Mönchengladbach/Rom. Borussia Mönchengladbach muss am Donnerstagabend bei der AS Rom dringend punkten. Matthias Ginter, Alassane Pléa und Raffael fallen aus.

Patrick Herrmann genießt in der Europa-League-Bilanz von Borussia Mönchengladbach einen besonderen Status. Er ist der einzige Profi im Team, dem auf internationaler Ebene in dieser Saison ein Treffer gelungen ist. Der 28 Jahre alte Flügelflitzer rettete den Gladbachern nach seiner Einwechslung im Duell bei Istanbul Basaksehir (1:1) einen Punkt. Mit diesem nur einen Zähler auf dem Konto steht die Borussia am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) in der Partie bei der AS Rom enorm unter Druck – bei einer Pleite könnte ein frühzeitiges Aus in der Gruppenphase drohen. Die Gladbacher Aufritte im Europapokal stehen im Kontrast zu den Vorstellungen in der Fußball-Bundesliga.

Auch interessant

Herrmann stach auch deshalb heraus, weil er nach seinem Tor in Istanbul gleich zwei Treffer und eine Vorlage beim 5:1 gegen den FC Augsburg beisteuerte, womit die Elf vom Niederrhein den Sprung an die Tabellenspitze schaffte. Jedoch fand sich der Angreifer im Topspiel bei Borussia Dortmund (0:1) am Samstag trotz zuvor guter Leistungen nicht erneut in der Startelf wieder. Trainer Marco Rose wechselte ihn nach gut einer Stunde ein. In der italienischen Hauptstadt dürften Herrmanns Dienste nun wieder von Beginn an gefragt sein.

Chance für Gladbachs Herrmann

Denn neben Abwehrchef Matthias Ginter (Schulterluxation mit Kapselbandverletzung) fallen auch die Stürmer Raffael (Adduktorenprobleme) und Alassane Pléa (Muskelverletzung im Oberschenkel) aus. Vor allem Pléas Fehlen wiegt schwer: Der französische Nationalspieler hat in dieser Saison vier Treffer markiert und vier vorbereitet. „Es ist schade, dass er uns hier in Rom fehlen wird. Wir haben aber einen guten Kader für das Spiel“, sagte Trainer Marco Rose am Mittwoch. Nicht nur für Herrmann ergibt sich eine neue Chance.

Eine weitere Option für die vordere Reihe könnte Kapitän Lars Stindl sein, der nach sechsmonatiger Pause in Dortmund zu einem Kurz-Comeback kam. Ein Startelf-Einsatz des 31-Jährigen ist allerdings eher unwahrscheinlich. Stindl verzichtete am Mittwoch kurzfristig wegen der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes auf die Reise mit der Mannschaft nach Rom. Er verpasste damit das Abschlusstraining, soll aber heute nachreisen. „Er ist unser großer Rückhalt“, sagte Herrmann. „Es ist gut, wenn er uns helfen kann.“

Jantschke neben Elvedi in der Innenverteidigung

Auch interessant

Auch ein Remis könnte die Lage der Gladbacher schon verbessern – wenn sie dann im Rückspiel am 7. November nachlegen. „Wir müssen in Rom unbedingt punkten, sonst kann schon alles vorbei sein“, warnte Abwehrspieler Tony Jantschke. Er vertrat zuletzt Ginter in der Innenverteidigung und soll auch heute neben Nico Elvedi für Stabilität in der Viererkette sorgen.

Wie die Gladbacher müssen auch die Gastgeber auf Stammkräfte verzichten. Unter anderem fehlt der vom FC Arsenal ausgeliehene frühere Dortmunder Offensivspieler Henrikh Mkhitaryan aufgrund einer Adduktorenverletzung.

Gladbach-Trainer Rose: „Ein großes Kaliber wartet auf uns“

In der Tabelle der Serie A belegt die Mannschaft von Trainer Paulo Fonseca den sechsten Platz, in der Europa League führt sie die Tabelle der Gruppe J an – punkt- und torgleich gemeinsam mit dem Wolfsberger AC, der den Borussen die höchste Europapokal-Heimniederlage (0:4) der Vereinsgeschichte zugefügt hatte. Ein solches Debakel darf sich – darüber sind alle Gladbacher einig – nie wiederholen.

Rose zeigte am Mittwoch viel Respekt vor der AS Rom. „Ein großes Kaliber wartet auf uns“, sagte der 43-Jährige. An seiner Philosophie will er aber festhalten: „Wir verfolgen unsere grundsätzliche Spielweise. Wir wollen angreifen und den Gegner attackieren.“ Herrmann fühlt sich dafür bereit. Er ließ wissen: „Ich hoffe, dass ich von Anfang an Gas geben kann.“ (mit sid)