Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat nach der Blamage in der Europa League nun gegen Düsseldorf gewonnen. Aber es ist noch Luft nach oben. Ein Kommentar.
Max Eberl hat ein feines Gespür dafür, wie er mit seiner Mannschaft und seinem Trainer in der Öffentlichkeit umzugehen hat. Nach dem glücklichen 2:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf wollte der erfahrene Gladbach-Manager eine „großartige Leistung“ in der zweiten Halbzeit gesehen haben. Das Derby konnte die Borussia nach einer erschreckend schwachen ersten Halbzeit zwar drehen, von einer großartigen Darbietung war das Team aber weit entfernt.
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Auch Eberl weiß, dass dies noch nicht der Tempofußball war, mit dem sich Trainer Marco Rose in Salzburg einen Namen gemacht hat. Düsseldorf gelang es nicht, die Verunsicherung der Gladbacher auszunutzen. Es war vielmehr eine Frage der Qualität, die der talentierteren Gladbacher Mannschaft den Sieg gegen die Fortuna bescherte.
Pleite hätte Zweifel an Rose aufkommen lassen
Mit dem Ertrag in der Bundesliga kann die Borussia zufrieden sein, mit den bisher gebotenen Leistungen aber nicht. Eine Pleite gegen die Düsseldorfer hätte nach der historischen Blamage in der Europa League gegen den Wolfsberger AC wohl schon Zweifel am Trainer aufkommen lassen. Eberl hat nun genau das Richtige getan, indem er sich vor die Mannschaft und somit auch vor den Trainer gestellt hat. Denn für derartige Diskussionen ist es am Niederrhein noch zu früh.
Rose ist erst seit drei Monaten im Amt. Die Umstellung vom Ballbesitzfußball unter Dieter Hecking hin zu einem Stil, der von Balleroberungen und schnellem Spiel in die Spitze geprägt ist, erfordert Geduld. Diese müssen und werden die Borussia-Chefs mit ihrem Wunschtrainer auch haben.
Klar ist aber auch, dass der Spielplan es bisher gut gemeint hat mit Roses Mannschaft. Die Siege wurden gegen Mainz, Köln und Düsseldorf erzielt. Die zehn Bundesligapunkte haben Rose Luft verschafft. Nun liegt es an ihm, dass die Gladbacher bald tatsächlich Großartiges leisten.