Mönchengladbach. Mamadou Doucouré war in Gladbach jahrelang vom Verletzungspech verfolgt. Beim 4:1 gegen Union Berlin feierte der Franzose sein Bundesliga-Debüt.

Am Ende geschah noch das, was manche als ein Wunder bezeichnen mögen. Und weil dieser Moment ein so besonderer war, erhoben sich die Ersatzspieler von Borussia Mönchengladbach gemeinsam von der Bank und applaudierten. Sie durften in der 90. Minute des Spiels gegen Union Berlin (4:1) miterleben, wie der Mann mit der Nummer 4 auf dem Trikot den Rasen betrat. Sie alle freuten sich mit Mamadou Doucouré (22), der vier Jahre nach seiner Verpflichtung in Gladbach sein Bundesliga-Debüt feierte.

„Das war ein hochemotionales Erlebnis für uns alle und vor allem für Mamadou, der ganz lange dafür kämpfen musste“, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl (46). „Wir sind froh, dass er heute seine ersten Minuten spielen durfte.“

2016 von Paris Saint-Germain nach Gladbach gewechselt

2016 war Doucouré aus der Talentschmiede des französischen Spitzenklubs Paris Saint-Germain an den Niederrhein gewechselt. In Gladbach wurde der französische Innenverteidiger aber zum großen Pechvogel. Immer wieder war er verletzt.

In den vergangenen vier Jahren zog sich Doucouré gleich viermal einen Muskelbündelriss zu. Hinzu kam im Februar 2018 ein Muskelteilabriss. Beim Trainingslager im Sommer 2019 am Tegernsee schuftete er - wieder einmal - um zu Beginn der neuen Saison vielleicht endlich sein erstes Pflichtspiel bei den Profis absolvieren zu können. Zunächst aber bestritt er in dieser Spielzeit zehn Partien in der Regionalliga-Mannschaft.

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Vertrag von Doucouré vorzeitig verlängert

Die Gladbacher Verantwortlichen setzten im Februar ein Zeichen. Der Klub verlängerte den 2021 auslaufenden Vertrag mit Doucouré vorzeitig. „Wir setzen voll auf ihn und glauben an sein großes Talent. Er kann und soll in Zukunft noch ein wichtiger Spieler für uns werden“, begründete Eberl die Entscheidung.

Beim Spiel am vergangenen Dienstag bei Werder Bremen (0:0) gehörte Doucouré bereits zum Kader, kam jedoch noch nicht zum Einsatz. Gegen Union wechselte ihn Trainer Marco Rose nun ein.

So schnappte sich Stürmer Marcus Thuram, Doppel-Torschütze im Duell mit den Berlinern, auch nach dem Abpfiff das Trikot von Doucouré, um es über die Eckfahne zu stülpen und damit seinen schon zum Kult gewordenen Jubel zu zelebrieren. Gladbachs Nummer 4 ist am Sonntag in der Bundesliga angekommen.