Mönchengladbach. Der Gladbacher Stürmer Marcus Thuram hat sich für seine Entgleisung im Spiel gegen Hoffenheim entschuldigt. Sein Verein sprach eine Strafe aus.

Borussia Mönchengladbachs Stürmer Marcus Thuram muss seinem Verein wegen seiner Spuckattacke bei der 1:2-Bundesliganiederlage gegen die TSG Hoffenheim eine Geldstrafe in Höhe eines Monatsgehalts zahlen. Die Summe soll einem sozialen Zweck zukommen, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl. „Er hat mir glaubhaft versichert, dass er Stefan Posch nicht absichtlich angespuckt hat. Er hat mir gesagt, dass er bei einem Disput mit Stefan Posch mehrfach auf Französisch geschimpft und dabei im Zuge eines Wortschwalls und in größter Erregung unwillkürlich gespuckt hat.“

Der 23 Jahre alte französische Nationalspieler hatte am Samstag beim 1:2 (1:0) gegen Hoffenheim in der 78. Minute seinem Gegenspieler Posch ins Gesicht gespuckt und dabei beim Stand von 1:1 die Rote Karte gesehen. In Unterzahl kassierte die Borussia dann das 1:2. Thuram erwartet nun eine lange Sperre.

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Thuram bat nach dem Vorfall in den Sozialen Medien um Entschuldigung. "Heute ist etwas passiert, das nicht meinem Charakter entspricht und niemals hätte passieren dürfen", schrieb der Sohn des früheren französischen Weltmeisters Lilian Thuram.

„Ich habe mich gegenüber einem Gegner falsch verhalten. Es war ein Versehen und nicht beabsichtigt", so Thuram. "Ich entschuldige mich bei allen. Bei Stefan Posch, meinen Gegnern, meinen Teamkollegen, meiner Familie und allen, die meine Reaktion gesehen haben. Natürlich akzeptiere ich alle Konsequenzen meines Handelns.“

Gladbachs Trainer Rose entschuldigte sich

Gladbachs Trainer Marco Rose hatte sich bereits nach dem Spiel "im Namen des Vereins" entschuldigt. „So etwas gehört nicht auf den Fußballplatz. Das ist weit über die Grenze hinaus gegangen. Das gehört sich nicht“, schimpfte Rose.

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Thuram galt lange als Vorzeigeprofi. Reflektiert, bodenständig, fleißig, stets gut gelaunt und ein Teamplayer - so kannten die Verantwortlichen und Mitspieler bei Borussia den Stürmer seit seinem Wechsel im Sommer 2019 an den Niederrhein. „Er hat uns in anderen Situationen schon den Arsch gerettet“, sagte Valentino Lazaro über seinen Teamkollegen.

„Marcus ist ein sehr feiner Junge, der sehr gut erzogen ist, dem heute die Sicherungen durchgebrannt sind“, sagte Rose. „Schade für die Mannschaft, aber auch für ihn. Es passt charakterlich eigentlich überhaupt nicht zu ihm“, befand Lazaro weiter.

Teamkollegen Lazaro und Kramer kritisieren Thuram

Auch Thurams Teamkollege Christoph Kramer äußerte sich kritisch. "Die Aktion von Thuram geht natürlich nicht. Darüber brauchen wir nicht reden. Das sieht nicht schön aus und ist nicht die beste Vorbildfunktion", sagte Kramer bei Sky.

Das 1:2 gegen die TSG Hoffenheim war die erste Heimniederlage der Gladbacher seit Monaten. Die Borussia verlor dadurch weiter an Boden: Nach einer Serie von vier Spielen ohne Sieg liegt sie weiter außerhalb der Europacup-Plätze.

Trainer Rose: Einen Bärendienst erwiesen

Lars Stindl (34., Foulelfmeter) brachte den fünfmaligen deutschen Meister in Führung. Torjäger Andrej Kramaric (75.) glich für Hoffenheim aus. Nach der Roten Karte für Thuram erzielte Ryan Sessegnon (86.) den Siegtreffer der Gäste. "Karma, möglicherweise. Dann verlierst du das Spiel", sagte der Gladbacher Traier Rose und kündigte ein Gespräch mit dem Übeltäter an. "Damit der Mannschaft auch einen Bärendienst zu erweisen, das geht nicht." (dpa/sid)