint fraglich. Eberl sagte: „Letztlich entscheidet die DFL, ob das Spiel stattfindet.“

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Die Deutsche Fußball-Liga hat dafür ihre Regularien. Laut DFL-Spielordnung müssen mindestens 16 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler zur Verfügung stehen. Zu diesen 16 Akteuren müssen neun Lizenzspieler, darunter ein Torwart, zählen. Aber auch das Münchener Gesundheitsamt könnte die Notbremse ziehen – ungeachtet einer möglichen Liga-Entscheidung.

Auch Bayern-Profi Davies positiv getestet

„Wir haben aktuell zehn Feldspieler und zwei Torhüter. Deshalb machen wir uns Gedanken, wie wir das Spiel bestreiten können, und haben die Situation mit der DFL diskutiert“, erklärte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic, nachdem Eberl vorgeprescht war. Salihamidzic rechnete zu diesem Zeitpunkt aber nicht mit einer Verlegung: „Es gibt dazu ein Regelwerk, an das wir uns wie alle anderen auch halten werden. Es sieht so aus, dass wir spielen.“

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. © dpa | Unbekannt

Kurz darauf vermeldeten die Münchener allerdings schon den nächsten Corona-Fall: Alphonso Davies. Der Kanadier hatte nach dem Weihnachtsurlaub seit Wochenbeginn mit seinen Kollegen trainiert. Ob sein positiver Test Quarantäne-Auswirkungen auf die Mannschaft haben könnte, ist noch offen.

Neuer und Hernandez auf Malediven in Isolation

Andere Bayern-Profis konnten noch nicht aus ihren Urlaubsorten zurückkehren. Torwart Manuel Neuer befindet sich ebenso wie Lucas Hernandez nach einer Corona-Infektion noch auf den Malediven in Isolation. Neben den positiv getesteten Spielern fehlen den Bayern auch Eric Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr, die beide am Afrika-Cup teilnehmen, sowie der verletzte Josip Stanisic. Zudem standen Leon Goretzka und Niklas Süle am Mittwochvormittag nicht auf dem Trainingsplatz. Goretzka absolviert nach Kniebeschwerden derzeit ein individuelles Programm, Süle habe Rückenprobleme, berichtete Salihamidzic. Der Kader des Tabellenführers ist arg ausgedünnt. Der Rückrundenstart in München steht auf der Kippe.

Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus könnte den Spielplan auch im deutschen Fußball mächtig durcheinander wirbeln. Eberl stellte sich mit Blick auf die zugespitzte Lage vor die Profis, die zuletzt verreisten: „Wir sind nur ein Spiegel der Gesellschaft. Wir sind keine Parallel-Gesellschaft.“ Die Spieler dürften wie jeder andere unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorkehrungen in den Urlaub fliegen. „Ich bin auch in die Schweiz geflogen“, sagte Eberl und betonte: „Wir tun alles, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, um Arbeitsplätze zu sichern, um Fußball spielen zu können. Trotzdem sind auch wir Menschen, die ihren Freiraum haben dürfen.“