Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt verbinden Trainer-Abgänge. Die gesamte Causa zeigt den Egoismus im Profifußball. Ein Kommentar.

Nach ihren Wochen der Empörung sind die Fans von Borussia Mönchengladbach wieder besänftigt. Ihr zum Teil maßloser Ärger über den bevorstehenden Wechsel von Trainer Marco Rose zu Borussia Dortmund via Ausstiegsklausel scheint verflogen. Der Grund dafür mag auch in dem jüngst verzeichneten Aufwärtstrend der Mannschaft liegen, ist aber vor allem in der Trainerpersonalie zu sehen: Die Verpflichtung von Adi Hütter hat die Wogen rund um den Borussia-Park geglättet.

Wenn man so will, hat Gladbach die Fan-Wut einfach weitergereicht: zu Eintracht Frankfurt, dem Liga-Konkurrenten, der heute – nur vier Tage nach Bekanntgabe des Hütter-Wechsels – im Borussia-Park antritt. Anhänger des hessischen Klubs haben zuletzt heftige Kritik an dem Trainer geübt, dem sie auch einen schweren Wortbruch vorwerfen. Gladbach-Fans können diese Enttäuschung zwar nur allzu gut nachvollziehen, Mitleid mit dem Anhang des Gegners ist jedoch nicht zu vernehmen.

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Dass mit Hütter und Rose nun zwei Trainer aufeinandertreffen, die sich unter gleichen Bedingungen auf Abschiedstournee befinden, erscheint wie die Zuspitzung der Causa. Jeder hat für sich eine Entscheidung über seine Zukunft getroffen, die vertraglich ermöglicht wurde und die es auch deshalb zu respektieren gilt. Dennoch wird dabei auch ihre eigene Karriere-Planung eine Rolle gespielt haben. Ähnlich egoistisch handeln die Vereine mit ihren Personal-Verpflichtungen. So denkt jeder im und rund ums Profifußball-Geschäft zuerst an sich. Auch Fans machen dabei keine Ausnahme.