Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach kann am Samstag gegen Hertha BSC in die Champions League einziehen. Es geht es um sehr viel Geld.

Für Borussia Mönchengladbach steht viel auf dem Spiel. Entsprechend fokussiert wirkt Trainer Marco Rose an diesem Donnerstag, nachdem er auf dem Podium zur virtuellen Pressekonferenz Platz genommen hat. Sein Blick verrät, dass er das große Ziel fest vor Augen hat. „Ich bin ordentlich angespannt“, sagt der 43-Jährige. „Aber ich habe auch die nötige Lockerheit und das Vertrauen in unsere Arbeit.“ Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Saisonfinale der Fußball-Bundesliga kann die Borussia ihre Spielzeit krönen. Gladbach hat im Heimspiel gegen Hertha BSC die große Chance zum Einzug in die Champions League. Es ist ein Millionenspiel.

Bei einer Teilnahme an der Königsklasse hätte Gladbach eine Startprämie von rund 15 Millionen Euro sicher – das sind etwa zwölf Millionen mehr als in der Europa League. Durch weitere Einnahmequellen, zum Beispiel die TV-Übertragungen, könnte die Borussia beim Erreichen der Champions League mit einer Summe von mindestens 20 Millionen Euro planen. Dieses Geld könnte der Klub gerade angesichts der Verluste im Zuge der Corona-Krise – vor allem durch fehlende Zuschauer-Einnahmen – sehr gut gebrauchen. Geschäftsführer Stephan Schippers hatte bereits ein Minus von rund zwei Millionen Euro pro Geisterspiel errechnet.

Gladbach-Manager Eberl hofft auf einen Geldregen

Wie Gladbach weiter kalkulieren kann, hängt nun maßgeblich davon ab, welchen Platz der Klub am Ende belegt. „Wenn wir dieses ganz große Ziel am Ende erreichen würden, dann würde uns das nicht nur sportlich guttun, weil wir im international interessantesten Wettbewerb dabei wären, sondern auch deshalb, weil wir als Verein andere Möglichkeiten hätten, um über diese Krise hinwegzukommen“, erklärt Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

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Vor dieser so wichtigen Partie gegen die Hertha befindet sich Gladbach in einer sehr aussichtsreichen Position: Roses Mannschaft liegt als Tabellenvierter mit 62 Punkten zwei Zähler vor dem Konkurrenten Bayer Leverkusen, der auf Mainz 05 trifft. Aufgrund des um neun Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber Leverkusen würde den Gladbachern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ein Punkt im Duell mit dem Hauptstadtklub reichen, um in der kommenden Saison an der Champions League teilnehmen zu dürfen. Mit einem Sieg könnten sie vielleicht sogar noch RB Leipzig (63 Punkte) von Rang drei verdrängen. Allerdings verbindet Gladbach mit Endspielen der jüngeren Vereinsgeschichte keine guten Erinnerungen.

Borussen haben schlechte Erinnerungen

Auch in der Vorsaison belegte der Klub unter dem damaligen Trainer Dieter Hecking nach 33 Spieltagen Platz vier. Durch die Niederlage zum Saisonabschluss gegen Borussia Dortmund und den Leverkusener Sieg bei Hertha BSC landete Gladbach aber am Ende auf Rang fünf – hinter Bayer. In der Europa League stürzte die Borussia unter Rose am letzten Spieltag der Gruppenphase durch eine unerwartete Pleite gegen Istanbul Basaksehir noch vom ersten auf den dritten Platz ab. Gladbach verpasste den Einzug in die Zwischenrunde.

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Angesichts dieser Erlebnisse wollen die Borussen ein bitteres Déjà-vu am Samstag natürlich vermeiden. Rose versichert, dass er sich dabei nicht mit Zwischenständen auf anderen Plätzen befassen werde. Seine Konzentration soll allein dem Duell im Borussia-Park gelten. „Ich möchte unser eigenes Spiel mit vollem Fokus coachen“, betont Rose. „Alles andere tangiert mich nicht sonderlich.“

Matchball für Gladbach zum Abschluss

Sein Optimismus sei zwar groß, erklärt der Trainer, weil er seiner Mannschaft alles zutraue. „Wir wissen aber auch, dass da ein Gegner kommt, der sich wehren wird.“ Am vergangenen Samstag gewann die Hertha gegen Leverkusen mit 2:0. „Wir brauchen eine sehr gute Leistung“, meint Rose. Seine Mannschaft hat zum Abschluss dieser Saison einen Matchball. Am Samstag geht es für Gladbach darum, diesen auch zu verwandeln.