Mönchengladbach. Mit sieben Startelf-Änderungen hat Gladbach gegen Köln 1:2 verloren. Das sagen Christoph Kramer, Lars Stindl und Trainer Marco Rose zur Rotation.

Die FC-Spieler zelebrierten diesmal einen Jubel, den Borussia Mönchengladbachs Marcus Thuram erfunden und erstmals in Köln gezeigt hatte. Sie zogen das Trikot des Doppel-Torschützen Elvis Rexhbecaj über die Eckfahne und hielten sie in die Höhe. Gladbachs Trainer Marco Rose lief derweil im Schneetreiben am Samstagabend enttäuscht über den Rasen im Borussia-Park. Die 1:2 (1:1)-Pleite im rheinischen Derby bedeutete einen herben Rückschlag im Kampf um eine erneute Qualifikation für die Champions League. Die Borussen belegen mit 32 Punkten in der Bundesliga-Tabelle weiterhin Rang sieben − und befinden sich damit sogar außerhalb der Europapokalränge.

„Die Kölner waren in den Zweikämpfen galliger. Wir hatten in den entscheidenden Situationen das Nachsehen“, sagte Rose nach der Partie bei Sky. Er hatte seine Startelf nach dem Pokal-Achtelfinalspiel am Mittwoch beim VfB Stuttgart (2:1) auf gleich sieben Positionen verändert. Auch Breel Embolo rückte zum Derby wieder in die Anfangsformation. Lag Rose mit seiner Aufstellung falsch? „Das ist der Kader, mit dem wir arbeiten“, sagte er. „Ich kenne die Jungs, sie haben im Training einen sehr guten Eindruck gemacht. Tony Jantschke hat heute zum Beispiel ein sehr gutes Spiel gemacht.“ Hingegen gehörten Embolo, Hannes Wolf und Patrick Herrmann zu den Spielern, die zweifelsohne enttäuschten.

Gladbacher Leistungsträger zunächst auf der Bank

Rio-Weltmeister Christoph Kramer war in der 48. Minute für den verletzten Denis Zakaria eingewechselt worden. „Wir haben unter Marco Rose schon immer viel rotiert. Das hat uns immer gutgetan, heute ist es mal schief gegangen“, sagte Kramer nach dem Spiel. „Es war maximal unglücklich, dass wir in beide Halbzeiten so reinstarten. Dann rennst du mit der Brechstange an, wirst nervös und denkst: ‚Gegen Köln musst du zu Hause gewinnen.‘ Dann wird es manchmal unsauber. Aber ich würde es nicht auf die vielen Wechsel schieben.“ Rose wechselte erst nach dem zweiten Gegentor die Offensivkräfte Jonas Hofmann, Alassane Pléa und Marcus Thuram ein, später kam noch Linksverteidiger Ramy Bensebaini ins Spiel. Sie konnten die Partie aber auch nicht mehr drehen. Der Treffer von Florian Neuhaus war zu wenig für die Gladbacher.

„Wir haben zweimal die Anfangsphase verpennt und mussten zweimal einem Rückstand hinterherlaufen. So machen wir uns das Leben selbst schwer. Hinten raus waren wir besser, hatten viel mehr Ballbesitz und die eine oder andere Halbchance. Das hat der FC dann aber gut verteidigt“, sagte Kapitän Lars Stindl. Mit Blick auf die Rotation erklärte er: „Wir haben immer gesagt, dass wir einen breiten Kader haben und viele Spieler, die es verdient haben, auf dem Platz zu stehen. Das war nicht der Grund. Wir haben heute viele Kleinigkeiten nicht gut gemacht. Heute hat es nicht so gut funktioniert, aber nicht wegen der Rotation, sondern wegen einzelnen Dingen.“

Köln hofft auf feste Verpflichtung von Rexhbecaj

FC-Trainer Markus Gisdol verbuchte mit seinem Team drei wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Es war für uns heute enorm wichtig, dass wir ein dominantes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt haben. Das Motto war heute: Raus aus dem Druck, um dann in Umschaltsituationen zu kommen. Das haben wir gut ausgespielt, das war die größte Herausforderung heute. Deswegen sind wir heute auch gar nicht so ein unverdienter Sieger“, erklärte Gisdol. Zu einer möglichen festen Verpflichtung von Rexhbecaj, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehen ist, sagte der Trainer: „Ich hatte schon in seinem ersten Jahr das Gefühl: Das ist ein Kölner. Das hat man nicht immer bei Leihspielern. Er ist einer von denen, das merkt man auch im Training. Es werden sicher alle Anstrengungen unternommen, aber ich weiß nicht, ob es möglich ist.“