Mönchengladbach. Stürmer Embolo tritt zum Rückrundenstart erstmals als Gladbach-Profi bei seinem Ex-Klub Schalke an. Sportdirektor Eberl setzt auf den Schweizer.

Borussia Mönchengladbach hat mit Marco Reus schmerzhafte Erfahrungen machen müssen. Seit seinem Wechsel von den Fohlen zu Borussia Dortmund im Sommer 2012 erzielte er neun Tore in zwölf Spielen gegen seinen früheren Klub. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl formulierte vor dem Auftakt der Bundesliga-Rückrunde beim FC Schalke 04 an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF und DAZN) einen Wunsch: „Ich hoffe, dass solche Geschichten auch mal auf unserer Seite sind: Dass Spieler, die weggehen, ihrem alten Verein wehtun.“ Eberl meinte damit Stürmer Breel Embolo, der heute erstmals als Gladbacher nach Schalke zurückkehrt.

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Im vergangenen Sommer hatten die Borussen den Schweizer Nationalspieler für eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro aus Gelsenkirchen geholt. Dort hatte er zuvor drei überwiegend komplizierte Jahre verbracht: Embolo war oft verletzt, fand dauerhaft nicht in die Spur und konnte als teuerster Einkauf der Schalker Vereinsgeschichte (26,5 Millionen Euro Ablöse) die Erwartungen bei den Königsblauen nicht erfüllen. „Breel war bereit, für uns auf Geld zu verzichten“, sagte Eberl nun. „Das erste halbe Jahr hat gezeigt, dass er jetzt wieder in den Rhythmus kommt, dass er seine Stärken hat: Körperlichkeit, Präsenz und Torgefahr.“ In der Hinrunde erzielte der 22-Jährige sechs Tore und bereitete zwei Treffer vor. In Gladbach hat Embolo seinen angestrebten Neuanfang geschafft.

Gladbach-Trainer Rose schwärmt

Mit seinen Eigenschaften passt der Angreifer genau zum schnellen Umschaltspiel, das Marco Rose von seiner Mannschaft einfordert. Der Trainer schwärmt: „Breel ist ein Pfundskerl. Es macht richtig Spaß, wenn dieser Koloss vor dir steht und dich anlächelt“, sagt Rose. „Es ist toll, mit ihm zu arbeiten und zu reden. Er ist ein ganz feiner Mensch und auch sensibel, ein absoluter Teamplayer, der auch klare Vorstellungen für sich selbst hat.“ Der 43-Jährige attestiert Embolo eine „richtig starke Technik“. Er habe „auch für seinen Körper eine unglaubliche Dynamik. Bei ihm geht es vor allem darum, das alles auf den Punkt zu bringen. Das ist das Entscheidende, woran wir gerade arbeiten. Dann wird noch einiges vorangehen bei ihm in den nächsten Jahren. Darauf kann man sich freuen“, verspricht Rose.

Heute geht es für Embolo und seine Gladbacher zunächst darum, einen erfolgreichen Start in die Rückrunde zu erwischen. Die Borussen liegen zwei Punkte hinter Spitzenreiter RB Leipzig. Mit einem Sieg auf Schalke wären sie zumindest vorerst zurück auf Rang eins – also dort, wo sie vom siebten bis zum 15. Spieltag gestanden hatten.

Schalke-Trainer Wagner hatte sich auf Embolo gefreut

Rose muss in Gladbach lediglich auf Linksverteidiger Ramy Bensebaini verzichten, der aufgrund einer Muskelverletzung ausfällt – ansonsten kann der Trainer im Duell mit dem Tabellenfünften personell aus dem Vollen schöpfen. Den Aufschwung der Schalker, die in der Vorsaison nur Platz 14 belegt hatten, führt Rose vor allem auf den Trainer zurück: „David Wagner macht dort richtig gute Arbeit.“

Als Wagner im Frühsommer Schalke zugesagt hatte, freute er sich auf die Zusammenarbeit mit Embolo. Wagner glaubte, dass der Stürmer genau zu seinem Pressing-Fußball passen würde. Soweit kam es allerdings nicht: „Er wollte eine Veränderung, das gilt es, zu akzeptieren”, sagte Wagner. So kehrt Embolo heute als Gast nach Schalke zurück. Damit könnte er auch die Chance bekommen, seinem ehemaligen Klub wehzutun. „Wir kennen das ja“, sagte Max Eberl, „mit Marco Reus leider hinreichend.“