Mönchengladbach. Gladbach-Neuzugang Stefan Lainer überzeugt auf der ganzen Linie. Der Wunschspieler des Trainers ist Antreiber, Kämpfer – und sogar Torschütze.

Stefan Lainer hat bei Borussia Mönchengladbach einen langfristigen Vertrauensvorschuss erhalten. Als der Abwehrspieler in diesem Sommer für rund zwölf Millionen Euro Ablöse vom österreichischen Double-Sieger Red Bull Salzburg an den Niederrhein wechselte, stattete ihn der Fußball-Bundesligist gleich mit einem Fünfjahresvertrag aus. Seinen Wert für die Mannschaft ließ Lainer, der am Dienstag seinen 27. Geburtstag feierte, aber schon in den ersten drei Pflichtspielen der Saison erkennen: Der Rechtsverteidiger sprintete. Ackerte. Warf sich entschlossen in die Zweikämpfe. Und überzeugte zugleich mit einem Offensivdrang, der ihm schon am zweiten Spieltag beim 3:1-Sieg in Mainz seinen ersten Treffer im deutschen Profi-Fußball einbrachte.

Tor-Premiere für Lainer

Florian Neuhaus hatte einen Freistoß von der linken Seite ausgeführt, László Bénes den Ball in der Luft verlängert und Alassane Pléa den Mainzer Alexander Hack angeköpft, als Lainer plötzlich seine Chance bekam. Der österreichische Nationalspieler zögerte nicht lange, stürmte zur Kugel, versenkte sie mit Wucht zum zwischenzeitlichen Ausgleich im Tor. Lainer ballte die rechte Hand zur Faust, reckte sie in die Höhe und ließ sich von seinen Mitspielern umarmen. Gladbach feierte am Ende den ersten Dreier in der noch jungen Saison.

Trikot bekommt einen Extraplatz

„Das war ein sehr geiles Gefühl“, sagt Lainer, der sein Trikot gleich mit nach Hause nahm, wo es „einen besonderen Platz“ bekommen soll, wie er versichert. „Das ist in meiner Karriere ein absolutes Highlight gewesen. Es war ein besonderes Tor, weil man damit in der deutschen Bundesliga angekommen ist bei einem so großartigen Verein.“

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Dass sich der Österreicher derart schnell bei der Borussia in den Vordergrund gespielt hat, liegt sicherlich auch an seinem Trainer. Wie Lainer war Marco Rose (42) in diesem Sommer aus Salzburg nach Gladbach gekommen, und Lainer war ihm anschließend als Borussias erster Zugang für die neue Saison gefolgt. Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bereits bestens, Lainer soll ein Wunschspieler des Trainers sein. Das bringt dem Verteidiger natürlich Vorteile ein: Er weiß genau, was Rose von ihm sehen will, wie er sich in dem auf hohes Pressing und Gegenpressing ausgerichteten System verhalten soll. Er bringt mit seinem Biss und seiner Dynamik eine Spielweise auf den Platz, die maßgeschneidert für den Rose-Fußball scheint. „Ich fühle mich in Gladbach sehr wohl“, sagt er. „Ich denke, auch als Mannschaft sind wir in einer guten Verfassung. Wir werden körperlich immer besser.“

Lang bei Werder im Gespräch

Der Schweizer Rechtsverteidiger Michael Lang (28) dagegen, den die Borussia 2018 für 2,8 Millionen Euro vom FC Basel geholt hatte, hat in dieser Saison noch keinen Einsatz verzeichnet. Er ist derzeit auf der Suche nach einem anderen Klub. Laut dem Portal „Deichstube“ soll er bei Liga-Konkurrent Werder Bremen in den Fokus gerückt sein. „Die ganze Zeit waren Interessenten da“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl am Mittwoch. „Wir warten ab, was bis zum 2. September passiert. Wir wünschen uns, dass Michael für sich eine gute Lösung findet. Und wenn nicht, dann ist Michael komplett Mitglied unseres Kaders.“ Bei der Borussia wäre Lang jedoch nicht erste Wahl. Denn unter Rose ist Lainer auch in Gladbach der Stammspieler, der er zuvor in Salzburg war.

Beide treffen nun am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim Heimspiel gegen RB Leipzig zumindest indirekt auf ihren früheren Arbeitgeber, nämlich einen Schwesterklub des Getränkeherstellers. Lainer muss sich darauf einrichten, voll gefordert zu werden. Er erwartet „einen sehr starken Gegner mit sehr hoher Qualität“. Gladbach hat in ihm nun aber auch einen großen Kämpfer im Team, der sich als Borussias neuer Antreiber in der Viererkette erweist