Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach feierte sechs Heimsiege in Serie und erzielte dabei 20 Tore. Am Samstag fordert der Tabellenführer die Bayern heraus.

Es scheint dieser Tage schon fast in Vergessenheit zu geraten, dass Mönchengladbach in diesem Jahr im Borussia-Park eine lange Durststrecke durchlebte. Elf Spiele in Serie hatte der Fußball-Bundesligist zwischen Februar und September vor heimischem Publikum nicht gewonnen, bis mit dem 2:1-Erfolg über Fortuna Düsseldorf der Bann brach. Das Nachbarschaftsduell markiert im Rückblick den Beginn einer neuen Erfolgsgeschichte: Gladbach gewann seitdem sechs Heimspiele in Serie und erzielte dabei insgesamt 20 Tore. Nach dem 4:2 über den SC Freiburg scheint der Tabellenführer in der Lage zu sein, dem FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Borussia-Park eine neue Offensivwucht entgegenzusetzen, an der fünf Spieler beteiligt sind.

Auch interessant

Marcus Thuram

Der 22 Jahre alte Franzose, im Sommer vom Erstliga-Absteiger EA Guin­gamp nach Gladbach gewechselt, erweist sich als Volltreffer. Neun Pflichtspieltore hat der Angreifer bereits für die Borussia erzielt, gegen Freiburg staubte er in der dritten Minute zur Führung ab. Der Sohn von Lilian Thuram, Weltmeister von 1998, spielte die Abwehr der Breisgauer phasenweise schwindelig. Seinen Eckfahnen-Jubel zelebrierte er statt mit einem Trikot am ersten Advent mit einem Weihnachtspullover, den Stadionsprecher Torsten Knippertz trug. Thuram streifte das Kleidungsstück über die Fahne, um mit Mitspielern und Fans zu feiern.

Breel Embolo

Der FC Schalke 04 verkaufte den Schweizer Nationalspieler im Sommer für rund zehn Millionen Euro an den Liga-Konkurrenten. Nach seinen drei Jahren in Gelsenkirchen, wo er auch verletzungsbedingt nicht richtig in die Spur fand, blüht er nun in Gladbach auf. Der 22-Jährige kehrte gegen Freiburg in die Startelf zurück, traf zweimal. Er freut sich bereits auf das Duell mit dem Rekordmeister: „Wir wollen dagegenhalten und auch unser Spiel an den Tag legen“, sagt Embolo. „Das wird aber nicht einfach, denn es ist eine Weltklasse-Mannschaft. Die Münchener haben haben gegen Leverkusen ein Riesenspiel gemacht und unverdient verloren.“

Auch interessant

Patrick Herrmann

Anfang Mai hatte der 28-Jährige seinen Vertrag bis 2022 verlängert. Nun erweist er sich mit seinem Tempo und seiner Dynamik immer mehr als ein Gewinner des Trainerwechsels. Marco Rose ließ ihn gegen Freiburg neben Thuram und Embolo wieder im Angriff von Beginn an spielen. Herrmann lieferte beim Blitzstart nach dem Seitenwechsel die Vorlage zu einem Tor durch Embolo. Der revanchierte sich kurz darauf, indem er Herrmann den Ball für dessen Treffer auflegte. „Wir verstehen uns alle super, gerade was die Laufwege angeht“, sagt Herrmann.

Alassane Pléa

Gegen Freiburg nahm der 26-Jährige zunächst auf der Bank Platz, er wurde aber in der Schlussphase für Embolo eingewechselt. Nach der Partie lief er mit einem Lächeln durch die Katakomben des Borussia-Parks. Sein Wert für die Mannschaft steht außer Frage. Seit seiner Verpflichtung im Sommer 2018 hat der Franzose 19 Pflichtspieltreffer markiert.

Auch interessant

Lars Stindl

Gladbachs Kapitän, der nach seinem Schienbeinbruch im April sechs Monate gefehlt hatte, traf in dieser Saison zweimal in der Europa League – zuletzt zum wichtigen 1:0- Sieg über den Wolfsberger AC. Beim letzten Duell mit den Bayern im März stand Stindl in der Startelf. Die Fohlen gingen mit 1:5 unter – der einzige Treffer für die Gastgeber gelang Stindl. Nicht nur er dürfte nun am Samstag im Topspiel auf Revanche sinnen.